2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Benjamin Passer peilt mit dem TSV Blaustein einen Erfolg gegen seinen Bruder an. Foto: Volkmar Könneke
Benjamin Passer peilt mit dem TSV Blaustein einen Erfolg gegen seinen Bruder an. Foto: Volkmar Könneke
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Brüderduell: Benjamin und Michael Passer treffen aufeinander

Landesliga: TSV Neu-Ulm empfängt Blaustein zum Derby

Zum ersten Duell der Brüder in einem Pflichtspiel kommt es beim Derby der Fußball-Landesligisten TSV Neu-Ulm und TSV Blaustein.

Schon im Vorfeld der Landesliga-Partie am Mittwoch (19 Uhr, Stadion am Muthenhölzle) zwischen Aufsteiger TSV Neu-Ulm und dem TSV Blaustein regiert der Schalk unter den Brüdern Michael und Benjamin Passer. "Wenn einer dem anderen einen Beinschuss setzt, dann bekommt derjenige das dann sein Leben lang zu hören", scherzt Blausteins 26-jähriger Torjäger Benjamin Passer. "Wobei die Wahrscheinlichkeit bei mir größer ist, dass das auch gelingt. Michael wird in der Defensive nicht groß rumtricksen können." Dement- sprechend fällt auch der verbale Konter seines Bruders aus. "Ich spiele lieber den Ball sicher nach vorne und wir machen dann das 1:0", verkündet er.

Für zusätzliche Brisanz sorgt auch eine Wette des fußballerisch ungleichen Duos. Der Verlierer der Partie muss bei einem Familienfest im Hause der Eltern den Gewinner den ganzen Abend bedienen. "Wenn der Sieger das wünscht, müssen auch andere Familienmitglieder bedient werden", ergänzt Benjamin Passer. Und bei einem Unentschieden? Michael Passer: "Dann lade ich Benni auf ein Getränk ins Klubheim ein."

In jungen Jahren hatte der drei Jahre ältere Michael beim fußballerischen Kräftemessen im heimischen Garten zumeist die Nase vorn. "Ich war ja auch größer und stärker", bekennt Innenverteidiger Michael, dessen Freundin Julia übrigens die Tochter vom ehemaligen Ulmer Jugendtrainer Gerald Rösch ist.

Das mit dem Größenunterschied gilt jedenfalls immer noch. Michael kann gute elf Zentimeter (1,93 Meter) mehr vorweisen. "Benni steht öfters richtig. Dafür bin ich schneller", meint der Söflinger Michael Passer, im Vertrieb einer Blausteiner Firma tätig. "Das mit der Schnelligkeit können wir dann ja im Spiel einmal testen", erwidert Bürokaufmann Benjamin Passer, der mit Freundin Mona, Schwester von TSV-Handballspieler Kay Rosenkranz, in Blaustein wohnt.

Schließlich werden sich die Brüder am Mittwoch zwangsläufig öfters über den Weg laufen. "Wir wollen beide gewinnen, hoffen aber, dass am Saisonende beide Klubs in der Liga bleiben", gibt das Duo fast schon wie Zwillinge in einem Atemzug zu Protokoll.

Wobei die Gastgeber, von denen Stürmer Tolga Ciftci sich am Dienstag mit einem Amateurvertrag zum Bezirksligisten Türkspor Neu-Ulm verabschiedet hat, punkt- und torlos nach drei Partien bislang noch hinter den eigenen Ansprüchen hinterherhinken. "Wenn es normal läuft, müsste Neu-Ulm aufgrund der zahlreichen Spieler mit Regionalliga- und Oberligaerfahrung zum Rundenabschluss vor uns stehen", betont Benjamin Passer. "Bei uns sieht es derzeit aber besser aus."

Das Duo Passer hatte zumindest in Juniorenzeiten einen ähnlichen Werdegang. Über den SSV Ulm 1846 und den TSV Neu-Ulm verschlug es mit zeitlichem Abstand die beiden Kicker zum FV Illertissen. Dort gab es im Aktivenbereich ein gemeinsames Jahr beim damaligen Oberligisten, wobei Benjamin fast ausschließlich in der zweiten Garnitur (Kreisliga A/Iller) zum Einsatz kam.

Nicht von ungefähr hoffen die beiden Brüder übrigens für irgendwann auf eine gemeinsame Zukunft beim gleichen Fußballverein. "Und dann noch am Besten mit unserem Vater Peter als Trainer. Dann müsste unsere Mutter Silvia nur noch auf einen Sportplatz gehen", sagt Benjamin Passer.

So gab es sogar während dieser Saison einen Anruf aus der Neu-Ulmer Funktionärsebene bei Benjamin Passer. Doch ein Wechsel zu seinem Bruder war noch kein Thema. Benjamin Passer beschwichtigt: "Ich bin ganz zufrieden in Blaustein."

Aufrufe: 031.8.2016, 07:55 Uhr
SWP / DETLEF GRONINGERAutor