2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Marc Trostel Privatfoto
Marc Trostel Privatfoto

"Charakter schlägt Talent"

Marc Trostel von Borussia Mönchengladbach im Interview

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Bei der sechsten Auflage des BWK-Arena-Cups sind verschiedene Jugend-Trainer aus Bundesligavereinen wiederholt mit ihren U-15-Teams zu Gast in Ilshofen - wie Marc Trostel von Borussia Mönchengladbach.

Marc Trostel war 2014 mit seiner U 15 in Ilshofen beim BWK-Arena-Cup dabei. Zum Jahrgangswechsel ist er bei seiner Mannschaft geblieben und zusammen mit der Mannschaft in die U 16 gewechselt. "Wir spielen jetzt eher in der Region im Verbandsgebiet", berichtet Marc Trostel. "Hier wird ein anderer Fußball gespielt. Noch mehr körperbetont", so Trostel.


Herr Trostel, an was denken Sie, wenn Sie sich an den BWK-Cup erinnern?

MARC TROSTEL: Angefangen von der unwahrscheinlichen Professionalität des Turnieres und der damit verbundenen Organisation, auf der anderen Seite die Herzlichkeit aller Beteiligten, die sich um die teilnehmenden Mannschaften und um die Organisation mit vollem Herzblut kümmern. Egal, ob Fahrer, Teambetreuer oder Turnierorganisator. Außerdem ist die Halle an sich schon phänomenal, ganz zu schweigen von der Atmosphäre in der Halle, für die nicht zuletzt der Hallensprecher verantwortlich ist. An dieser Stelle einen schönen Gruß an den treuen HSV-Fan. (Hallensprecher ist seit der ersten Auflage des BWK-Cups Danny Jüngling, auch bekannt als Pimp; Anmerkung der Redaktion).


Fußball-Deutschland ist seit Sommer Weltmeister. Hat sich die Einstellung der Jugendlichen durch die Weltmeisterschaft in diesem Jahr verändert?

TROSTEL: Das kann ich nicht behaupten. Ich denke die Fußball-WM hat vielleicht insgesamt noch mal zu einem Zulauf zum Fußballsport im Allgemeinen beigetragen, und es melden sich wieder mehr Kinder und Jugendliche in den Vereinen an. Was die Motivation angeht, es ganz nach oben zu schaffen, kann ich nicht sagen, dass sich diese in irgendeiner Weise verändert hätte. Aber natürlich sollte klar sein, dass der Traum mit zunehmendem Alter näherrückt, wenn ich mich auf hohem Niveau stetig weiterentwickle.


Seit vielen Jahren haben die großen Vereine ihre Fußballschulen. Auch die Spieler der aktuellen Weltmeistermannschaft stammen aus diesen Nachwuchszentren. Kann man den Erfolg bei der WM auf die Nachhaltigkeit der Ausbildung zurückführen?

TROSTEL: Ganz sicher sogar. In den letzten Jahren hat sich im Nachwuchsfußball einiges zum Positiven verändert. Ob es die DFB-Stützpunkte sind oder die Leistungszentren, die sich stetig weiterentwickelt haben. Ich denke, vieles hat sich in den letzten Jahren eindeutig verbessert. Ganz egal, ob in den Strukturen oder der Trainingsarbeit an sich. Es hat sich einiges getan. Im Bereich der Talentförderung wird in Zukunft immer individueller trainiert werden, um den einzelnen Spieler in seinen jeweiligen Stärken und Schwächen weiter zu verbessern. Egal, ob es der athletische, der mentale oder der technische Bereich ist. Es gibt immer mehr Spezialisten, die die Jungs in den Teildisziplinen des Fußballsports auf professionelle Art und Weise ständig verbessern können. Mittlerweile können selbst jugendliche Spieler psychologische Unterstützung bekommen.


Haben die Jungs auch mal Fußballferien?

TROSTEL: In den Weihnachtsferien hatten die Jungs aus der U 16 beispielsweise gute zwei Wochen trainingsfrei. Hier konnten sie mal abschalten und die Akkus wieder aufladen. Jeder hat einen individuellen Trainingsplan erhalten, die der jeweilige Spieler dann eigenverantwortlich abarbeiten konnte, um nicht ganz außer Tritt zu geraten. Aber Pausen zwischendurch sind einfach wichtig, um auch mal abschalten zu können.


Die Spieler benötigen Talent, körperliche und mentale Voraussetzungen, Persönlichkeit, Unterstützung durch die Familie - welches sind die wichtigsten Voraussetzungen, die ein Spieler unbedingt mitbringen muss?

TROSTEL: Sicher ist das Talent ein nicht unwesentlicher Faktor. Dieser hilft sowohl dem Spieler als auch den Trainern ungemein in der täglichen Arbeit. Aber mit zunehmendem Alter wird die Luft nach oben immer dünner, und mit Talent alleine wird man es nicht mehr schaffen. Attribute wie Ehrgeiz, Fleiß, Disziplin und Bereitschaft sind unabdingbar. Nicht zuletzt heißt es ja oft ,Charakter schlägt Talent'. Das kann ich aus den gemachten Erfahrungen nur bestätigen! Wenn man beides mitbringt, dann sind das natürlich ganz günstige Bedingungen!


Wenn Sie so zurückdenken - gibt es dann ein besonderes Ereignis, das Ihnen als Trainer in Erinnerung geblieben ist?

TROSTEL: Das eine Ereignis fällt mir spontan nicht ein. Im Laufe der Jahre gab es da so einige Erfahrungen, an die ich mich gerne erinnere. Und ohne zu viel verraten zu wollen, gab es auch schon den einen oder anderen Moment in Ilshofen, an den ich mich gerne zurückerinnere. Von daher kann ich allen Beteiligten rund um das Turnier im Januar nur ganz viel Spaß wünschen!


Das Interview führte Norbert Glasbrenner.

Info Der sechste internationale U-15-BWK-Arena-Cup findet am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Januar, in der Arena Hohenlohe statt. Um 11.45 Uhr beginnt das Turnier mit der offiziellen Eröffnungsfeier. Karten gibt es per E-Mail unter tickets@bwkcup.de. HT-Abonnenten erhalten ermäßigte Tickets.

Aufrufe: 08.1.2015, 15:00 Uhr
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