2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Thomas Helmer (r.) gibt Felix Maier in einer delikaten Angelegenheit Rückendeckung.  Fotos: Archiv/FuPa
Thomas Helmer (r.) gibt Felix Maier in einer delikaten Angelegenheit Rückendeckung. Fotos: Archiv/FuPa

Coach beschenkt Team mit Promi-Videoclip

Kreisklassen-Spitzenreiter Walkertshofen liegt im Höhenflug +++ Trainer holt „O-Töne“ von Experten – nur Christoph Daum bockt.

Zu Wort kommen gestandene Ex-Profis und Fußball-Ikonen wie Michael Preetz, Thomas Helmer, Ansgar Brinkmann, Dieter Hoeneß, Christoph Daum und der unverzichtbare Sportmoderator Frank Buschmann. Sie alle geraten ins Schwärmen über die Spieler des FC Walkertshofen: „Da geht mir, fast hätte ich gesagt die Hose auf“, sagt „Buschi“ über Michael Hätscher, Hoeneß attestiert Benjamin Hoch „einen fantastischen Spannschuss. Wenn nur das Hirn genauso entwickelt wär’ wie sein rechter Fuß.“

Einzig Leverkusens Ex-Coach Daum weigert sich erbost auf die hübsche Freundin von Marco Knogler einzugehen. Dafür habe er während eines Spiels nun wirklich keine Augen: „... eine blöde Journalistenfrage ... geht mir völlig auf den Keks.“ Ganz auf der Seite von Spieler Felix Maier, dem eine delikate Liaison nachgesagt wird, ist dafür Ex-Bayern-Profi Helmer: „Da hätt’ ich dann behauptet, is‘ nix passiert.“

„Das war für meine Jungs. Diese Truppe ist einzigartig.“ Andreas Klein

Die Kicker des Tabellenführers in der Kreisklasse Laaber staunten nicht schlecht, als ihnen FC-Trainer Andreas Klein dieses Video-Clip bei der Weihnachtsfeier präsentierte. Freilich war es ein Zusammenschnitt; der Coach aus St. Johann bei Train hatte O-Töne der Fußball-Experten aus verschiedenen Fernsehsendungen zu einzelnen Spielern montiert. „Das war für meine Jungs, um Spieler mit diversen Charakteren abzuholen“, sagt der 48-Jährige, womit sein Beitrag für die Abschlussfeier noch nicht zu Ende war. Mit Musik unterlegt führte er der versammelten FCW-Gemeinde die einzelnen Spiele der Herbstrunde vor.


Bester Sturm und beste Abwehr

Unverkennbar gute Laune herrscht beim FC Walkertshofen, was auch Zeitungsschlagzeilen in der Montage wie „Besser als ein gallisches Dorf“ oder „Wann kommen die Bayern?“ untermauern. „Eine solche Mannschaft habe ich in meinen 22 Trainerjahren noch nicht erlebt. Das Team ist in seiner Art und Kameradschaft überragend“, lobt der Coach.


Hier das Meisterwerk des Trainers:

Die Hallertauer liegen fünf Punkte vor dem ersten Verfolger SSV Weng, und das bei einem Spiel weniger. In Angriff und Abwehr stellt Walkertshofen die beste Truppe. 60 Tore bei nur 16 Gegentreffern weist die Bilanz nach den 16 Partien der Herbstrunde aus. „Yavuz Caglar ist mit 21 Treffern der beste Torschütze der Liga, Felix Maier mit 13 Vorlagen der stärkste Vorbereiter“, zählt Klein weitere Erfolgsparameter auf. Abgerundet wird die starke Herbstsaison vom dritten Platz des zweiten Teams in der Tabelle der Reserven.


Bonmots aus dem Trainingsalltag

„Unser Ziel heuer war, die vorderen Teams zu ärgern. Nach diesem Stand zur Winterpause peilen wir jetzt natürlich den ersten oder zweiten Rang an“, so der B- und C-Lizenz-Trainer, der schon beim FC Mainburg und TV Barbing arbeitete. „Mit diesen beiden Vereinen war ich jeweils Vizemeister, nun wäre es schön, endlich mal einen Aufstieg zu feiern.“ Als Aufstiegscoach kam der gebürtige Franke auch in die Region – achtmal sprang er mit seinen Klubs in die nächsthöhere Liga.

Hinter dem bisherigen Erfolg stehe viel Arbeit, auch von den ehrenamtlichen Helfern rund um den Verein. „Die Trainingsbeteiligung mit 18 Spieler im Schnitt spricht für sich, und das trotz vieler Spät- und Nachtschichtler und Studenten.“ Das Engagement sinke, fügt Klein schmunzelnd an, „wenn ich ankündige, dass heute Laufschuhe mitzubringen sind“. Auch ein anderes Bonmot aus dem Trainingsalltag gibt der Coach zum Besten: „Manche Spieler verneinen mit Unschuldsmiene, dass sie am Vorabend unterwegs waren, tragen aber noch den Eingangsstempel einer Disco auf der Hand.“


„Wir müssen für den Aufstieg leben“

Lachend berichtet Klein auch von Einheiten, „wo jeder nickt, wenn du eine Übung erklärst und der erste Spieler es gleich falsch macht“. Der Trainer zählt diese Anekdoten mit Witz und ohne Wink mit dem Zaunpfahl. „Die Trikots werden bei uns auch nicht nach Nummern, sondern nach Größen vergeben“, fügt er noch grinsend an. In einem Trainingslager in Österreich wurde die Truppe um die Kapitäne Stefan Freudenmacher und Daniel Knogler noch enger zusammengeschweißt. Klein setzt auch hohe Ansprüche: „Ich erwarte von den Jungs, dass sie für das Ziel Aufstieg leben und nicht glauben, es geht alles so einfach weiter. Gerade reifere Spieler wie Freudenmacher, Caglar oder Hans Schranner sehe ich in absoluter Vorbildfunktion.“ Trotz des Vorsprungs zollt der Coach ausdrücklich allen Gegnern großen Respekt. „Vor allem aber SSV Weng, SV Sallach und SV Wallkofen werden uns das Leben im Aufstiegskampf schwer machen.“

„Als leidenschaftlicher Club-Fan geht man schon mal eine Extrameile für den Erfolg.“ Andreas Klein

Andreas Klein schwört die Mannschaft daher auch auf die Vorbereitung fürs Frühjahr ein. „Wir werden bereits am 20. Januar starten.“ In jedem Training und in jedem Spiel müsse man Leidenschaft auf den Platz bringen. „Dann haben wir gute Chancen, vorne dabei zu bleiben.“ Als „leidenschaftlicher Club-Fan“ sei man gewohnt zu leiden und die Extrameile für den Erfolg zu gehen. Ein Aufstieg würde den Coach „für diese geile Truppe wahnsinnig freuen“. Das mögliche Vorrücken in die Kreisliga fiele mit dem 50-jährigen Jubiläum des FC in 2017 zusammen. „Der letzte Spieltag ist am 21. Mai, vielleicht schaffen es die Jungs, unser Dorf an diesem Tag in einen Ausnahmezustand zu versetzen.“ Auf jeden Fall soll die Truppe auch nächste Saison zusammen bleiben. „Die meisten Spieler stammen aus Walkertshofen und der Region. Auch Neuzugänge wollen wir nur aus der Umgebung holen.“ Schon im Winter heuern drei Kicker an: Daniel und Bastian Eder kommen vom TSV Tiefenbach und Christopher Heider stößt vom FC Mainburg dazu.


Für weitere Saison zugesagt

Das Herz von Trainer Andreas Klein hängt am Verein. Vom Gefühl her sage er „Ja“ zu einem dritten Jahr in Walkertshofen, um nachzuschieben: „Ich habe für eine weitere Saison zugesagt.“ Die Planungen für die Spielzeit 2017/18 sind am Laufen. „Wir müssen natürlich gewisse Strukturen erarbeiten.“ Ganz gewaltig irrt hier Fußball-Fachmann „Buschi“ Buschmann, wenn er über den Trainer im Video-Clip sagt: „Wirklich ’ne Pfeife.“

Aufrufe: 022.12.2016, 21:00 Uhr
Martin RutrechtAutor