2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Christian Deutzmann
F: Christian Deutzmann

Christoph Höfig legt Wert auf Disziplin in Hösel

Der Trainer des Bezirksligisten lässt Meckereien während des Spiels nicht zu

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Serkan Kuduoglu hat hochklassigen Fußball gespielt - unter anderem bei Vereinen wie Wuppertaler SV (Oberliga) oder SSVg. Velbert. Nun spielt er im zweiten Jahr beim Bezirksligisten SV Hösel. In der vergangenen Saison war er unter Trainer Joachim Dünn sogar spielender Co-Trainer. Die Leistungen des 38-Jährigen stimmen immer und sein Wort hat Gewicht.
Gerade in diesem Bereich ist Trainer Christoph Höfig sehr sensibel. Der Coach mag es nicht, wenn sich ein Spieler während der Partie beschwert - etwa über ein schwaches Zuspiel oder durch Meckern gegenüber Mitspielern. So beklagte sich Kuduoglu während des Heimspiels gegen den FC Maroc (3:1) beim Stande von 1:1 über das Fehlverhalten eines Teamkollegen. Umgehend drohte Höfig dem Routinier mit sofortiger Auswechslung.

Kuduoglu begriff den Ernst der Lage und kämpfte ab jetzt weiter. Wenig später musste der erfahrene Fußballer trotzdem runter, doch beleidigt war er nicht. Im Gegenteil: Von der Bank aus feuerte er die Mitspieler an. Obmann Markus Meyer beobachtete alles genau: "Christoph ist mein bester Freund. So wie hier ist er einfach - grundehrlich, offen und knallhart, wenn es sein muss. Bei Christoph sind alle gleich, egal ob alt oder jung. Dafür können sie mit ihren Problemen rund um die Uhr zu ihm kommen."

Ähnliches wie Kuduoglu musste kürzlich Dominik Woeste ertragen. Das Eigengewächs meckerte ebenfalls über Kleinigkeiten. Der 24-Jährige weiß genau, dass er als laufstarker und lauffreudiger Stürmer nur schwer zu ersetzen ist. Ihm drohte trotzdem direkt die Bank und vielleicht sogar etwas mehr.

Verwandtschaft bringt keine Vorteile bei Höfig. Damit hat Sebastian Höfig, Neffe des Trainers, besondere Erfahrungen gemacht. Der 22-Jährige hat glänzende Fortschritte erzielt und seine Schusstechnik ist herausragend. Als einer mit einem starken linken Fuß gehört er ohnehin zu einer seltenen Art. Dennoch wird er oft ausgewechselt. Traurig ist Höfig junior trotzdem nicht: "Ich weiß, das ist objektiv."

Christoph Höfig, der seinen Vertrag für die nächste Spielzeit unabhängig von der Klasse verlängert hat, wirkt wie die Ruhe selbst. "Während des Spiels hat sich jeder zu konzentrieren. Es geht nicht, dass einer glaubt, etwas Besonderes zu sein. Hinterher stehe ich für Gespräche zur Verfügung. Dann kann alles geradegerückt werden. Diskussionen während des Spiels gibt es nicht", betont Höfig.

Seine Truppe hat sich durch sechs Siege aus sieben Spielen aus dem Keller befreit. Vereinschef Jürgen Kötte ist glücklich darüber. Er hatte Höfig schließlich im vergangenen Sommer bekniet, den Cheftrainer-Posten zu übernehmen. "Selbst in der Kabine haben unter Christoph alle die Klappe zu halten", berichtet Obmann Meyer, "es gibt nur einen Spieler, der was sagen darf. Das ist Mark Rueber."

Am Sonntag (15 Uhr) gibt es bei der SpVg. Hilden 05/06 ein direktes Duell im Kampf um den Klassenerhalt. Höfig wird seine Spieler konzentriert vorbereiten und Widerworte wird es wohl keine geben.

Aufrufe: 06.5.2015, 21:30 Uhr
RP / Werner MöllerAutor