2024-04-24T13:20:38.835Z

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Den Gegnerinnen immer einen Schritt voraus sein, das ist das Ziel der Damen des 1. FC Nürnberg.  F: Leifer
Den Gegnerinnen immer einen Schritt voraus sein, das ist das Ziel der Damen des 1. FC Nürnberg. F: Leifer

Club-Frauen wollen den Pokal-Ausrutscher vergessen machen

Im ersten Spiel unter der Anleitung von Alexander Zeltner haben sich die FCN-Fußballerinnen blamiert, das soll ein Einzelfall bleiben

Eine schlechte Generalprobe gilt, so ein Theater-Spruch, als gutes Omen für die Premiere. Alexander Zeltner hat sicherlich nichts dagegen, wenn das auch für die Fußballbühne und speziell für sein Debüt als Trainer der Fußballfrauen des 1. FC Nürnberg zutrifft. Gegner im Spitzenspiel der Regionalliga Süd ist nämlich zum Auf­takt der Rückrunde am Sonntag (15 Uhr) am Valznerweiher mit dem FV Löchgau der Tabellenzweite _ und die Generalprobe wurde gründlich ver­masselt.

Das hatten sich Alexander Zeltner und seine Spielerinnen ganz anders vorgestellt. Statt sich mit einer gehöri­gen Portion Selbstvertrauen auf das Schlagerspiel vorzubereiten, ist für den Trainer nach dem 1:2-Reinfall in der ersten Pokalrunde beim Bayernli­gisten FC Pegnitz Ursachenforschung und mentale Aufrüstung angesagt. "Wir haben uns zu wenig gewehrt, wollten es spielerisch und technisch lösen", war die Erkenntnis des Ausbil­der-Neulings im Frauenbereich nach seinem ersten Pflichtspiel; den Rasen­platz, der diesen Namen nicht verdiente, führte er nach acht Wochen Vorbe­reitung fast ausschließlich auf Kunstrasen nur als Erklärung nicht als Ent­schuldigung an.

Der 25-Jährige, der seine Aufgabe mit viel Begeiste­rung angeht, äußert sich "positiv überrascht" über die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen, lobt die technische und taktische Ausbildung seiner Schützlinge "als besser als ich sie aus dem männlichen Jugendbereich kenne". Und darum fordert er für den Sonntag das, was jeder Trainer in so einer Situati­on fordert: "Gegen Löch­gau müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, um einiges wieder richtigzustellen."

Der erste Punktspiel-Schritt 2017 kann nämlich für den Frauen-Club richtungswei­send für den weiteren Saisonverlauf werden, schließlich soll die gute Aus­gangsposition möglichst weiter ausge­baut und von Platz drei (20 Punkte) noch mehr Druck auf Löchgau (24) und Spitzenreiter SC Freiburg II (25) ausgeübt werden. Ein schwieriges Vorha­ben auch ohne den Schock im Pokal, tritt Zeltner doch in große Fußstapfen, auch wenn er nach offizieller Lesart nicht an Tabellen­plätzen gemessen werden soll. Seine Vorgabe: Er soll die Mannschaft im Sinne von Osman Cankaya weiter­entwickeln, der nach dem Fehlstart als Interimslö­sung neben seiner Tätig­keit als Trainer der U17-Ju­niorinnen in der Bundesli­ga einsprang, für frischen Wind und einen erstaunli­chen Aufwärtstrend des Regionalligateams sorgte. Als neuer Sportlicher Lei­ter war er zudem maßgeb­lich an Verpflichtung des nahezu unbekannten Trai­ners Zeltner beteiligt – und, so sein Nachfolger, "er steht mir mit seinem Plus an Erfahrung jeder­zeit mit Rat und Tat zur Seite".

Aggressives Spiel ist geplant, schnel­les Umschalten. Auch wenn die Vorbe­reitung mit viermal Training pro Woche wegen fehlender Spielerinnen nicht optimal verlief, dazu weiter etli­che Ausfälle mit den Langzeitverletz­ten Sabine Fabritius und Paula Bitt­ner an der Spitze zu verkraften sind, und in Pegnitz noch Anja Ströfer die aktuelle Verletztenliste verlängerte. Zusätzlich ärgerlich waren die kurz­fristigen Absagen einiger Testspielgeg­ner, das gerade für ihn als Neuen wichtige Einspielen, kam dadurch etwas zu kurz. Dennoch hat Zeltner acht oder neun Spielerinnen der gegen Löchgau vorgesehenen Startformation "längst im Kopf", hat Co-Trai­ner Christian Goebel zudem viel Infor­mationsmaterial über den Gast gesam­melt.

Nur ein Ausrutscher?

An Zuversicht, das 0:1 zum Saison­start wettzumachen, fehlt es jeden­falls nicht, weder beim Trainer, noch bei seiner Mannschaft. Das Pokal-Aus in Pegnitz soll ein ärgerlich Ausrut­scher bleiben, Zeltner jedenfalls sieht keinerlei Grund, "unser Konzept jetzt auf Links zu drehen, weder personell und erst recht nicht taktisch". Vor­hang auf also am Valznerweiher zur Trainer- und Rückrunden-Premiere.

Aufrufe: 09.3.2017, 11:18 Uhr
Wieland Peter (Nürnberger Nachrichten)Autor