2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

Buschhoven gewinnt Swisttal-Derby

Weber wird in Odendorf zum späten Matchwinner

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Derbys zwischen Odendorf und Buschhoven haben traditionell stets eine besondere Brisanz, oft mit vielen Toren und fast immer mit großen Emotionen auf und neben dem Platz. Auch die heutige Ausganssituation versprach eine hitzige Partie, schließlich hatten die Odendorfer mit null Punkten aus den ersten acht Spielen einen denkbar schlechten Saisonstart hingelegt, während die Hertha sich seit Wochen in guter spielerischer Verfassung befindet und nach dem 0:6 aus dem Vorjahr noch einiges gut zu machen hatte beim TuS.

Den besseren Start erwischten die Gastgeber, Buschhoven spielte ungewohnt hektisch und ungeordnet und machte sich durch schlechtes Positionsspiel das Spiel unnötig schwer. Mike Schröder riss sein Team mit einem fulminanten Lattenkracher nach zehn Minuten schließlich aus der Anfangslethargie, Nico Dreßler scheiterte nur eine Minute später am Odendorfer Schlussmann Benjamin Primke, der im weiteren Verlauf der Partie nicht nur sportlich für Aufsehen sorgen sollte. Auch einen Gewaltschuss von Marco Weber konnten die Odendorfer kurz darauf abblocken, die ihrerseits nach etwas mehr als zwanzig Minuten per Kopfball nach einer Flanke von halbrechts erstmals in Tornähe kamen. Nach gutem Zuspiel von Schröder war in der 26. Minute erneut Dreßler zur Stelle, wieder parierte Primke.

Mittelmäßige erste Halbzeit

Die erste gefährliche Chance für die Hausherren leiteten die Buschhovener durch eine missglückte Kopfballabwehr selber ein, den Dropkick aus 16 Metern konnte Markus Euler durch eine starke Reaktion aber abwehren. Bis zur Pause hatte die Hertha noch zwei Torabschlüsse durch Dreßler und Michael Schallenberg, in der Nachspielzeit flog nach Flanke von Dreßler in der Mitte Roschan Monsef nur haarscharf am Ball vorbei.
Buschhoven war in der insgesamt zerfahrenen und schwachen ersten Halbzeit die Mannschaft mit der größeren Anzahl von Torschüssen, richtig verdient hätte eine Führung aber keins der beiden Teams gehabt.


Turbulenter ging es im zweiten Durchgang zur Sache, kurz nach Wiederanpfiff setzte Schallenberg einen Verteidiger gut unter Druck und eroberte den Ball, wieder hielt Primke. Nachdem kurz zuvor noch Kapitän Marvin Schuster einen gefährlichen Ball im Zusammenspiel mit Torwart Euler clever ablaufen konnte, hatte in der 53. Minute plötzlich Odendorf die große Möglichkeit zur Führung, im 1-gegen-1 war Euler aber erneut zur Stelle und hielt seinen Farben das Unentschieden. Auch auf der Gegenseite war der Torhüter aufmerksam, als nach einem weit geschlagenen Freistoß von Kai-Michael Overkamp, Marco Weber das Spielgerät per Kopf auf das Odendorfer Gehäuse verlängerte (55.).

Die Hektik, Ungenauigkeiten und Ballverluste im Spiel der Hertha erhöhten mit zunehmender Spieldauer die Unruhe in der Mannschaft, die nicht schon wieder ohne drei Punkte bleiben wollte. Die bis dato größte Chance vergab nach etwas mehr als einer Stunde Roschan Monsef nach Hereingabe von Schallenberg, als er im Fallen aus kurzer Distanz über das Tor schoss.

Platzverweis für Odendorf

In der Schlussviertelstunde nahmen die Fouls und damit auch die Diskussionen mit dem Unparteiischen und dem Gegner deutlich zu, wobei besonders der bereits erwähnte Primke nicht mit sportlicher Fairness glänzte und nach einigen Undiszipliniertheiten gegen Buschhovener Spieler, sowieso ständigem aufreizend langem Zeitspiel mit nur einer gelben Karte mehr als nur gut bedient war. Vollkommen zurecht vorzeitig vom Platz geschickt wurde in der 73. Minute Irfan Uygur, der nach einem taktischen Foul seine zweite gelbe Karte an diesem Tag sah.


Sportlich war die Hertha spätestens nach dem Platzverweis gegen die Gastgeber nun drückend überlegen. In der 79. Minute verpasste Weber nach einem Freistoß das Tor per Kopf nur knapp, eine Minute darauf haute Dreßler den Ball aus halblinker Position aus sieben Metern über das Gehäuse. Nach einer Flanke von Thomas Arenz bekam Primke den Ball nicht unter Kontrolle, war aber beim Nachschuss von Monsef wieder zur Stelle. In der 86. Minute versuchte sich dann auch der nach einer Stunde eingewechselte und offensiv belebend aufspielende Oliver Kleebank in seinem ersten Pflichtspiel für Buschhoven mit einem Fernschuss, der aber noch geblockt werden konnte. Die letzten Minuten waren angebrochen und die Odendorfer verteidigten mit dem ganzen Team und kämpften unerbittlich für den ersten Punktgewinn der Saison. Die Hertha rannte sekündlich an, kam jedoch einfach nicht durch. Auch der eingewechselte Marvin Kuhn verpasste per Kopf nur knapp die Führung.

Turbulente Schlussminuten

Die 90. Minute war bereits angebrochen, da setzte sich Overkamp in unnachahmlicher Art und Weise im Mittelfeld durch und war nach einem Doppelpass mit Monsef nur noch von Primke aufzuhalten, der parieren konnte, aber beim Nachschuss von Weber machtlos war, der den Abpraller aus elf Metern ins leere Tor schob. Buschhoven jubelte und die Emotionen kochten jetzt über, in der 92. Minute holte Primke im Strafraum Weber von den Beinen und Schröder ließ sich nicht zweimal bitten und setzte den fälligen Foulelfmeter in die Maschen zum 2:0 Endstand.

Nach einem insgesamt, besonders verglichen mit den Auftritten der Schwarz-Weißen in den letzten Wochen, schwachen Derby belohnte sich die Elf von Günter Weber und Heinz Prior vor einem großartigen und lautstarken Buschhovener Auswärtspublikum auf der Schlussgeraden mit zwei Treffern für das klare Chancenplus und blieb das erste Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Odendorf zeigte sich nach Schlusspfiff als fairer Verlierer und steht auch im neunten Anlauf ohne Punkte da. Besonders offensiv enttäuschten die in Gelb gekleideten Gastgeber mit Ideen- und Harmlosigkeit. Gegen die Zweitvertretung aus Wachtberg (6. Platz, 17 Punkte) erwartet die SVH (9. Platz, 10 Punkte) am nächsten Sonntag (18.10., 15 Uhr – Buschhoven) einen Gegner deutlich stärkeren Kalibers.

Nasenbeinbruch bei Roschan Monsef

Einziger Wehrmutstropfen nach dem Spiel bleibt eine Verletzung von Roschan Monsef, dem im Krankenhaus am Sonntagabend ein Nasenbeinbruch diagnostiziert wurde. Noch ist unklar, ob eine Operation erforderlich sein wird und wie lange Buschhoven auf seine Nummer 10 verzichten muss.

Euler, Overkamp, Schönenstein (65. Hennes), Schuster, Arenz, Quast (61. Kleebank), Weber, Monsef, Schröder, Schallenberg (73. Kuhn), Dreßler

Tore: 0:1 Weber (90.), 0:2 Schröder (FE; 90.+2)

Aufrufe: 011.10.2015, 21:46 Uhr
Severin WoltersAutor