2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Melike Baki (rechts) spielte offensiver als in den vergangenen Spielen und war gegen Weinberg beste Crailsheimerin.          Foto: Ric Badal
Melike Baki (rechts) spielte offensiver als in den vergangenen Spielen und war gegen Weinberg beste Crailsheimerin. Foto: Ric Badal
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Cirailsheimer Frauen scheitern im DFB-Pokal

SV Weinberg schlägt den TSV Crailsheim mit 2:1

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Frauenfußball-DFB-Pokal: Der SV Weinberg schlägt den TSV Crailsheim mit 2:1.

Weinbergs Trainer Daniel Pfeuffer atmete auf der Pressekonferenz nach dem Spiel beim TSV Crailsheim tief durch, grinste, freute sich über den 2:1-Sieg, der den Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale mit sich bringt und sagte ein Wort: "Erleichterung." Weinberg (Letzter) ist wie Crailsheim (Vorletzter) in der zweiten Frauenfußball-Bundesliga schlecht gestartet. Beide Teams warten nach vier Spieltagen noch auf den ersten Punkt.

Der Befreiungsschlag glückte letztlich den Gästen, die sich mit einer engagierten Leistung in der zweiten Halbzeit den Erfolg verdient hatten. "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und in der zweiten gar nichts mehr hinbekommen", sagte TSV-Trainer Benjamin Röseke und blickte enttäuscht über das Mikrofon hinweg.

Mit taktischen Umstellungen hatte er versucht, das Spiel seines Teams anzukurbeln: Mirjam Steck rückte aus der Abwehrkette ins Mittelfeld, Luisa Scheidel agierte im Mittelfeld auch etwas zurückgezogener, Melike Baki dafür etwas offensiver. Dieser Plan schien zunächst blendend aufzugehen. Bereits in der siebten Minute köpfte Kapitänin Juliane Klenk nach einer Scheidel-Flanke zum 1:0 ein. In der 25. Minute stand Celine Pollak völlig frei vor Torfrau Anke Gülpers und lupfte den Ball aber über das Tor. Kurz vor der Pause ließ Pollak in einer nahezu identischen Szene ebenfalls den nötigen Killerinstinkt vor dem Tor vermissen. Man habe es versäumt, die Führung auszubauen beziehungsweise nach dem Ausgleich wiederzuholen, sagte Röseke.

Er erinnerte damit an die wohl entscheidende Szene des Spiels: Crailsheims Keeperin Amanda Stahl konnte mit einem tollen Reflex noch den Torjubel verhindern, der dann aber eine Sekunde später doch da war. Spielertrainerin Christine Schellenberg, Herz und Seele der Gäste, staubte nach einem Freistoß zum 1:1 ab (45.). Von diesem Nackenschlag erholten sich die Einheimischen nicht mehr. Weinberg hatte in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel. Aber auch das zweite Tor der Gäste entsprang einer Standardsituation. Die eingewechselte Mona Schomber hatte im Strafraum aufs Tor geschossen und Meike Bohns Hand erwischt. Den berechtigten Elfmeter versenkte Nina Heisel eiskalt (72.). Crailsheim hatte keine Möglichkeiten mehr, das Spiel auszugleichen.

Weinberg hofft nun auf einen guten Gegner in der nächsten Pokalrunde. Am liebsten den FC Bayern München. "Das wäre ein echtes Highlight", sagte Pfeuffer. Und Crailsheim? Angesichts der Misere in der Offensive denkt man darüber nach, die frühere Torjägerin Claudia Nußelt zu reaktivieren. Ihren Torriecher stellte sie in der Landesliga mit zwei Toren für den TSV II beim 2:0-Sieg in Michelfeld unter Beweis. Am Sonntag um 14 Uhr empfangen die Röseke-Schützlinge nun Aufsteiger 1. FFC Niederkirchen.

Aufrufe: 010.10.2016, 12:00 Uhr
HOT / JOACHIM MAYERSHOFERAutor