Chancenvernichter diesmal ganz effizient

Wie wichtig der erste Saisonsieg für die Geislinger war, zeigte sich an der Reaktion von Innenverteidiger Fabian Ammon. Der 30-Jährige ballte nach dem Schlusspfiff die Fäuste und ließ ein lautes und langes "Jaaaa!" folgen. Die Anspannung wich der puren Erleichterung.

Den Erfolg hatten die Geislinger mit ihrer ersten Torchance sichergestellt. Nach einem Schnitzer der Neu-Ulmer Hintermannschaft kam Benjamin Klement an den Ball und zog ab. Schlussmann Benjamin Huber wehrte ab, war gegen den Nachschuss von Kapitän Uwe Grupp aber machtlos (3.). Der Torschütze bilanzierte hocherfreut, dass der SC "jetzt schon mehr Punkte als zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison" hat.

Der frühe Rückstand zwang Neu-Ulm, mehr für das Spiel zu tun. Die Geislinger suchten ihr Heil aus einer kompakten Defensive heraus, die nicht sonderlich viel zuließ. Allerdings sprühten die Gastgeber nicht gerade vor Ideen, wie sie den Abwehrriegel der Geislinger knacken könnten. Erst nach rund 20 Minuten war SC-Torhüter Jonas Pangerl bei einem Weitschuss gefordert. Ansonsten trafen die Neu-Ulmer allenfalls meist nur die hinterm Tor stehenden Bäume.

Richtig gefährlich wurde es gegen Ende der Partie, als die Geislinger in Unterzahl waren, nachdem Klement wegen einer umstrittenen Ampelkarte vorzeitig vom Platz musste. Raphael Wiesenmayer scheiterte aus Nahdistanz an Pangerl, in der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Jasko Busatlic bei der größten und zugleich letzten Neu-Ulmer Möglichkeit zum Ausgleich einen Seitfallzieher um Millimeter neben das Tor. Kurz zuvor hatte der frisch eingewechselte Karlo Petricevic die Möglichkeit, mit dem zweiten Treffer die Nerven seiner Kollegen zu beruhigen. Wiesenmayer warf sich in seinen Schuss und wehrte zur Ecke ab.

"Wir müssen uns im Offensivspiel steigern, da haben wir heute kaum Akzente gesetzt", sagte SC-Trainer Uli Haug, der froh war über den "dreckigen Sieg" seines Teams. Coolness zeigte der SC diesmal aber vor dem gegnerischen Kasten: Während die Geislinger im Auftaktspiel beste Chancen vergeben hatten, war die Torausbeute diesmal nahezu perfekt. Dagegen wartet der Aufsteiger aus Bayern auch nach dem zweiten Spieltag auf den ersten Punkt und auf sein erstes Tor in der neuen Liga.

SO SPIELTEN SIE

TSV Neu-Ulm: Huber - Casullo, Wiesenmayer, Schuhmacher (82. Schlotter), Dashi (81. Sönmez), Kögel, Sapina, Yesilöz (59. Tastan), Peruzzi, Ruiz, Ciftci (72. Busatlic). SC Geislingen: Pangerl - Heinzmann, Ammon, Smaguc, Bäumel, Grupp, Mädel (46. Müller), Kalafatis (68. Riedel), Schleich (75. Falzone), Klement, Akcay (87. Petricevic). Schiedsrichter: Richard Milz (Neufra). Tor: 0:1 Grupp (3.). Gelb/Rot: Klement (86.). Zuschauer: 200.