Calcio-Frust nach der Blamage beim Tabellenletzten

April, April? Alles bloß ein Scherz? Unter den Zuhausegebliebenen, die das Geschehen nicht live vor Ort verfolgt hatten, mag manch einer im ersten Moment so gedacht haben. Zu abwegig schien dieses Resultat. Das Dumme für alle Anhänger der Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen: es stimmt. Was wie ein Aprilscherz anmutet, ist die bittere Wirklichkeit: Das Filderteam hat sein Auswärtsspiel am Samstag beim seit Oktober sieglosen Tabellenletzten SV Zimmern mit 3:4 verloren – der Tiefpunkt in der bislang schon enttäuschenden eigenen sportlichen Bilanz seit dem Einstieg des neuen Trainergespanns Francesco Di Frisco und Francesco Guerra.

So sind die mit so großen Ambitionen in die Rückrunde gestarteten Echterdinger auch nach ihrem fünften Punktspiel des Kalenderjahrs noch ohne „Dreier“. Das von den Coaches forsch verkündete Wunschziel „zweiter Tabellenplatz“ ist spätestens jetzt als Luftschloss enttarnt. Nicht nur das: konnten sich die Verantwortlichen in den vorherigen Partien damit beruhigen, viel habe ja nicht gefehlt, so hat die aktuelle Partie ein weites Areal an Baustellen offenbart. Eine abermals wacklige Abwehr, individuelle Fehler, Konzentrationsmängel und wohl auch der Umstand, den Gegner schlicht unterschätzt zu haben, summierten sich zu einem verhängnisvollen Gemisch.

„Die Ordnung komplett verloren“

„Im Abschlusstraining war der Spaßfaktor hoch“, sagt der Calcio-Fußballchef Michael Alber, „aber irgendwie kriegen wir es dann momentan einfach nicht auf den Platz.“ Nun, nach der Blamage beim designierten Absteiger, sei die „Enttäuschung natürlich riesengroß“. Erst recht, nachdem der Start noch standesgemäß war. Bereits nach sieben Minuten gelang Shkemb Miftari die Führung. Der Torjäger tankte sich durch die gegnerische Verteidigung und traf flach. Das Problem: damit schalteten die Gäste dann auch schon in den Energiesparmodus. Und als nur wenig später Nico Crisigiovanni mit einem Fehlpass den Ausgleich durch den Zimmerner Tom Schmid einleitete, nahm der Pleiten-Pech-und-Pannen-Auftritt seinen Lauf. „Fortan haben wir komplett die Ordnung verloren und uns immer wieder selbst in Bedrängnis gebracht“, konstatiert Alber.

So kam der Kontrahent seinerseits in einen ungewohnten Genuss. Just er, dem im bisherigen Saisonverlauf das Toreschießen so schwer gefallen war, als müsste er Eisenstangen biegen, durfte drei weitere Male einnetzen. Erneut Schmid sowie der erst 18-Jährige Pascal Schoch per Doppelschlag schraubten das Ergebnis auf ein zwischenzeitliches 1:4 aus Calcio-Sicht. Schochs einem Treffer ging ein weiterer kapitaler Bock voraus, diesmal von Mahir Ege, der den Ball dem Schützen direkt vor die Füße spielte. Dass Gökhan Gümüssu und Volkan Candan zuletzt noch verkürzten? Geschenkt. Zumal: Gümüssu lieferte im selben Zug die ultimative Zugabe zum rabenschwarzen Nachmittag seines Teams. Als er den Ball schnell aus dem Netz holen wollte, entstand ein Gerangel mit dem Zimmerner Keeper Matthias Müller. Beide schubsten, Müller lag schließlich am Boden – und Gümüssu sah die rote Karte.

Ricciardi droht längere Pause

Das also auch noch. Der Ex-Profi dürfte demnach in den nächsten Wochen gesperrt fehlen, nachdem ein anderer Leistungsträger bereits wie befürchtet verletzt hatte passen müssen. Beim Kapitän Giuseppe Ricciardi besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss.

April, April? Wohl selten einmal ist es an einem 1. April weniger humorig zugegangen als an diesem bei Calcio.

SV Zimmern:
Müller – Bauer, Rohloff, Langhirt, Fuoß (62. Boric) – Daniel Thieringer (86. Herner), Eisele – Tom Schmid (8. Fabian Schmid), Hasani (68. Gonszcz), Jannik Thieringer – Schoch.

Calcio Leinfelden-Echterdingen:
Bortel – Avdiu, Ege (86. Ismaili), Zalac (83. Orfanidis), Sylaj – Pranjic, Crisigiovanni (46. Niang) – Candan, Gümüssu, Miftari – Lekaj.

Die Fieberkurve von Calcio Leinfelden-Echterdingen

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