In einem tiefstehenden 4-4-2 lief Wegberg-Beeck nahezu die kompletten 90 Minuten dem Ball hinterher und offenbarte große Lücken im Abwehrverbund – und im Selbstvertrauen. Nach dem 4:2-Erfolg über den FC Kray war die Motivation eigentlich gegeben, aber die „Kleeblätter“ blieben den 1309 Zuschauern den Beweis der Ligatauglichkeit schuldig.
Von Minute eins an diktierte der BVB das Geschehen. Kapitän David Solga drückte der Partie in nahezu jeder Situation seinen Stempel auf, indem er Tempo und Standardsituationen kontrollierte. Bereits nach drei Minuten merkte die Henßen-Elf das Potenzial der Hausherren nach ruhenden Bällen. Danny Richter verhinderte auf der Linie den Einschlag nach einer Ecke, dann scheiterte Christoph Zimmermann aus kürzester Distanz. Marvin Ducksch (8.), Michael Eberwein (11.) und Solga (16.) hatten allesamt die Führung auf dem Fuß, aber nach einem Doppelpass eröffnete Mitsuru Maruoka den Torreigen (22.). Ajani warf sich zwar noch in die Schussbahn, fälschte den Ball aber unhaltbar für Nettekoven ab.
Für Entlastung sorgte Beeck nicht. Es war eine Frage der Zeit, bis die Bundesliga-Reserve auf 2:0 erhöhen würde. Stefan Thelen, der schwach spielte, ließ sich von Eberwein auf engstem Raum täuschen und ermöglichte so einen Pass in den Rücken der Kette, den Tammo Harder nutzte (33.).
Dem Schicksal ergeben
Im zweiten Abschnitt ergab sich das Schlusslicht seinem Schicksal. Dass die eigentlichen Leistungsträger Sebastians Wilms, der erneut Gelb-Rot gefährdet war, und Thelen in der Kabine blieben, machte sich dementsprechend auch nicht bemerkbar. Erst bestraften Eberwein (52.) und Ducksch (53.) zwei grobe Fehler von David Azin und Ajani, dann schnürten Harder (78.) und Ducksch (81.) jeweils ihren Doppelpack. Ohne einen glänzend aufgelegten Nettekoven hätte Beeck, das nur zu einem Torschuss durch Arian Berkigt aus der eigenen Hälfte kam (69.), wohlmöglich zweistellig verloren.
„Jeder muss sich hinterfragen, warum wir teilweise so in Grund und Boden gespielt werden“, appelliert Ajani an seine Mitspieler und ergänzt: „Wenn wir so in der Mittelrheinliga spielen würden, kriegen wir sie da auch gegen jeden auf den Sack.“
Borussia Dortmund II - FC Wegberg-Beeck 6:0
Spieltext
Schiedsrichter: Niklas Dardenne (SG 69 M.-N.) - Zuschauer: 1.309
Tore: 1:0 Mitsuru Maruoka (22.), 2:0 Tammo Harder (33.), 3:0 Michael Eberwein (52.), 4:0 Marvin Ducksch (53.), 5:0 Tammo Harder (78.), 6:0 Marvin Ducksch (81.)