2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zu Fall gebracht: Björn Lichtfuß
Zu Fall gebracht: Björn Lichtfuß

BVC lässt früh nach und schließlich den Kopf hängen

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Es gibt so Tage, die würde man am liebsten vergessen und bekommt sie gerade deshalb nicht aus dem Kopf. Der 12. Oktober könnte für die ...
Zweitliga-Fußballerinnen des BV Cloppenburg zu einem solchen Tag werden. Und zwar nicht nur wegen der unnötigen 0:1-Heimniederlage gegen Turbine Potsdam II, die das Team der Trainer Tanja Schulte und Luc Diamesso am Sonntag kassiert hat (siehe auch Seite 16).

Ernüchterung dürfte sich bei den Cloppenburgerinnen schon nach dem Blick auf die Tribüne eingestellt haben: Gerade mal 236 Zuschauer wollten das Verfolger-Duell Dritter gegen Fünfter verfolgen. Und auch der Blick zum Spielfeldrand verhieß nichts Gutes: Ballkinder waren weit und breit nicht zu sehen, so dass die ein oder andere Spielerin auch abseits des Feldes weite Wege gehen musste wenn nicht gerade eine der Auswechselspielerinnen die Aufgabe übernahm.

Selbst die erste Halbzeit, in der die Cloppenburgerinnen überzeugend spielten, war mit Enttäuschungen verbunden. Schließlich schafften sie es trotz einiger guter Gelegenheiten einfach nicht, den Ball im Gäste-Gehäuse unterzubringen.

Besonders in der 23. Minute, als der Ball Katarina Kolar vor die Füße geflogen war und die kroatische Stürmerin aus kurzer Distanz Torhüterin Inga Schuldt angeschossen hatte, war der Ärger auf BVC-Seite groß. Zwei Minuten später wäre es Annabel Jäger nach einem Fehler der Potsdamerin Ingrid Wells fast gelungen, mit einem langen Lupfer über Schuldt zum Erfolg zu kommen aber der Ball landete auf dem Netz. Und in der 29. Minute verpasste Agnieszka Winczo den Ball nach einem schönen Angriff über die agile Daniela Löwenberg und Velislava Dimitrova knapp.

Umso tiefer saß der Frust, nachdem der Ball auf der anderen Seite das Netz ausgebeult hatte. Viktoria Schwalm und Dorothea Greulich hatten die bis dahin starke BVC-Abwehr mit zwei Haken alt aussehen lassen. Greulich war es dann, die den Ball an die Innenseite des langen Pfostens schlenzte, von wo er seinen Weg ins Netz fand.

Aber die Cloppenburgerinnen verwandelten den Frust in Wut und hätten beinahe in der 41. Minute zurückgeschlagen. Einmal mehr war es Löwenberg, die für Gefahr sorgte. Sie tankte sich von rechts in den Strafraum, hätte selbst schießen können und passte stattdessen auf Winczo, die erneut knapp am Ball vorbeirutschte.

Was noch frustrierender ist, als gute Chancen auszulassen, erlebten die Cloppenburgerinnen in Hälfte zwei: In der gelang es ihnen über weite Strecken erst gar nicht, sich Möglichkeiten zu erspielen. Dagegen kombinierte Turbine immer wieder schnell und präzise. So war Potsdam dem 2:0 näher als der BVC dem Ausgleich. "Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr gewillt oder nicht mehr in der Lage, wie in der ersten Halbzeit Druck aufzubauen", sagte Schulte, die sich auch noch über die eine oder andere unglückliche Entscheidung der Schiedsrichterin Susann Kunkel (Hamburg) ärgerte.

Viel stärker stieß ihr aber der über weite Strecken der zweiten Hälfte leblose Auftritt ihrer Mannschaft sauer auf. Zwar schaffte es der BVC noch, so etwas wie eine Schlussoffensive zu starten. Richtig gefährlich wurde er aber nicht mehr. So haben die Cloppenburgerinnen nach nur vier Spielen schon fünf Punkte Rückstand auf die Spielerinnen des neuen Tabellenführers Werder Bremen. Die werden das Wochenende wohl ebenfalls nicht so schnell vergessen allerdings nicht, weil es so bitter, sondern weil es so schön für sie war. Sie hatten am Sonnabend überraschend deutlich (5:1) beim bisherigen Spitzenreiter SV Meppen gewonnen.

Zweiter ist nun der 1. FC Lübars, der am kommenden Sonntag (11 Uhr) in Cloppenburg zu Gast sein wird. Dann wollen die Cloppenburgerinnen wieder einen Tag erleben, den sie nicht so schnell vergessen können dann aber bitte aus anderen Gründen...

Aufrufe: 013.10.2014, 07:45 Uhr
Steffen SzepanskiAutor