2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Profis gegen Amateure - das galt auch beim Frauenfußball-Pokalspiel der Nürnbergerinnen gegen Saarbrücken. (Foto: Eduard Weigert)
Profis gegen Amateure - das galt auch beim Frauenfußball-Pokalspiel der Nürnbergerinnen gegen Saarbrücken. (Foto: Eduard Weigert)

Club-Damen schlugen sich trotz Niederlage achtbar

1. DFB-Pokalrunde Frauen: FCN verliert gegen Zweitligist und Favorit Saarbrücken nur knapp

Verlinkte Inhalte

Alle guten Dinge waren bei den Club­ Fußballfrauen leider nicht drei: Auch gegen Zweitligist Saarbrücken unter­lag der 1. FC Nürnberg in der ersten Pokalrunde - wenn auch knapp.

Nein, Vorwürfe in Richtung seiner Mannschaft gab es von Norbert Frey nicht zu hören, schließlich kann er einschätzen, was sie leisten kann. Wesentlich neue Erkenntnisse gab es für den Trainer der Regionalliga-Frauen des 1. FC Nürnberg beim 1:2 (0:1) gegen den 1. FC Saarbrücken daher auch nicht. „Wir haben uns anständig verkauft gegen einen Zweitligisten“, lautete sein Fazit nach dem Aus in der ersten DFB-Pokalhauptrunde. Ein bisschen Ent­täuschung inbegriffen, denn viel fehl­te diesmal nicht, um nach 2014 (0:9 gegen Bundesliga-Aufsteiger SC Sand) und 2015 (1:4 gegen Verbands­ligist SV Hegnach) erstmals in die zweite Pokalrunde einzuziehen. Der entscheidende Unterschied wurde im ersten Ernstfall der Saison bereits auf dem Spielberichtsbogen dokumentiert: Dort waren 13 der 18 Spielerinnen aus dem Saarland als Vertragsspielerinnen notiert - beim Club keine einzige. Über die spieleri­schen Qualitäten sagte das zwar we­nig aus, aber in punkto körperlicher Fitness und Spielrhythmus besaß der Gast Vorteile, hatte er seinen Kader doch im August komplett zusammen; Voraussetzungen, von denen beim FCN mit seinen ambitionierten Ama­teurspielerinnen nicht nur wegen der Ferienzeit keine Rede sein konnte.

„Wir haben noch zwei Wochen Zeit“, sagte Frey, und dass sie genutzt werden soll, schwang dabei mit. Denn Priorität genießt der Regio­nalliga- Alltag. Der wird noch schwie­riger, hat sich Paula Bittners Kniever­letzung schon nach 30 Minuten doch als Riss des vorderen Kreuzbandes und Außenbandes im linken Knie he­rausgestellt. Damit ist die Saison für das Talent, das den Sprung aus der Juniorinnen-Bundesliga direkt in die Stammformation geschafft hat, so gut wie beendet. „Unsere Vorbereitungsphase war keineswegs ideal“, räumte Frey ein, stand dem Trainer im Pokalduell doch erstmals in etwa jener Kader zur Verfügung, „den ich für die Sai­son im Kopf habe“. Und der war, nur noch mit dem Trio Leonie Vogel, Simone Grimm und Spielführerin Sabine Fabritius aus dem Vorjahr in der Startformation, mehr als nur runderneuert. Dennoch wurde trotz Anfangsnervosität, fehlender Spiel­praxis und Abstimmungsproblemen dem Zweitligisten beherzt Wider­stand geboten - auch dank Torhüte­rin Lea Paulick, die mit ihren noch 16 Jahren erstaunliche Sicherheit ausstrahlte. Das Manko der Nürnbergerinnen lag primär in der Offensive, die sich kaum einmal wirkungsvoll in Szene setzen konnte. Selbst Leonie Vogels Treffer zum 1:2 (76.) aus gut 30 Metern war mehr ein Schuss aus Frust über die eigene Leistung als eine gezielte Aktion.Immerhin sorg­te er für eine turbulente Schlusspha­se, die andeutete, dass die Clubfrau­en in der Regionalliga, die beim FV Löchgau (4. September) und dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (11. September) beginnt, eine gute Rolle spielen sollten.

Aufstieg in die 2. Liga?

Ob es gar zum seit Jahren ange­strebten Aufstieg in der 2. Bundesli­ga reicht, die nach DFB-Vorstellun­gen ab der Saison 2018/19 eingleisig mit 14 Vereinen geplant ist, bleibt jedoch Zukunftsmusik. Während sich Saarbrückens Mana­ger Winfried Klein uneingeschränkt für die Eingleisigkeit aussprach, sagte sein Club-Pendant Andreas Tschorn „grundsätzlich Ja zur Leis­tungskonzentration“, ist jedoch abso­lut gegen die Teilnahme von zweiten Mannschaften der Bundesliga-Klubs in Liga zwei. Doch die DFB-Pläne sehen offensichtlich anders aus - „und wie dann abgestimmt wird, kann sich jeder ausmalen“, äußerte sich Tschorn skeptisch.

Aufrufe: 024.8.2016, 11:13 Uhr
Wieland Peter (NN)Autor