ASV-Trainer Uwe Mißlinger hatte die Änderungen in der Startelf nach der 0:2-Pleite der Vorwoche in Bad Abbach angekündigt: Franz-Xaver Brandl bekleidete nach Verletzungspause wieder die linke Außenverteidigerposition. Auch Tobias Wich stand nach Bänderriss erstmals wieder in der Anfangsformation. Franz Wendl und Daniel Engl mussten somit erstmals mit der Bank vorlieb nehmen. Zum ersehnten Heimsieg reichte es dennoch nicht beim 1:1, doch Ettmannsdorf ist im Aufwind.
Die Gäste aus dem Schwandorfer Stadtteil hatten zuletzt fünf Siege und ein Remis gefeiert. Dementsprechend selbstbewusst trat die Mannschaft um Trainer Timo Studtrucker bis auf den frühen Gegentreffer im ASV-Stadion dann auch auf. Die Hausherren erwischten einen Traumstart in die Partie, als Tomas Peterik den Ball an der noch nicht richtig organisierten SC-Abwehr auf Simon Kopp vorbeibrachte und der Ex-Lohberger zum 1:0 einschob (4.). Der Tabellensiebte ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und setzte die taktischen Anweisungen seines Trainers immer besser um.
Immer wieder mit schnellen Gegenstößen vor allem über den agilen und lauffreudigen Daniel Bohnert kamen die Ettmannsdorfer zu mehreren Chancen vor dem ASV-Gehäuse. Die erste dicke Möglichkeit ergab sich für den SCE, als ASV-Keeper Lengsfeld den Rechtsschuss von Huf gerade noch per Flugeinlage entschärfte. Den Nachschuss setzte Seifert dann über das Tor (9.). Als Hofers Pass über die halbe Spielfeldlänge bei Bohnert landete, ließ sich der Ettmannsdorfer nicht mehr aufhalten. Seine genaue Hereingabe landete bei Seifert, der den Ball mit einer feinen Direktabnahme an die Latte donnerte (14.). Fast identisch dann die Situation, die zehn Minuten später zum Ausgleich führen sollte. Nach Bohnerts Flanke griff erneut Lohmer nicht energisch genug ein. Diesmal ließ dann Seifert ASV-Keeper Lengsfeld zum 1:1 keine Abwehrmöglichkeit (24.) mehr.
Auf der Gegenseite hatte Youngster Drexler sogar zweimal die Gelegenheit, die Hausherren erneut in Front zu schießen. Kurz vor dem Seitenwechsel sah Tobias Wich nach Einsteigen auf Höhe zwischen beiden Trainerbänken gegen Fenk zum Entsetzen der Hausherren Rot (42.). Gefrustet nach dem Platzverweis war natürlich auch Trainer Uwe Mißlinger: ,,Wenn man in der ersten Hälfte in gewissen Situationen mit den gelben Karten so penibel umgeht, dann ist es mir schon klar, dass der Schiri dann in einer solchen Aktion die rote Karte hergibt", übte sich Chams Coach in Sarkasmus. Auch Ettmannsdorfs Trainer Timo Studtrucker bewertete die Hinausstellung von Tobias Wich als zu harte Entscheidung des Unparteiischen. Wer gedacht hatte, Ettmannsdorf würde in der zweiten Hälfte gegen die um einen Mann dezimierten Gastgeber dominieren, der sah sich getäuscht. Wie so oft wurde Unterzahl nicht auffällig, weil die Platzherren mit Einsatzwillen und großem läuferischen Aufwand das Handicap ausglichen, sogar die besseren Chancen zum Siegtreffer hatten. Nach Kopps Alleingang verhinderte SC-Keeper Zitzl gerade noch das 2:1 (65.). Machtlos gewesen wäre er gar bei Drexler 20-Meter-Schuss, doch der Ball knallte an die Latte (81.).