Belohnt wurde das beherzte Engagement der von Verletzungen gebeutelten Cherfi-Auswahl aber nicht. Im Gegenteil: das mäßig leitende Schiedsrichter-Gespann verweigerte den Grün-Weißen einen klaren, an Emre Özkaya verursachten Foul-Elfmeter und somit einen am Ende noch möglichen Punktgewinn. Mit der couragierten zweiten Hälfte konnte Trainer Josef Cherfi hinterher gut leben: "In der ersten Hälfte haben wir vor allem vorne nicht überzeugen können. Nach der Pause hat die Mannschaft aber alles gegeben und ihre Sache in Unterzahl sehr gut gemacht, ohne hinten aufzumachen." In der Tabelle rutschte der VfR auf Rang vier ab und erwartet nächsten Sonntag die Sportfreunde Baumberg.
Beim Aufwärmen winkte Jan Siebe wegen Knieproblemen ab, so dass Ibrahim Er kurzfristig ins Team rutschte. Trotz der Umstellungen begann der VfR ordentlich, attackierte früh und brachte dadurch die Hausherren in Schwierigkeiten. Fürchten mussten sie sich aber nicht, denn den Gästen fehlte es an Durchschlagskraft. Spätestens am Sechzehner waren Kevin Breuer & Co. mit ihrem Latein am Ende. Hiesfeld bestach durch schnelles Umschaltspiel, vor allem wenn es über die Flügel ging. Das 1:0 hatten sie aber dem VfR zu verdanken, der zunächst die Kugel im Mittelfeld leichtfertig herschenkte und Fabian Gombarek im Sturmzentrum zu viel Raum gönnte (16.). Mit der Führung im Rücken wurde Hiesfeld druckvoller und überlegener, profitierte aber weiterhin von Fischelner Fehlern in der Defensive. Einer davon führte zu einem missglückten Rettungsversuch des unbeteiligten Kilic, der für sein Foul Gelb sah. Folgenschwer, wie sich in der 39. Minute herausstellte. Kurz vor der Pause holte Damian Raczka auch noch Kevin Menke von den Beinen, so dass Gombarek per Elfmeter das 2:0 nachlegte (45.).
Halbzeit-Thema war nur noch die Frage nach der Höhe der VfR-Niederlage. Doch der Aufsteiger suchte erfolgreich die Flucht nach vorne, gegen einen Gegner, der herzlich wenig aus seiner nummerischen Überzahl machte. Zusätzlichen Schub gab die Hereinnahme von Marcel Lüft, der mit schnörkellosem Spiel viele Offensiv-Aktionen einleitete. Aber auch Youngster wie Simon Kuschel beteiligten sich effektiv am Fischelner Vorwärtsgang. Der Anschlusstreffer durch Semih Ergin (58.) nach Vorarbeit von Lüft und Breuer fiel auch zu einem günstigen Zeitpunkt, so dass berechtigte Hoffnung bestand, mit einem Punkt nach Hause fahren zu können. Wirklich zwingende Chancen blieben allerdings aus, sieht man vom verweigerten Strafstoß ab.