Chance für den TSV

Groß war die Enttäuschung in Harthausen am vergangenen Sonntag, als der TSV am letzten Spieltag der Bezirksligasaison noch die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die Landesliga verpasste. Durch die 2:4-Heimniederlage gegen den TSV Nusplingen überholte der wenige Kilometer entfernt spielende FC Winterlingen den Lokalrivalen noch auf den letzten Metern. „Wir hätten eine unserer Chancen zum 3:2 nutzen können“, weiß TSV-Trainer Olaf Gabriel genau, woran es gehapert hatte. „Da wir wussten, dass Winterlingen führt, haben wir immer offensiver agiert und uns dann die Konter eingefangen.“ Die Nusplinger Tino Butz und Jonas Henne brachten die TSV-Träume vom Titel durch einen Doppelschlag in den letzten zehn Spielminuten schließlich zum Platzen.

„Es tut schon noch weh, wenn man am letzten Spieltag den Titel verspielt“, räumt TSV-Trainer Olaf Gabriel ein, bekräftigt aber: „Wir haben keine Zeit, um den Kopf hängen zu lassen.“ Denn bereits heute um 18 Uhr trifft das Ensemble von der Scher im Ostracher Buchbühlstadion in der ersten Runde der Entscheidungsspiele auf den Vizemeister der Bezirksliga Donau. „Die Situation kam nicht ganz unerwartet. Wir gehen hochmotiviert in dieses Spiel“, sagt der 36-jährige Übungsleiter, der den Gegner als unbeschriebenes Blatt sieht. Diesen habe man zwar noch nicht gesehen, über die Stärken und Schwächen der Schussenrieder habe man sich aber natürlich trotzdem informiert.

Dass die Zollern-Vizemeister der vergangenen Jahre im Kampf um den Aufstieg meist wenig erreichten, ist auch Gabriel nicht entgangen. Lokalrivale FC Winterlingen scheiterte im Vorjahr in Runde zwei am Vizemeister der Bezirksliga Riß, dem FV Olympia Laupheim 2. Der ehemalige Heinstetter prognostiziert: „Ich denke, dass wir uns ähnlich schwer tun werden wie die anderen Vertreter aus dem Bezirk Zollern. Das wird kein Selbstläufer.“ So erwartet Gabriel eine Partie, bei der es wohl auf die Tagesform ankommen wird: „Wenn wir unseren Fußball spielen, hat es jeder schwer, der gegen uns antritt.“ Obwohl sich beide Mannschaften nicht kennen, betont Gabriel, dass dies das Harthausener Vorhaben nicht beeinflussen werde. „Wir wollen unser Spiel wie immer machen und hoffen, dass die Tormaschine mal wieder zuschlägt“, kündigt der Trainer an.

Diese könnte allerdings entscheidend geschwächt sein. Ob der Torschützenkönig der Bezirksliga, Andreas Dockhorn, spielt, wird sich erst kurz vor Anpfiff entscheiden. Der 29-Tore-Mann droht aufgrund einer Zerrung auszufallen. Bereits am Sonntag musste der 28-Jährige die Partie zur Halbzeit unterbrechen. Vorher hatte die Harthausener Lebensversicherung noch den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 besorgt und sein Team mit einem schönen Schlenzer sogar beinahe in Führung gebracht – dieser ging allerdings nur an die Latte. Kurz darauf ging Nusplingen mit 2:1 in Front.

Gewinnen die Scher-Kicker ihre Partie gegen Bad Schussenried, sind sie bereits am Sonntag in der zweiten Runde gefordert. Ebenfalls heute Abend treffen die beiden Vizemeister der Bezirksligen Riß, die Sportfreunde Schwendi, und aus dem Bezirk Bodensee, der FC Isny, aufeinander. Der Sieger trifft entweder auf Harthausen oder Bad Schussenried. „Wir gehen das Schritt für Schritt an“, sagt Gabriel, denn erst gehe es darum, Bad Schussenried zu besiegen. Erst dann könne man seinen Fokus auf die kommende Partie legen.