2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Luisa Scheidel (rotes Trikot) vom TSV Crailsheim geht energisch in den Zweikampf. Foto: Luca Schmidt
Luisa Scheidel (rotes Trikot) vom TSV Crailsheim geht energisch in den Zweikampf. Foto: Luca Schmidt
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Crailsheimer Frauen unterliegen auch gegen Schlusslicht Weinberg

Frauenfußball – 2. Bundesliga Süd: Hoffnung schwindet immer mehr

Auch gegen Schlusslicht Weinberg kann der TSV Crailsheim nicht gewinnen. Beide Mannschaften haben mit dem torlosen Unentschieden ihren ersten Punkt geholt.

Die Punkteteilung zwischen Crailsheim und Weinberg bringt keine der beiden Mannschaften wirklich weiter. Dennoch zeigten sich die Trainer zufrieden, war es doch immerhin der erste Punkt für beide Teams.

Die Brisanz des Spiels der Röseke-Schützlinge gegen die Gäste aus dem fränkischen Weinberg war klar: Beide Mannschaften mussten dieses Derby gewinnen, um einigermaßen Anschluss an den Relegationsplatz halten zu können. Außerdem waren beide Teams vor dem Spiel noch ohne Punkt.

Crailsheim erwischte den besseren Start und hatte gleich die große Möglichkeit zur Führung. Im Mittelfeld eroberten die Horaffen in der sechsten Spielminute den Ball. Marie Zeidler schaltete blitzschnell und schickte Luisa Scheidel auf die Reise. Im Eins-gegen-eins-Duell mit der SV-Torhüterin lupfte Scheidel den Ball aber etwas zu weit nach links.

Auf dem Platz war deutlich zu spüren, dass die Spielerinnen unter Druck standen. Keine Mannschaft wollte einen Fehler begehen. Das Spiel war zerfahren. Beide Teams bemühten sich zwar und kämpften. Ein ansehnliches Kombinationsspiel kam jedoch, auch aufgrund der Platzverhältnisse, kaum zustande.

So waren es Einzelaktionen oder individuelle Fehler, die zu Chancen führten. In der 31. Minute schaffte es Anke Gülpers im Tor der Gäste nicht zu klären. Claudia Nußelt eroberte den Ball, konnte aber keinen Profit aus diesem Fehler schlagen. Zu kurz war ihr Lupfer, sodass Gülpers keine Probleme hatte. Richtig gefährlich wurde es dann noch einmal eine Minute vor der Halbzeit. Ein Freistoß aus spitzem Winkel klatschte gegen das Aluminium des TSV-Gehäuses, der Nachschuss von Anna Hofrichter landete am Außennetz.

In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel. Ab der 60. Minute erarbeitete sich das Heimteam aber ein leichtes Übergewicht. Man merkte den Crailsheimerinnen an, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten.

Los ging es in der 62. Minute, als nach zwei Eckbällen in Folge Nußelt das Tor der Gäste wieder nur knapp verfehlte. In der 70. war es Simone Klenk, die nach einem Ballgewinn von Melike Baki und einem Zuspiel von Scheidel den Ball nicht mehr aufs Tor brachte.

Nur eine Minute später jubelte der TSV-Anhang bereits, doch ein Pfiff von Schiedsrichterin Annika Paszehr gewährte der Freude Einhalt. Nußelt war nach einer Flanke Scheidels im Abseits gestanden, der Kopfballtreffer zählte nicht. In der 73. rutschte Simone Klenk im Strafraum der Gäste weg. Und zehn Minuten vor dem Ende setzte Scheidel, ohne die an diesem Tag in der TSV-Offensive gar nichts ging, einen Schuss knapp neben das Tor.

Der TSV setzte jetzt alles auf eine Karte. „In der 80. Minute haben wir das Risiko erhöht und auf eine Dreierkette hinten umgestellt“, erklärte TSV-Trainer Benjamin Röseke nach der Partie. Aber sechs Minuten später wurden seine Pläne durchkreuzt. Meike Bohn erhielt nach einem erneuten Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Eine zumindest fragwürdige Entscheidung, war sie doch zuerst am Ball und schirmte diesen mit einer Grätsche lediglich ab. So kam Weinberg noch einmal ins Spiel, am Ende blieb es aber beim 0:0-Unentschieden.

Die beiden Trainer bewerteten das Spiel anschließend etwas unterschiedlich. SV-Coach Pfeuffer empfand das Unentschieden als gerecht. Röseke hingegen sah seine Mannschaft als die bessere. „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, in der zweiten Halbzeit haben wir uns aber ein Übergewicht erarbeitet.“ Seine Spielerinnen hätten offensiv aber häufig die falschen Entscheidungen getroffen.

Die Bewertung der bisherigen Runde fiel bei beiden Trainern aber fast identisch aus. „Wir haben die ersten Spiele knapp verloren, unsere Defensive stand richtig gut, ohne dass wir dabei aber eigene Chancen kreiert haben“, erläuterte Röseke. Danach war es genau andersherum: Spielte man offensiv besser, stand die Defensive nicht mehr ganz so stabil. „Es gilt jetzt, die richtige Balance zu finden.“ Beide Mannschaften haben außerdem einen personellen Umbruch vor der Saison verkraften müssen. Sie seien aber auf einem sehr guten Weg, betonten beide Trainer.

Aufrufe: 012.12.2016, 08:31 Uhr
HOT / Luca SchmidtAutor