BSV erstellt mutigen Punkteplan für die Moral

BUXTEHUDE. Den ersten eingeplanten Punkt nach der Winterpause haben die Oberliga-Fußballer des Buxtehuder SV schon verloren. Diesen wollte der Tabellenletzte gegen den amtierenden Meister TuS Dassendorf erkämpfen, das Heimspiel ging bekanntlich mit 0:2 verloren. Am Sonntag empfängt der BSV nun den HSV Barmbek-Uhlenhorst, Anpfiff im Jahnstadion ist um 14 Uhr. Nach dem Schlusspfiff sollte mindestens ein Unentschieden für den Gastgeber rausgesprungen sein. Sonst ist der zweite eingeplante Punkt futsch.

Wie schon in der vergangenen Saison versuchen die Buxtehuder Oberliga-Fußballer, das vermeintlich Unmögliche zu schaffen: den erneuten Klassenerhalt. Dieses Mal ist diese Mission allerdings ungleich schwieriger. Während der vergangenen Saison wirkte das Trainingslager in der Winterpause als gelungene Maßnahme. Als einsatzfreudige Einheit und mit dem dazugewonnenen Torgaranten Mustafa Karaaslan - der spielt nach seinem Abstecher zum Regionalliga-Aufsteiger SV Eichede nun bei Oberliga-Konkurrent FC Türkiye - kämpfte sich der BSV von Abstiegsplatz 16 noch auf Platz 15, verbesserte in dem hart umkämpften Saisonfinale sein Punktekonto von 12 auf 39 Punkte. Die Mannschaft hatte sich mit Slogan und Unterschriften auf einem Mannschaftsposter auf die Mission Klassenerhalt eingeschworen.

Teammanager und Trainer René Klawon wählte im Trainingslager nun einen anderen Ansatz: Die Spieler mussten einen Fragebogen ausfüllen, unter anderem beantworten, warum sie noch an den Klassenerhalt glauben, sagen, woher sie ihre Motivation ziehen. Nach der Auswertung wurde ein Punkteplan für den noch anstehenden Spielplan erstellt. Der ist sehr mutig ausgefallen. Realitätsfern angesichts der bisherigen Ergebnisse und Leistungen, mögen Spötter meinen.

Die Buxtehuder wollen sich aber nicht aufgeben. 29 Punkte aus 15 Spielen hatten sie eingeplant. Dabei sind sie nur von zwei Niederlagen ausgegangen, gegen Concordia, die am vergangenen Spieltag kassiert wurde (2:6) und gegen Altona 93. Gegen Dassendorf wollte der BSV wie gesagt einen Punkt holen, so wie jetzt gegen BU. Klawon sagt vor dem Spiel nun: "Eigentlich müssen wir gewinnen." Ein Punkt fehlt in der Rechnung schließlich schon.

Der erstellte Punkteplan sieht/sah folgende Erfolge vor: Auswärtssieg gegen Rugenbergen (das erste Spiel nach der Winterpause ist ausgefallen und wurde auf den 2. Mai verlegt), Heimremis gegen Dassendorf (0:2), Auswärtsniederlage gegen Concordia (2:6), Heimremis gegen BU, Auswärtssieg gegen Curslack-Neuengamme, Heimerfolg gegen Osdorf, Auswärtsremis gegen Condor, Heimerfolg gegen Halstenbek-Rellingen, Auswärtssieg gegen Pinneberg, Heimerfolg gegen Kosova, Auswärtsremis gegen Türkiye, Heimremis gegen Victoria, Auswärtsniederlage gegen Altona, Auswärtssieg gegen Süderelbe, Heimerfolg gegen Wedel. Es ist klar, dass der BSV’sche Punkteplan dem Festhalten am berüchtigt brüchigen Strohhalm gleicht.

Selbst wenn der BSV als Tabellenletzter (18.) mit neun Punkten auf der Habenseite und zehn Punkten Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz (15.) diese sensationsgleichen 29 Punkte gewinnen könnte, wäre der Klassenerhalt mit dann 38 Punkten im diesjährigen Konkurrenzkampf lange nicht garantiert. "Sollten wir es tatsächlich schaffen, dann glaube ich schon, dass die Punkte für den Klassenerhalt reichen würden", sagt René Klawon.

Der BSV hält die Moral hoch, verliert seinen Teamgeist nicht, hofft auf das Wunder - und weiß irgendwie doch, wie die Saison sehr wahrscheinlich enden wird. Auch dafür haben die Buxtehuder ein Ziel formuliert: "Wir wollen auf gar keinen Fall Letzter werden", sagt Klawon. Mannschaften, die der BSV hinter sich lassen könnte, wurden sodann auch notiert: Klub Kosova, Halstenbek-Rellingen, Süderelbe und/oder Pinneberg.

Die Voraussetzungen vor dem Heimspiel gegen den Tabellenachten BU sind indes alles andere als optimal. Acht Spieler fehlten Klawon während der Trainingswoche. Optimal ist aber das Adjektiv, das den BSV bis ins Saisonfinale begleiten müsste. Die mangelhafte Chancenverwertung und das fehlende Glück dürften bei den Buxtehudern kein Thema mehr sein zur Verwirklichung des Punkteplans.