Trotzdem will er die Weltmeisterschaft weiter verfolgen. „Mir ist jetzt vor allem wichtig, schöne Spiele zu sehen“, so N’Guessan. „Dabei kommt es mir gar nicht so sehr darauf an, welche Mannschaften auf dem Platz stehen.“
Bereits als kleiner Junge hat er oft mit Freunden auf den Straßen der ivorischen Hauptstadt Yamoussoukro gekickt. „Richtig angefangen, mich für Fußball zu interessieren, habe ich aber erst 1984, als die Elfenbeinküste Gastgeber der Afrikameisterschaft war“, erzählt er. Generell habe der Sport für die Menschen in seiner Heimat einen hohen Stellenwert. „Fußball lässt sie alltägliche Probleme für einen Moment vergessen“, sagt N’Guessan.
Vor vierzehn Jahren kam er nach Deutschland, um in Mainz Volkswirtschaft zu studieren. Seit 2006 lebt er in Wiesbaden und arbeitet als Versorgungstechniker. „Oft muss ich zu den Zeiten, in denen die Spiele übertragen werden, leider arbeiten“, bedauert er. Wenn er es zeitlich aber schafft, verfolgt er die WM gerne zuhause mit seiner Frau und Tochter Laureline (5).
N’Guessan glaubt, dass sowohl die Niederlande als auch Chile gute Chancen auf den Weltmeistertitel haben. Definitiv festlegen möchte er sich allerdings nicht. „Die Gruppenphase hat gezeigt, dass bei dieser WM alles möglich ist“, sagt er. „Das wird sicher nochmal spannend werden.“