Bonner SC - Alemannia Aachen 4:0 (2:0)
War der Treffer in Verl gleichermaßen glücklich wie kurios, gab es an den Bonner Treffern diesmal nichts auszusetzen. Das 1:0 durch Dario Schumacher (41.) entsprang einem sehenswerten Volleyschuss des Sechsers aus rund 20 Metern in den rechten Winkel des Aachener Tores. Das 2:0 nur zwei Minuten später resultierte aus einem Konter, den Kelvin Lunga gekonnt zum 2:0 abschloss. Sein 17. Saisontor zum 3:0 erzielte Lucas Musculus in der 47. Minute vom Elfmeterpunkt. Neun Minuten vor dem Abpfiff schloss der Stürmer einen Konter zum 4:0 ab. „Wir haben die besten Feierabendfußballer Europas“, jubelte BSC-Präsident Dirk Mazurkiewicz. Doppel-Torschütze Lucas Musculus meinte: „Das 4:0 zeigt, dass wir gegen jeden in der Liga gewinnen können.“ Trainer Daniel Zillken sagte nur: „Unser Tag, unser Spiel.“
Beide Mannschaften begegneten sich vor 2 100 Zuschauern im Sportpark Nord mit reichlich Zuversicht, hatten sie doch am vergangenen Spieltag jeweils drei Punkte eingefahren. Der BSC in Verl, Aachen beim 3:1 gegen Wiedenbrück mit zwei Traumtoren von Angreifer Mergim Fejzullahu. Zur Belohnung durfte der siebenfache Torschütze diesmal von Beginn an ran. BSC-Trainer Daniel Zillken beließ es bei der Elf, die in Verl gewonnen hatte.
Wer arbeitsbedingt den Großteil der ersten Hälfte verpasst hatte, musste sich allerdings nicht grämen. Beide Teams zogen zwar ein temporeiches und intensives Spiel auf, ließen aber ab der 16-Meter-Linie die letzte Durchschlagskraft vermissen. Erwähnenswert allenfalls der Zwitter zwischen Schuss und Zuspiel von Adis Omerbasic, der in der 7. Minute relativ knapp am Aachener Tor vorbeirauschte. Die Aachener tauchten lediglich einmal gefährlich vor dem Bonner Tor auf, als BSC-Schlussmann Martin Michel den Schuss von Fejzullah zur Ecke abwehrte (12.).
Waren die ersten 40 Minuten hinsichtlich des Unterhaltungswerts also überschaubar, entschädigten die restlichen fünf Minuten vor der Pause umso mehr. Nach einem weiten Einwurf von BSC-Kapitän Ricardo Retterath köpfte ein Aachener den Ball genau auf Schumacher. Ein fataler Fehler, denn der Spezialist für Distanzschüsse traf den Ball per Volleyabnahme ideal. Aachens Schlussmann Mark Depta hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Die Gäste waren sich noch nicht über die Bedeutung des Rückstands im klaren, als Connor Krempicki nach Ballgewinn den mitgelaufenen Lunga anvisierte. Der Pass wäre wohl nicht angekommen, wenn ihn nicht Aachens Innenverteidiger Jannik Löhden abgefälscht hätte. So bugsierte Lunga den Ball mit der Fußspitze zum 2:0 ins lange Eck. Aachener Begehrlichkeiten zerstörte Lucas Musculus nur zwei Minuten nach dem Wiederbeginn mit einem verwandelten Foulelfmeter. Jerome Propheter hatte Daniel Somuah völlig unstrittig elfmeterreif gefoult und dafür Gelb gesehen. In der 81. Minute langte Musculus mit Saisontor 18 zum 4:0 hin.
Bonner SC: Michel, Omerbasic, Lünenbach, Dick, Dündar, Retterarth (88. Adai), Schumacher (86. Antoski), Krempicki, Somuah, Kaiser, Lunga (83. Kaiser), Musculus
Alemannia Aachen: Depta, Ernst, Winter (60. Gödde), Löhden, Propheter, Mickels, Staffeldt (76. Odagaki), Mohr, Kühnel (53. Mohammad), Ernst, Hammel, Fejzullahu
Tore: 1:0 Schumacher (41.), 2:0 Lunga (43.), 3:0 Musculus (47. FE), 4:0 Musculus (81.)
Zuschauer: 2100
Schiedsrichter: Wollenweber