Bruno Seiler sieht Deutschland im Finale

Dass es letztlich nur ein 1:0-Sieg der Deutschen wurde, konnte Bruno Seiler nach dem Schlusspfiff sicher ebenso verschmerzen wie die hunderten Zuschauer beim Public Viewing der Stadt auf dem Biberacher Gigelberg. Seiler hatte schon vorausgeahnt, dass die Partie gegen die Franzosen kein Selbstläufer werden würde. ,,Ich denke, Deutschland wird gewinnen. Es wird aber ein ganz schweres Spiel", sagte der 58-Jährige vorab im Gespräch mit Moderator und SZ-Redaktionsleiter Christian Klose. Damit sollte Seiler Recht behalten, ebenso mit seiner Einschätzung, dass es richtig sei, Philipp Lahm in der Abwehr spielen zu lassen (,,Lahm in die Abwehr zu versetzen ist die richtige Maßnahme. Er muss in der Abwehr spielen, im Mittelfeld war er maximal Durchschnitt"). Denn Lahm lieferte in der Abwehr ein starkes Spiel ab.

Platz unter den ersten vier

Im vergangenen Jahr war Bruno Seiler aus persönlichen Gründen nach fast fünf Jahren als Vorsitzender des FV Biberach zurückgetreten. Zuvor war er schon Manager, Trainer und auch Spieler beim FVB. Derzeit macht er nach eigenen Angaben nichts im Verein. ,,Jetzt steht erst einmal die Familie im Vordergrund. Ich bin dem FV Biberach aber nach wie vor eng verbunden", so Bruno Seiler. Zu seiner aktiven Zeit spielte er für den FV Biberach im Mittelfeld - in der Oberliga. Davon ist der Verein aus der Kreisstadt, der derzeit in der Landesliga beheimatet ist, weit entfernt. ,,Ich hoffe, dass der FV Biberach in der Landesliga eine gute Rolle spielt. Viktor Hasenkampf ist ein guter Zugang, auch Patrick Fähnrich. Ein Platz unter den ersten vier sollte möglich sein", so Seiler mit Blick auf die kommende Saison. Ob es auch möglich ist, um den Aufstieg mitzuspielen? ,,Da muss schon alles zusammenpassen. Wir hatten auch letzte Saison schon eine gute Mannschaft, da hat einiges nicht gepasst. Das sollte uns ein warnendes Beispiel sein", sagte Seiler.

Der ehemalige FVB-Vorsitzende wünscht sich eine größere Anerkennung des Fußballs in Biberach. ,,Der Stellenwert ist zu gering", findet der 58-Jährige. Biberach sei von der Größe her vergleichbar mit Heidenheim und habe eine ähnliche Wirtschaftskraft, warf SZ-Redaktionsleiter Christian Klose ein. Der dortige 1. FC Heidenheim spielt in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. ,,Heidenheim hat zehn Jahre für den Weg in die 2. Liga gebraucht. Es wäre toll, wenn die Wirtschaft in Biberach den FV Biberach mehr unterstützen würde", antwortete Seiler. ,,Das Umfeld würde stimmen, um weiter oben zu spielen als in der Landesliga."

Den FV Biberach sieht Bruno Seiler derweil auf einem gesunden Weg. ,,Es wird nicht mehr soviel mit Geld gemacht. Man sieht es auch daran, wie viele Leute hier mithelfen." Beim Public Viewing auf dem Gigelberg kümmert sich der Fußballverein um die Bewirtung - auch am Dienstag, wenn Deutschland im Halbfinale auf Brasilien trifft. Spielbeginn in Belo Horizonte ist um 22 Uhr.

Um 19 Uhr öffnet der WM-Fanpark auf dem Gigelberg.