2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Nach dem Laktattest war der Traum von Profifußball beendet

Steven Puhlmann über seine erste schwere Verletzung, Erfolge und über sein Laktattest bei Eintracht Braunschweig.

Du bist aus der Landesliga von Concordia Wilhelmsruh vor anderthalb Jahren nach Glienicke zur Fortuna in die Kreisklasse gewechselt. Wieso?

Dafür gab es viele Gründe, im Großen und Ganzen gab es bei Wilhelmsruh zu viele Probleme. Fortuna hat sich bemüht und mir haben die Ziele gefallen. Ich wollte erfolgreichen Fußball spielen. Hinzu kam, dass ich unbedingt ein Jahr mit Pascal Müller zusammen spielen wollte.

Seit dem überragenden Jahr, das ihr am Ende mit dem Aufstieg gekrönt habt, geht es für Wilhelmsruh steil bergab. Nächstes Jahr treten sie nur noch in der Kreisliga A an. Hast du noch Kontakte zu deinem alten Verein und kannst sagen warum der Absturz so extrem ist?

Ich hatte in der letzten Saison noch zu zwei, drei Leuten kontakt. Leider ist zu meiner Zeit intern viel falsch gelaufen, besonders in der Landesligasaison. So wie ich es mitbekommen habe wurde jetzt ein Neuanfang gestartet. Ich hoffe, dass dadurch mehr Ruhe reinkommt und der Verein sich wieder fängt. An sich ist es ein geiler Verein, der nicht in die A-Klasse gehört.

Mit der Fortuna konntest du jetzt zwei Aufstiege und ein Pokalsieg feiern. Zufrieden?

Ja klar. Den Pokal im ersten Jahr hätte ich zwar auch gerne mitgenommen, aber die Meisterschaft war unser Ziel und die haben wir nun zweimal, meiner Meinung nach verdient, gewonnen. Von daher kann man nur zufrieden sein.

Persönlich lief es letzte Saison nicht immer optimal. Du musstest nahezu die komplette Hinrunde wegen einem Knieschaden zugucken. War es für dich schlimm, dein Team nur von außen unterstützen zu können?

Das war schon schlimm, zumal es in der Hinrunde auch nicht so besonders gut lief. Es war meine erste richtig schlimme Verletzung, bei der ich mal mehrere Monate aussetzen musste. Für so einen „Fußball-Kranken“ wie mich eine schwierige Zeit.

In der Rückrunde hast du dich dafür in einer sehr guten Verfassung gezeigt. Können wir auch im kommenden Jahr viele Tore erwarten?

Ja die Rückrunde lief super. Ich war unglaublich heiß wieder gegen den Ball zu treten und das ich dann noch in die Auswahl für das Team des Jahres berufen wurde, krönte natürlich die geile Rückrunde. Als Stürmer sollte man immer das Ziel haben Tore zu schießen, von daher denke ich, dass wenn ich fit bleibe, am Ende der Saison ein paar Treffer auf meinem Konto stehen.

Wo möchtest du Ende der Saison mit der Fortuna stehen?

Mein primäres Ziel ist es erst mal so früh wie möglich den Klassenerhalt fest zu machen.

Du bist bisher beim mehreren Vereinen, unter anderem Glienicke, Wilhelmsruh und NNW erfolgreich auf Torejagd gegangen. Welche schönen Erinnerungen hast du behalten?

Auf jeden Fall die Aufstiege mit NNW und Concordia Wilhelmsruh in die Landesliga, aber auch der Pokalsieg und die Aufstiege mit der Fortuna.

Du warst auch eine kurze Zeit in der Oberliga für die Füchse Berlin aktiv, warum ist nichts Langfristiges daraus geworden und warum hast du mit deinem Potential nicht weiterhin versucht höherklassig zu spielen?

Bei Füchse habe ich nur die Vorbereitung mitgemacht, es hat sich aber einfach nicht gelohnt. Ich musste zu viel Aufwand für viel zu wenig Geld betreiben. Wir sind in der Vorbereitung zu einem Testspiel gegen Dynamo Dresden angetreten und mein Gegenspieler Enrico Cozza hat mir gezeigt, dass dort oben ein anderer Wind weht. Ich hätte für seinen Fitnessstand mindestens zwei Jahre gebraucht. Ich wollte es dann mit einem Probetraining bei Braunschweig doch probieren, aber nachdem die Laktatwerte, von einem Testtag hier in Berlin, veröffentlicht wurden, hatte sich das erledigt. Ab diesem Augenblick war das Thema höherklassig spielen bzw. Profifußball erledigt.

Nebenbei spielst du noch Futsal, nagt das nicht an der Kraft, wenn man jedes Wochenende mehrere Spiele absolviert?

Ich bin mittlerweile ein bisschen relaxter geworden. Früher habe ich wirklich jede Möglichkeit genutzt, um mit Freunden Bolzen zu gehen. Zum Teil hab ich drei bis vier Spiele am Wochenende gemacht. Jetzt spiele ich nur noch ein Spiel und ab und zu Futsal nebenbei, das reicht dann für ein Wochenende.

Bist du auch durch deine Freunde zum Fußball gekommen?

Nein. Zum Fußball bin ich durch meinen Vater, der mich schon als kleiner Junge auf jeden Fußballplatz schleppte, gekommen. Als kleiner Junge war er auch ganz klar mein Vorbild. Einer der geilsten Fußballer die ich je gesehen habe. Jetzt ist es Ronaldo. Der Typ ist eine Maschine.

Und meine Standardfrage: Von welchem Trainer konntest du am meisten mitnehmen und lernen?
Mein Jugendtrainer Jörg Hetzel war Weltklasse, nicht nur menschlich sondern auch vom Fachwissen. Sehr viel zu verdanken hab ich auch Christian Prestin der mir als 17 jähriger die Chance gegeben hat, regelmäßig in der Bezirksliga zu spielen und sehr viel mit mir gearbeitet hat.

Aufrufe: 020.7.2017, 12:07 Uhr
Marcel PetersAutor