D/A-Spiel endet im großen Tumult

Der zweifache Torschütze für den abstiegsbedrohten BSV SW Rehden, Joseph Boyamba, kommt gar nicht zum Jubeln. Er wird sofort von einigen D/A-Spielern in eine kleine Rudelbildung verwickelt. Die große Rudelbildung zwischen den beiden Mannschaften bildet sich am Mittelkreis. Ein Pfeifkonzert ertönt, Buh-Rufe hallen durchs Kehdinger Stadion. Die knapp 700 Zuschauer stehen, sind aufgebracht, lassen Dampf ab. Der sonst so besonnene D/A-Trainer Enrico Maaßen rennt nach dem Tor sofort zur Trainerbank der Gäste. Er schimpft, er zetert, er gestikuliert. Bald sind alle Beteiligten in der Mitte des Rasens. Es wird aufgebracht argumentiert, inklusive Gezerre und Geschubse. Der Schiedsrichter pfeift inmitten dieser Szene das Spiel ab.

Im Spielergang kommt es zu einem Handgemenge zwischen D/A-Fans und Rehden-Spielern. Die Ordner und die Polizei müssen als deeskalierendes Bollwerk einschreiten. Das ganze Schauspiel dauert knappe zehn Minuten. Dann löst es sich auf. Maaßen nimmt seine Mannschaft mit in die Kabine. Die Pressekonferenz fällt aus. Die Zuschauer debattieren aufgeregt. D/A-Chef Rigo Gooßen nimmt das Mikrofon und beruhigt die Stimmung. D/A könne verlieren, das sei nun passiert. Auf das Passierte geht Gooßen bewusst und besonnen nicht ein.Was ist passiert? Die Drochterser wollen mit aller Macht noch den Ausgleich, operieren mit langen Bällen. Die Zweikämpfe werden verbissen geführt. Rehden verteidigt den letzten Angriff, ein Spieler bleibt verletzt am Boden liegen, das Spiel geht weiter. D/A hat den Ball wieder kurz vor dem eigenen Strafraum.

Dann unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, wegen des Verletzten. Fortführen lässt er das Spiel mit einem Schiedsrichterball. Angeblich soll er BSV-Spieler Boyamba sagen, er solle den Ball D/A-Spieler Nico Mau überlassen. Daran denkt der 1:0-Torschütze aber gar nicht. Er geht voll auf den freigegebenen Ball, Mau ist überrascht, will den BSV-Stürmer noch foulen, das gelingt nicht. Boyamba umkurvt auch noch den herauskommenden D/A-Torhüter Patrick Siefkes und drischt den Ball zum Endstand ins Tor. Und schon ist der Teufel los.

Dabei beginnt das Spiel freudig. Der Fanclub "Kehdinger Löwen" feiert sein einjähriges Bestehen mit großem Banner beim Einlaufen der Mannschaften. Stadionsprecher Dirk Ludewig verspricht den jubelnden Zuschauern ein "tolles Fußballfest". D/A tut alles dafür, doch es bleibt beim Versuch. Gleich in der zweiten Minute hat Jasper Gooßen eine Großchance. Die daraus resultierende Ecke wird zur Großchance für Nico Mau. Florian Nagel verpasst mit einem satten Schuss das Tor in der 20. Minute um Zentimeter. Kevin Krottke hat acht Minuten später die Führung auf dem Fuß. Rehden findet nicht statt. Bis zur 38. Minute. Da kann D/A einen gut geschossenen Freistoß nicht verteidigen und Boyamba trifft mit dem Kopf zum 0:1.In der zweiten Halbzeit bekommt D/A nicht die gewohnte Souveränität ins Spiel. Die Aktionen sind zu überhastet. Die Anspiele in die Spitze sind viel zu ungenau. Wäre es beim 0:1 geblieben, hätte D/A ganz unspektakulär und unaufgeregt verloren.