2024-04-16T09:15:35.043Z

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Comvalius findet die Lücke

Der eingewechselte Stürmer der Nordhessen nutzt Wormatias ,,Doppel-Patzer"

Ludwigshafen. Wormatia im August 2015 - ein Fußball-Ensemble auf ,,Fünf-Stadien-Tournee" durch den Südwesten. Das schicke Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg in Kaiserslautern, das im Umbau befindliche Ludwigsparkstadion in Saarbrücken, die Idylle in den Pfeddersheimer Weinbergen des Uwe-Becker-Stadions, das mit seinen gesperrten Rängen einer Gladiatoren-Arena gleichende Südweststadion in Ludwigshafen, als nächste Tournee-Station das von Tradition und Legenden umwehte Stadion am Bieberer Berg der Offenbacher Kickers: Unterschiedlicher könnten die Spielorte des Wormser Fußball-Regionalligisten kaum sein. Ein Auftakt in die Saison 2015/2016, der nun wahrlich nichts für Gewohnheitsmenschen ist. Doch ist dies ein Grund dafür, dass Wormatia bei nunmehr drei Zählern aus vier Spielen steht?

,,Mir macht das nichts aus", lässt Tim Paterok wissen. ,,Vor einem Spiel gönne ich mir Ruhe, entspanne, bereite mich auf die 90 Minuten Fußball mental vor", gibt der Wormser Keeper einen Einblick in seine ganz spezielle Vorarbeit. In welchem Stadion dieses Prozedere abläuft, sei eher Nebensache. Auch VfR-Trainer Sascha Eller schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Torwart: ,,Nicht die unterschiedlichen Stadien, sondern die hohe Fehlpassquote meiner Mannschaft macht mir eher Sorgen." Wobei: ,,Letzte Woche ein kleiner Platz, diese Woche ein großer Platz: Daran muss man sich erst gewöhnen", fügt Sascha Eller an.

Also doch eine Gewohnheitssache? Sicher spielen ein paar Prozent davon rein in die momentane Situation. Den größten Anteil am mageren Punktekonto dürfte aber in erster Linie die hohe Qualität der Gegner verursachen, die die Nibelungenstädter da in den ersten fünf Spielen vor der Brust haben. Der 1. FC Kaiserslautern II, der 1. FC Saarbrücken, KSV Hessen Kassel und nun am Mittwoch die Offenbacher Kickers sind allesamt Kontrahenten, die man unter ,,normalen Umständen" vor Wormatia einsortieren kann.

,,Gegen solche Kaliber darf man sich nicht viele Fehler erlauben", weiß Tim Paterok nur zu genau. Ein ,,Doppel-Patzer" der VfR-Defensive reichte gegen Kassel, um den greifbaren Punkt aus den Händen gleiten zu lassen. Erst landete ein verunglückter Rückzieher des sonst sicher agierenden Innenverteidigers Benjamin Maas vor dem eigenen Strafraum, was in der Folge einen Freistoß aus gefährlicher Distanz verursachte. ,,Ich habe die Mauer gestellt, aber ein Mitspieler in der Mauer drehte sich zur Seite", beschreibt Tim Paterok jene Szene aus der 80. Minute, die das Spiel entschied. Durch die so entstandene Lücke fand der Flachschuss des direkt zuvor eingewechselten Sylvano Comvalius den Weg ins linke Toreck. Wormatia hatte 0:1 verloren. Am Südweststadion aber lag dies nicht, denn dieses Missgeschick hätte der Wormatia-Mauer genauso gut in der EWR-Arena Worms passieren können.



Aufrufe: 024.8.2015, 06:30 Uhr
Jürgen JaapAutor