2024-05-08T14:46:11.570Z

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Wagemutig zur Nummer eins: der Weiler Torhüter Christoph Düster. | Foto: Meinrad Schön
Wagemutig zur Nummer eins: der Weiler Torhüter Christoph Düster. | Foto: Meinrad Schön

Christoph Düster hat alles richtig gemacht

Im Frühjahr verließ Christoph Düster den FC Steinen - beim SV Weil hat er sich schnell etabliert

Er hätte es sich einfach machen können und sich einen Verein suchen, der, anders als der SV Weil, nicht die höchsten Ambitionen in der Region hat. Christoph Düster wollte aber genau das, sich einer neuen Herausforderung stellen, das Niveau mindestens halten, wenn möglich erhöhen. Also wechselte er, als die Liaison mit dem FC Steinen-Höllstein nur noch leidlich funktionierte, ins Nonnenholz und musste dort zunächst um die Planstelle im Tor kämpfen.
Woanders wäre ihm das Trikot mit der Nummer eins ohne Umschweife überreicht worden, beim SVW hieß es: Konkurrenzkampf annehmen. „Es ist schon Pech für uns Torhüter, dass immer nur einer spielen kann“, sagt Düster, der mit seinem Tapetenwechsel alles richtig gemacht hat. Vorerst zumindest.

Denn Trainer Kurt Schwald hat ihn nach kurzem Casting zu Saisonbeginn, als Düster und Konkurrent Sven Rodehau unter verschärfter Beobachtung standen, zur Nummer eins gemacht. Das Bauchgefühl hat den Ausschlag gegeben, habe Schwald ihnen in einem Gespräch erläutert. Düster strahle Ruhe und Sicherheit aus. „Ich hatte aber auch das Quäntchen Glück“, sagt Düster. „Denn in meinen zwei Spielen haben wir zu null gespielt.“ Seine torwartspezifische Bandbreite, sein Mut beim Rauslaufen und die Tatsache, dass der 28-Jährige aus seiner Zeit in Steinen Landesligaerfahrung en masse mitbringt, dürften in Schwalds Bewertung aber gleichfalls positiv eingeflossen sein. Als er am vergangenen Spieltag in Munzingen (2:1) als Weiler Nummer eins auflief, sei das ein interessantes Gefühl gewesen, berichtet Düster. An gleicher Stelle war das Ende seiner Steinener Zeit eingeläutet worden. „Es ist nicht korrekt gelaufen“, sagt er rückblickend und begründet seinen im Frühjahr überraschenden Abgang aus dem Wiesental. Ihm sei vom damaligen Trainer Germano Fanciulli signalisiert worden, sofern er zweimal wöchentlich im Training erscheine, Stammkeeper zu bleiben – obwohl Aykut Kaya geholt wurde. „Und dann beim ersten Rückrundenspiel? Saß ich auf der Bank“, sagt Düster. Sollte ihm das in Weil widerfahren, wäre das eine ganz andere Nummer, versichert er. „Ich bin ja nicht gekommen und davon ausgegangen, die Nummer eins zu sein.“

Düster warnt: nicht hochnäsig werden

Im Nonnenholz waren die Eindrücke von Beginn an vielversprechend. „Man kennt ja viele Leute, aber es ist schon so, dass ich herzlich empfangen worden bin. Es ist gleich alles kollegial abgelaufen.“ Auch das Verhältnis zu Konkurrent Rodehau leide nicht. Jeder wolle zwar spielen, „aber wir sind ja keine Profis“, sagt Düster, der sich den Saisonverlauf aus Weiler Sicht so vorstellt: „Wenn wir so weiter machen, wird es schwer uns zu schlagen. Wir dürfen nur nicht hochnäsig werden.“ Das heißt unter anderem, die Bedingungen so anzunehmen, wie sie sind. Nicht nur spielerisch glänzen zu wollen, sondern sich nicht zu schade zu sein, auch mal biedere Mittel anzuwenden, sofern auswärts ein Fußballacker wartet.

Für Samstag ist die Gefahr eines Hoppelrasens gebannt, denn da empfängt der Tabellenführer den Dritten FSV Stegen; auf gepflegtem Grün. „Und danach geht es nach Auggen. Das sind zwei sehr interessante Spiele. Sollten wir es schaffen, unseren Lauf durchzuziehen, wäre das schon eine echte Standortbestimmung. Dann würde es schwer für den Rest der Liga“, sagt Düster. Er wird versuchen, seinen Teil beizutragen. Vorerst als Nummer eins.
Aufrufe: 011.9.2014, 21:47 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor