Budenzauber passt nicht allen Teams in den Kram

Stefan Janßen, Trainer des Titelverteidigers VfB Homberg, findet das gut: "Ich bin Fußballer, kein Futsaler. Ich will diese Regeln nicht, ich will diesen Ball nicht. Wenn beim Hallenfußball das Grätschen grundsätzlich verboten und bestraft würde, wäre alles gut."

Apropos Grätschen: Es liegt in der Natur der Sache, dass die Priorität aller teilnehmenden Klubs darauf liegt, sich vor der Restrunde auf dem Feld keine schwerwiegenden Verletzungen einzuhandeln. Vorsicht ist folglich die Mutter der Porzellankiste - und ein Verein zieht in diesem Jahr bisher nicht gesehene Konsequenzen: Bezirksligist Meiderich 06/95 verzichtet aus personellen Gesichtspunkten komplett auf die Teilnahme.

Für Stefan Janßen ist das kein Thema: "Klar, wenn ich die Wahl habe zwischen Platz drei und keinem Verletzten oder dem Sieg und einem verletzten Spieler, ist es klar, wofür ich mich entscheiden würde. Aber man muss auch sehen, dass die Leute, die so ein Turnier organisieren, sich viel Mühe geben. Deshalb wollen wir beim Treffen der besten Duisburger Amateurmannschaften vor allem viel Spaß haben, möglichst erfolgreich spielen und in der meisterschaftsfreien Zeit guten Fußball bieten." Von den Zugängen wird auf jeden Fall Timo Welky dabeisein; der Einsatz von Florian Ortstadt ist noch unsicher. Harun Can ist noch nicht spielberechtigt.

Bei Ligakonkurrent FSV Duisburg, Gruppenkopf in der Parallelgruppe, verzichtet Coach Guido Naumann fast komplett auf die neuen Akteure; lediglich Michael Siminenko, als quirliger Angreifer gut für die Halle geeignet, wird dabeisein. "Ehrlich gesagt passt mir das Turnier gar nicht in den Kram. Wir werden aber trotzdem mit einem elf Mann starken Kader anreisen, aufpassen, dass wir uns keine Roten Karten holen, und einfach versuchen, Fußball zu spielen", so Naumann, der auf technisch gute Akteure wie Ali Basaran und Ahmet Talha Kilinc setzt.

Drei Hallenturniere bestritt Genc Osman in den letzten drei Wochen - dreimal stand der Bezirksligist im Finale, zwei Siege sprangen heraus. "Wir haben uns bewusst auf den Stadtpokal vorbereitet", berichtet Ilyas Basol. "Wir haben ein paar sehr gute Hallenkicker, und wenn wir die Form auf das Turnier übertragen können, bin ich zuversichtlich, wieder weit zu kommen", so der Coach. Im Vorjahr scheiterte Genc erst im Finale am neunfachen Sieger VfB Homberg, der auch diesmal für Basol "der eindeutige Favorit", ist. Die eigene Gruppe A hält er für "stärker, als sie auf den ersten Blick aussieht. Aber unser Anspruch ist, zumindest am Samstag noch dabei zu sein."

Als Trainer der DJK Vierlinden war der Stadtpokal für Ahmet Tutal mit dem Vorrunden-Aus stets eine kurze Angelegenheit. "Es wäre schön, wenn es nach den letzten zwei nicht so erfolgreichen Jahren diesmal etwas besser für uns läuft", sagt der Coach, "aber in erster Linie steht der Spaß für uns im Vordergrund. Das Turnier hat einen guten Namen, da wollen wir unser bestes Gesicht zeigen. Unsere Gruppe ist nicht einfach, aber wir können weiterkommen." Eventuell ist auch Neuzugang Emirhan Canarslan dabei. Der 19-jährige Offensivmann stammt aus der Jugend des FSV und ist von den Sportfreunden Marxloh zur DJK gewechselt.