D/A: Die Minimalisten sind in Torlaune

Trainer Enrico Maaßen, der gern Demut predigt, spricht die eigentlich schlechte Chancenverwertung während der Pressekonferenz an. Aber man müsse mit einem 4:0-Sieg immer zufrieden sein, sagt er gut gelaunt. Der D/A-Vorsitzende Rigo Gooßen sagt, dass vier Tore auch erstmal gegen den SV Eichede erzielt werden müssten. Zumal der Tabellenletzte in den vergangenen zwei Spielen nur mit 0:1 verloren hat, gegen den VfB Lübeck sogar sehr unglücklich. Gooßen scherzt, er sei froh, dass nicht mehr Tore gefallen seien, schließlich dürfe das Publikum "nicht zu sehr verwöhnt werden". Spieler des Spiels wurde "der Mann, der wieder trifft": Stürmer Alexander Neumann, der "unglaublich viel gearbeitet hat und überall war". Neumann bringt das Spiel auf den Punkt: "Wir waren wieder unheimlich präsent und wenn wir so spielen, macht es auch Spaß zuzugucken." Applaus.

Die "unglaubliche Präsenz", die D/A nun schon seit fünf Wochen lang auf den Platz bringt, betont auch Maaßen. Vor dem Spiel hatte der Trainer noch vor dem Tabellenletzten gewarnt, gerade mit Blick auf die zuletzt starken Leistungen. "Die können Regionalliga", sagte Maaßen. Doch seine Mannschaft demütigt den Aufsteiger an diesem Tag. Eichede-Trainer Jörn Großkopf wirkt schon während der zweiten Halbzeit resigniert, sitzt in sich gekehrt auf seinem Stuhl an der Seitenlinie. Nach dem Spiel findet der Ex-Profi deutliche Worte: "Wir haben den Kampf, den D/A uns vorgemacht hat, nicht angenommen", sagt er, um dann schonungslos festzustellen: "So haben wir in dieser Liga nichts zu suchen." In seiner Mannschaft werde zu viel geredet, aber auf dem Platz würden dann nicht einmal die Grundtugenden abgerufen. Frustriert sprach der Eichede-Trainer "einigen" seiner Spieler die Regionalliga-Tauglichkeit ab.

Diese Erkenntnis hat freilich viel mit der Drochterser Dominanz zu tun. Schon in der fünften Minute scheitert Neumann nach einer Kombination über Florian Nagel und Marius Winkelmann am Pfosten. Drei Minuten später kombinieren sich die Drochterser sehenswert über fünf Stationen vors Eichede-Tor und Nagel kann sich von der Strafraumgrenze die Ecke aussuchen, sein Schuss geht aber vorbei. Kevin Krottke, Neumann, Nagel, die Chancenflut geht weiter. Dann ein Freistoß aus halblinker Position. Maaßen schreit über den Platz, dass dieser "einfach" ausgeführt werden solle. Zuvor hatte D/A eine Lupfervariante ausprobiert. Oliver Ioannou macht es frech und zirkelt den Ball direkt aufs kurze Eck - und der Ball findet durch stochernde Beine sein Ziel: 1:0. D/A ruht sich daraufhin ein wenig aus.

In der zweiten Halbzeit sorgen dann Neumann, Nagel und Krottke mit ihren Toren innerhalb von sechs Minuten für den Endstand. Besonders das 4:0 ist fein herausgespielt, der überragende Ioannou spielt mit viel Übersicht auf Krottke, der den Ball perfekt verarbeitet und abschließt. D/A lässt seine Fans jubeln, lässt den Gegner erstarren - und lässt es dann wieder etwas ruhiger angehen, ohne die Kontrolle abzugeben.

Maaßen lobt "die tolle Einstellung" und freut sich, dass D/A sich nun "Luft verschafft hat" auf die Abstiegszone. Dabei haben die Minimalisten nun ein positives Torverhältnis: von vier.