2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Immer am Ball: Ivana Palacios mit ihrer Damenmannschaft des Ahlhorner SV und Trainer Wolfgang Spielberger (rechts). Heiner Elsen
Immer am Ball: Ivana Palacios mit ihrer Damenmannschaft des Ahlhorner SV und Trainer Wolfgang Spielberger (rechts). Heiner Elsen

Chilenin will in Ahlhorn am Ball bleiben

14 Spiele und zwei Tore das ist die Bilanz von Ivana Ubilla Palacios beim Ahlhorner SV. Eine Bilanz, die die 19-Jährige nun selber und vor ...
allem fließend aussprechen kann. Daran war bei ihrer Ankunft in Ahlhorn im Februar noch nicht zu denken, denn Ivana kam als Austauschschülerin aus Südamerika, genauer gesagt aus Chile, nach Deutschland.

Damals haperte es noch sehr mit ihrem Deutsch. Doch eine Frage stellte sie ihren Gasteltern sofort: "Wo kann ich hier Fußball spielen?" Kurre Zeit später stand sie beim Ahlhorner SV auf der Matte. Und auch dort sollte es an der Sprache nicht scheitern. "Ich hab einfach gesagt, dass sie laufen soll. Es hat funktioniert. Sie ist zwar nicht die Schnellste, aber überzeugte mich mit ihrer Technik sofort", sagt Wolfgang Spielberger, Trainer der ersten Damenmannschaft des Ahlhorner SV. Eine Technik die sie in ihrer Heimatstadt Quilpue erlernte. Auf einer Höhe von gut 300 Metern lernte Ivana das Fußballspielen. "Für Mädchen ist es in Chile immer noch unüblich, Fußball zu spielen. Es ist eine Männer-Sache", sagt die kesse 19-Jährige. Doch das konnte sie nicht von ihrem Hobby abhalten. Seit sie zehn Jahre alt ist, spielt sie Fußball. Das wollte sie auch in Ahlhorn fortführen.

Es dauerte nicht lange und sie war drin in der Mannschaft. Anfang der Saison stand sie regelmäßig für den Ahlhorner SV in der Frauen-Kreisliga auf dem Platz. Beim Spielen wurde die Verständigung besser. "Es hat nicht lange gedauert und Ivana konnte mich genauso gut verstehen wie alle anderen Mädchen", berichtet Spielberger. Auch wenn die Saison bis jetzt eher durchwachsen für die Ahlhorner Frauen verlief, fehlte Ivana nicht der Spaß: "Es sind wirklich sehr nette Mädels in der Mannschaft. Gerade die Mannschaftsfahrt hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagt die junge Chilenin.

Das sie sehr offen und selbstständig ist, merkten die Ahlhorner ihr schnell an. "Dass ich Weihnachten nicht zu Hause war, machte mir nicht viel aus. Ich wollte es hier in Deutschland kennenlernen. Eines werde ich mir merken es ist kalt", sagt die aufgeweckte Chilenin. In ihrer 12000 Kilometer entfernten Heimat ist das Klima trocken und warm. Dort will sie im kommenden Jahr studieren und natürlich weiter Fußball spielen. Doch vorher nimmt sie in Deutschland noch an der Hallenkreismeisterschaft teil.

Dass sie überhaupt in Ahlhorn spielen konnte, war gar nicht einfach. Sie kam außerhalb der Wechselfrist. Der ASV beantragte trotzdem einen Pass beim DFB, der sich mit dem chilenischen Verband in Verbindung setzte. Spielberger: "Nach ihren 14 Spielen werden wir sie vermissen. Sie brachte frischen Wind in die Truppe." Doch Ivana verspricht: "Ich werde den Kontakt zum Verein halten".

Aufrufe: 031.12.2014, 05:10 Uhr
Heiner ElsenAutor