2024-03-27T14:08:28.225Z

Allgemeines

BW Dingden macht aus der Not eine Tugend

Der Trainer ist auf einer Mission.

Nach dem Abstieg in die Kreisliga A haben viele Spieler haben den Club verlassen. Trainer Dirk Juch will nun besonders den eigenen Nachwuchs fördern. Die Bezirksliga-Rückkehr ist kein Muss.

Es war ein Bild, das den Dingdener Zuschauern unter die Haut ging: Markus Schröder stand nach dem Schlusspfiff völlig erschöpft am Mittelkreis, gezeichnet von einer blutigen Schürfwunde am Knie. Der Routinier von BW Dingden weinte bittere Tränen der Enttäuschung. Seine Mannschaft hatte noch einmal großen Kampfgeist bewiesen. Doch es reichte letztlich nicht. Das Team verlor Ende Mai die Heimpartie am letzten Spieltag in der Fußball-Bezirksliga gegen BlauWeiß Oberhausen mit 3:4.

Damit geschah etwas, womit zu Beginn der Saison wohl keiner gerechnet hatte. Schließlich war BW Dingden mit großen Ambitionen in die Spielzeit gegangen. Letztlich stiegen die Blau-Weißen aber zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Jahren aus der Bezirksliga in die Kreisliga A ab.

Mittlerweile ist der Schmerz größtenteils überwunden. Die Mannschaft ist wieder ins Training eingestiegen. Doch von dem Kader, der den Karren in den Dreck gefahren hat, sind nur noch wenige geblieben. Etliche Akteure haben den Verein in der schweren Stunde verlasse. "Einigen Spielern fehlte die richtige Einstellung", sagt Trainer Dirk Juch. Vor drei Jahren, hatte nahezu die komplette Mannschaft beschlossen, den Betriebsunfall gemeinsam wieder zu reparieren. Anschließend gelang dann auch souverän der sofortige Wiederaufstieg. Von diesem Ziel ist in diesem Jahr aber überhaupt nicht die Rede. "Wir wollen eine gute Rolle in der Kreisliga A spielen. Der Aufstieg ist überhaupt kein Muss", meint Juch.

Der Dingdener Trainer ist auf einer Mission. Seit einigen Wochen hat er zusätzlich zu seinem Job an der Außenlinie, auch die Aufgabe des sportlichen Leiters bei BW Dingden übernommen. Er richtet seinen Blick jetzt nicht mehr ausschließlich auf die erste Mannschaft und möchte den gesamten Verein wieder zu alter Stärke führen. "Dingden 2020" - das ist sein Konzept. "Vielleicht ist der Abstieg auch eine Chance für uns. Wir wollen in Dingden wieder gute Ausbildung anbieten und uns verstärkt auf die Jugendarbeit konzentrieren. Außerdem werden alle Seniorenmannschaften viel enger zusammenarbeiten", sagt der BWD-Coach.

Die Zusammenstellung des Kaders für das neue Fußballjahr gestaltete sich schwierig. Durch den Abstieg aus der Bezirksliga und den erheblichen personellen Aderlass hat der Club deutlich an Attraktivität für neue Spieler verloren. Doch Dirk Juch war ohnehin an einem großen Umbruch interessiert. Er wollte keine Akteure mehr, die nur gegen Bezahlung ihren Job im Verein ausüben. "Ich brauche Charaktere, die sich wirklich mit dem Verein identifizieren, die Herzblut in Blau-Weiß Dingden stecken", sagt Juch. Insgesamt 18 Kicker umfasst der aktuelle Kader.

Juch verpflichtete nur zwei externe Neuzugänge, die den Kriterien des Coaches entsprechen. Torwart Jonas Joosten kehrte von GW Lankern nach Dingden zurück. Matthias von Stegen kam aus der A-Jugend des HSC Berg. Ansonsten rückten Steffen Buers, Rene Schmitz und Sebastian Klein-Schmeink aus der zweiten Mannschaft auf. Felix Paus stieß aus der eigenen A-Jugend zu den Senioren hinzu.

Aufrufe: 014.7.2014, 11:00 Uhr
Rheinische Post / Stephan GiesenAutor