2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Die Vorrunde nur aufgrund des besseren Torverhältnisses überstanden, am Ende aber doch den Pott in der Hand: Die Spieler der SG Burg feiern ihren unerwarteten Erfolg beim Vattenfall-Cup. Foto: Rudolf Neuland
Die Vorrunde nur aufgrund des besseren Torverhältnisses überstanden, am Ende aber doch den Pott in der Hand: Die Spieler der SG Burg feiern ihren unerwarteten Erfolg beim Vattenfall-Cup. Foto: Rudolf Neuland

Burg entführt die Heilige Barbara

Beim 8. Vattenfall-Cup gewinnt der Landesligist das Spreewald interne Endspiel gegen Vetschau

Verlinkte Inhalte

Mehrere hundert Fußballbegeisterte, die sich am Samstagnachmittag in der Lausitz-Arena eingefunden hatten, wurden von den acht Aufgeboten in keiner Phase des Turniers um den Vattenfall-Cup enttäuscht. Im Gegenteil: Drei Landesliga-Teams (SG Burg, Wacker Ströbitz, Pokalverteidiger Kolkwitzer SV) und fünf aus der Landesklasse (Einheit Drebkau, BW Vetschau, SC Spremberg, Eintracht Peitz, VfB Cottbus) zelebrierten packenden Budenzauber.

Im Endspiel standen sich die Spreewald-Teams aus Burg und Vetschau gegenüber, nachdem sich beide in den Halbfinals erst beim Neunmeter-Schießen durchgesetzt hatten. Die Burger waren in der regulären Spielzeit gegen die Cottbuser Wackeraner nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Bei der Entscheidung vom Punkt glänzte Burgs 18-jähriger Keeper Max Lecher – in der Freiluftsaison ein Stürmer – so wie im gesamten Turnierverlauf. Christopher Rostock sorgte letztlich hochkonzentriert für das 3:2 zum Finaleinzug, nachdem Wackers Carsten Paulick verschossen hatte.

Auch die Blau-Weißen kamen mit dem gleichen Resultat durch das Neunmeter-Glücksschießen gegen Spremberg verdient ins Pokalfinale. Hier zeigte sich sehr schnell das Erwartete und auch durchaus Verständliche. Denn zum Einen standen in der Vetschauer Mannschaft etliche ehemalige Burger Akteure, zum Anderen tasteten sich beide Teams erst einmal ab. Bloß nicht den ersten Fehler machen und schon gar kein Harakiri spielen, dürften die Trainer-Anweisungen gelautet haben. Fast wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug es dann im Kasten der gerade in Unterzahl spielenden Burger zum 0:1 ein (Torschütze: Martin Böttcher). Durch eine Einzelleistung markierte Patrick Lahr das 1:1.

Danach wiederum viele Querpässe bei beiden Kontrahenten, um des Leder in den eigenen Reihen zu halten. Nach einem Eckball erzielte Bastian Rost im Nachschuss sowohl das 2:1 und kurz darauf bei einem Konter auch noch den 3:1-Siegtreffer. In dieser Endphase kam Hektik auf. Bei aller Rivalität völlig unnötig. Doch diesmal beherrschte der Unparteiische die Lage. Im Gegensatz zu einigen vorangegangenen Auseinandersetzungen, als angebliche Wechselfehler zu umstrittenen Zeitstrafen führten und die Wettkampfleitung bei den Schiris mehr Fingerspitzengefühl einforderte.

Doch das spielte bei der Siegerehrung schon keine Rolle mehr. Es gab viel Beifall von den Rängen, vom Veranstalter Urkunden, Mannschaftsfotos, Geldprämien für die Plätze eins bis vier (350, 250, 150 und 75 Euro) und für den Cupgewinner als Wander-Trophäe die handgeschnitzte "Heilige Barbara". Das macht als Vattenfall-Cup Sinn, denn die einstige christliche Märtyrerin ist seit Jahrhunderten die Schutzpatronin für Bergleute und alle Menschen mit gefährlichen Berufen. Im Burger Vereinsheim wird sie nun für mindestens ein Jahr einen Ehrenplatz erhalten. Bester Keeper wurde der Burger Lecher, bester Spieler Lars Konzack (Vetschau) und bester Torschütze Christian Rihm vom SC Spremberg, der das Spiel um Platz drei gegen Wacker verlor (1:2).

Zwei sehenswerte Begegnungen gab es bei den Frauen. Das Damen-Team aus Drachhausen gewann gegen die Briesenerinnen (1:0, 3:0). Dezernent Berndt Weiße überreichte den Siegerinnen den Pokal des Oberbürgermeisters Holger Kelch und des Spree-Neiße-Landrats Harald Altekrüger.

Aufrufe: 018.1.2016, 09:20 Uhr
LR-Online.de/Rudolf NeulandAutor