2024-04-19T07:32:36.736Z

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Nürnbergs Nachwuchs: Sieben Akteure zeigen derzeit bei den Profis ihr Können. F: Zink
Nürnbergs Nachwuchs: Sieben Akteure zeigen derzeit bei den Profis ihr Können. F: Zink

Club: Sieben Nachwuchstalente versuchen sich bei den Profis

1. FC Nürnberg-Coach Schwartz testet derzeit Akteure aus der U21

Es soll wieder einmal alles besser wer­den im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg. Deshalb ist Rai­ner Zietsch nicht mehr im Amt, der bislang für die sportlichen Belange zuständig war, deshalb ist auch Roger Prinzen nicht mehr Trainer der U21. Ein bisschen kann man das alte NLZ derzeit aber noch erleben - im Training der Profis, in dem sich sie­ben Nachwuchsspieler empfehlen dürfen. Momentan gelingt das ganz gut: Alle, sagt Trainer Alois Schwartz, dürfen noch eine Weile bleiben.

Martin Bader riet zur Geduld. Es war nach dem letzten Bundesliga-Abstieg, als sich Marvin Plattenhardt nach Berlin verabschiedete und mit Javier Pinola nur noch ein richtiger Linksverteidiger zur Verfügung stand. Man könnte, sagte Bader, jetzt einen kaufen, der jünger ist als Pino­la. Man könnte aber auch „auf den kleinen Lippert warten, der viel­leicht noch zwei Jahre braucht“. Jetzt ist der kleine Lippert, Vorname Dennis, geboren in Weiden in der Oberpfalz, da. Sein Einstand bei den Profis geriet durchwachsen, ein Feh­ler führte in Kornburg zu einem Gegentor. Bis zum nächsten Testspiel hatte Dennis Lippert dazugelernt: Gegen Innsbruck gab es zwar wieder einen Fehler, diesmal aber im Anschluss ein Foul Lipperts und kein Gegentor. Trainer Alois Schwartz verbuchte es als Fortschritt. Den­noch wird man mit Lippert noch etwas Geduld haben müssen

Ein einziges Spiel hat Eduard Löwen gereicht, um den grundsätz­lich eher zum Pessimismus neigen­den 1. FC Nürnberg in Wallung zu bringen. Es war nach dem Testspiel in Kornburg, als plötzlich alle von diesem Innenverteidiger schwärm­ten. Löwen wurde während der letz­ten Saison in der A-Jugend des 1. FC Saarbrücken entdeckt, was nicht so schwer ist, weil Löwen größer und stärker ist als der gewöhnliche A-Jugendliche. Ausgebildet wurde Löwen auch in Kaiserslautern, dort aber nicht mehr so recht gebraucht. Beim Club könnte der 19-Jährige eine der Überraschungen des Jahres werden.

Für Patrick Kammerbauer ist jetzt alles anders. Immer schon hat er an der Seite seines Zwillings David Fuß­ball gespielt und gelebt. Die Kammer­bauers waren 2007 von der DJK Rai­tenbuch zum Club gewechselt, zehn Jahre waren sie damals jung. Gemein­sam wurden sie Nationalspieler, leb­ten im Internat, gingen auf die Ber­tolt Brecht Schule und galten als Hoffnungsträger für eine schöne Club-Zukunft. Zumindest mit Blick auf David sieht man das am Valzner­weiher inzwischen anders, er musste den Verein verlassen, stellte sich zuletzt mit einem Probetraining in Rostock vor. Patrick durfte mit den Profis an den Chiemsee. „Er hat das gut gemacht“, sagt Alois Schwartz über den Defensivspieler.

Dass sie sich im Nachwuchsbe­reich des 1. FCN vor allem auf die Ausbildung von defensiven Mittel­feldspielern verstehen, ahnte man spätestens am 15. Mai. Da gab Lukas Mühl sein Profi-Debüt beim Gast­spiel in Paderborn. Mühl überzeugte — so wie vor ihm schon der defensive Mittelfeldspieler Patrick Erras, der sehr überraschend die Entdeckung der Saison geworden war. Im Som­mer unterschrieb Mühl einen Profi-Vertrag. „Er hat die besten körperli­chen Voraussetzungen“, sagt Schwartz, „sein Passspiel und sein Auge sind sehr gut.“ Sie kamen gemeinsam nach Nürn­berg, was beim TSV 1860 München für einige Irritationen sorgte. Dort hatten sie mit Mike Ott und Ivan Kne­zevic zwei flinke, technisch begabte Offensivspieler ausgebildet — und kurz vor dem Ende der Ausbildung verabschiedeten sich die beiden zum Club. Vor allem um den 1,67 Meter kleinen Ott haben sie in Giesing lan­ge getrauert, der heute 21-Jährige war angeblich in ganz Fußball-Deutschland umworben. In Nürn­berg wurde es sehr still um Ott, der bald nur noch in der zweiten Mann­schaft auftauchte. Jetzt ist er zurück bei den Profis, vorerst. Andreas Bor­nemann, der Sportvorstand, hat den ordentlichen Auftritt in Grassau so kommentiert: „Mit diesen körperli­chen Voraussetzungen musst du eben besonders schnell sein, im Kopf und auf den Beinen.“ Für Knezevic, nur sieben Zentimeter größer als Ott, gilt das ganz ähnlich.

In der letzten Saison war Philipp Hercher ein Derbyheld geworden. Dreimal traf er im Hinspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth, dreimal im Rückspiel — dummerwei­se für Hercher aber nur in der Regio­nalliga. Eigentlich wollte sich der Offensivmann bei den Profis durch­setzen, schaffte es aber nur zu zwei Kurzeinsätzen. In diesem Jahr soll alles besser werden, Derbys gibt es ja genügend in dieser 2. Liga.

Aufrufe: 011.7.2016, 14:03 Uhr
keb (NN)Autor