BSV Rehden stellt Gegner vor

Die Macher sind stolz, dass sich ihre Mannschaft bereits im vierten Jahr in der vierthöchsten deutschen Spielklasse hält. Fast schon demütig genießen sie jeden Moment.

Knapp 400 Zuschauer pilgern im Schnitt zu den Heimspielen des BSV Rehden. Bei der Niederlage am Sonnabend gegen die SV Drochtersen/Assel waren 440 Menschen in den Waldsportstätten. Sie sahen nicht nur den 1:0-Sieg der Kehdinger, sondern erhielten von Stadionsprecher und dem zweiten Vorsitzenden Matthias Giese die kleine Volkshochschule exklusiv. Giese stand mit dem Mikrofon vor der Haupttribüne und erklärte den Fans die Vereinshistorie der Spielvereinigung Drochtersen/Assel, von der Gründung bis zum Aufstieg war alles dabei. Giese erzählte, dass Drochtersen 180 Kilometer entfernt liegt von Rehden, fünfmal so viele Einwohner hat, dass die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen in der Fairnesstabelle Rang drei belegt und Rehden Platz sechzehn. Einige Minuten dauerte die Wikipedia-basierte Würdigung des Gegners. Matthias Giese sitzt am Vorabend eines Spiels vorm Computer und recherchiert sich seine informative Rede zusammen. Im ersten Regionalligajahr hat Giese das eingeführt. „Wir wollen das Erlebnis Regionalliga solange wie möglich in allen Facetten auskosten“, sagt der Stadionsprecher. Die Aktion zeugt von viel Respekt vor dem Gegner.

Dass beide Mannschaften die Klasse halten, zeichnet sich ab. Wenn Drochtersen das nächste Mal nach Rehden kommt, weiß Giese bereits, was er den Zuschauern erzählen wird. Nämlich, dass die Gäste in einer geografischen Kategorie vorne liegen. Drochtersen ist mit zwei Metern über Normal Null der bisher am tiefsten gelegene Spielort der Regionalliga. Rehden liegt mit 42 Metern hoch und trocken.