2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Ob wohl hier der Nürnberger Torwart alles unter Kontrolle hat: Die Sechzger erzielten ein Tor mehr und entführten die Punkte vom Valznerweiher. Foto: Zink
Ob wohl hier der Nürnberger Torwart alles unter Kontrolle hat: Die Sechzger erzielten ein Tor mehr und entführten die Punkte vom Valznerweiher. Foto: Zink

Club unterliegt Sechzig - Fürth überzeugt in Karlsruhe

14. Spieltag: FCN verliert zuhause +++ Kleeblatt feiert den ersten Saisonsieg

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14 Spiele hat es gedauert, nun hat es endlich geklappt. Die U17 der SpVgg Greuther Fürth hat am Samstag endlich ihr erstes Saisonspiel gewonnen - und das auch noch recht deutlich: 3:0 siegte die Krapf-Truppe beim KSC. Der FCN hingegen verlor zuhause gegen den TSV 1860 München mit 1:2.

1. FC Nürnberg - TSV 1860 München 1:2 (0:1)

Andreas Bornemann brachte es auf den Punkt: „Die Jungs betreiben immer großen Aufwand, belohnen sich aber am Ende doch nicht und geraten durch individuelle Fehler immer wieder ins Hintertreffen.“ Der neue Sportvorstand des 1. FC Nürnberg sprach von der „U17“ des Club, deren 1:2 (0:1) gegen 1860 München er als Augenzeuge zeitweise verfolgt hatte.

Eigentlich hätten die B-Junioren des Club nach den beiden 2:1-Siegen in den letzten zwei Spielen selbstbewusst gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt auflaufen können. Gegen Elversberg und bei der SpVgg Greuther Fürth hatte das Team von Trainer Michael Wimmer im Abstiegskampf der Bundesliga Süd/Südwest die ersten Saisonsiege eingefahren. Doch gegen die „Junglöwen“ schien die Euphorie wie weggeblasen. Die Münchner dominierten in der Anfangsphase, bis die Nürnberger besser in die Partie kamen, optisch mehr Spielanteille hatten, allerdings keinen Zug in Richtung gegnerisches Tor entwickelten. „Wir hatten die Kontrolle, allerdings ohne selbst effektiv zu sein“, bilanzierte Wimmer treffend.

Auch aus mehreren Standardsituationen konnte der 1. FCN kein Kapital schlagen – es war bezeichnend, dass es ersten dankbaren Beifall gab, als Thomas Winklbauer in der 23. Minute aus 20 Metern in Richtung des 60er-Gehäuses schoss, es aber weit verfehlte. Und es war irgendwie typisch für diese Club-Generation, dass sie den Gästen unfreiwillig zur 1:0-Führung verhalf: Keeper Michael Wagner kam nicht entschlossen aus seinem Kasten heraus und prallte außerhalb des Fünfmeterraums mit einem Münchner zusammen. Während der Unparteiische sofort „Weiterspielen“ signalisierte, blieb der Torhüter sekundenlang regungslos liegen, ehe er sich aufrappelte und in Richtung seines Tores eilte – um dann mitzuerleben, dass Moritz Heigl seine Schwächephase clever wie energisch genutzt und ins verwaiste FCN-Gehause geschossen hatte (29.).

Ob Wagner auch Mitschuld am zweiten Löwen-Treffer trug, als Alexander Spitzer nach einer weiten Flanke aus relativ kurzer Distanz einköpfte (70.), darauf wollte sich Trainer Michael Wimmer direkt nach dem Spiel nicht festlegen. „Das erste Tor geht klar auf seine Kappe, das zweite muss ich erst mal anschauen“, meinte der sichtlich frustrierte Club-Coach. Schließlich hatte er auch noch den Ausfall des bis dahin überzeugenden Innenverteidigers Jens Schüler unmittelbar vor dem Pausenpfiff verdauen müssen: Zunächst hatte sich Linksverteidiger Jonas Scholz bei einem weiten Löwen-Pass verschätzt, Wagner dann bei der folgenden Flanke unentschlossen herausgekommen, und am langen Eck drückte dann der Münchner Marvin Zimmermann mit robusten Körpereinsatz Schüler derart, dass der Nürnberger mit dem Kopf an den Pfosten knallte und ausgewechselt werden musste.

Dazwischen lag eine Phase, in der die Nürnberger hoffen konnten. Aus der Pause waren sie „ein bisschen griffiger und galliger“ auf den Kunstrasenplatz zurückgekehrt und durch einen sehenswerten Dropkick Winklbauers aus 19 Metern ausgeglichen (55.). Doch weitere Chancen spielten sie im Gegensatz zu den Gästen nicht heraus – das große Problem in dieser Saison, das wesentlich dazu beiträgt, dass sie einfach nicht von Abstiegsrängen wegkommen. „Zu wenig Entschlossenheit“ konstatierte Wimmer und wünschte sich „ein bisschen zielstrebigeres Spiel nach vorn“. Und benannte die wichtigsten Aufgaben für die nächsten Trainingseinheiten: „Die paar Möglichkeiten, die wir haben, müssen wir besser ausspielen.“

Schiedsrichter: Lars Erbst (Gehenbühl) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Moritz Heigl (29.), 1:1 Thomas Winklbauer (55.), 1:2 Marcel Spitzer (70.)


Karlsruher SC - SpVgg Greuther Fürth 0:3 (0:2)

Beim Tabellenvierten aus Karlsruhe konnten die Nachwuchskicker des Kleeblatts über die vollen 80 Minuten überzeugen und nahmen verdient die drei Punkte mit ins Frankenland. Dabei war die Ordnung in der Fürther Defensive die Quintessenz, um gegen die favorisierten Hausherren etwas mitzunehmen. Von Beginn an machten die Gäste Druck und gingen folgerichtig nach nur zwölf Minuten in Führung. Mit ansehnlichen Kombinationen und ausreichend gutem Engagement behielt das Kleeblatt dann bis zum Ende die Kontrolle.

Schiedsrichter: Tobias Hauer (SV 09 Bübingen) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Tom Scheuchenpflug (12.), 0:2 Matthew Loo (38.), 0:3 Tim Sohr (57.)

Aufrufe: 06.12.2015, 19:08 Uhr
Philipp Roser (Nürnberger Zeitung)Autor