2024-04-24T13:20:38.835Z

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Der FSV Bruck möchte, dass die Stadt ihren A-Platz (hinten) und den B-Platz (vorn) zu Bauland für Wohnbebauung macht und die beiden Flächen dann verkaufen (Foto: Klaus-Dieter Schreiter).
Der FSV Bruck möchte, dass die Stadt ihren A-Platz (hinten) und den B-Platz (vorn) zu Bauland für Wohnbebauung macht und die beiden Flächen dann verkaufen (Foto: Klaus-Dieter Schreiter).

Bruck: Neues Sportheim auf altem Gelände

FSV will A- und B-Platz verkaufen und den gesamten Sportbetrieb weiter südlich wieder aufnehmen

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Die Mit­glieder des FSV Bruck haben während einer Außerordentlichen Mit­gliederversammlung das Vorhaben, auf Äckern in der Nähe des Emmy-Noether-Gymna­siums ein neues Sportge­lände zu bauen, begra­ben. Stattdessen sollen nun der A-Platz und der B-Platz verkauft werden, der Sportbetrieb soll auf dem südlichen Teil des bisherigen Geländes stattfinden.

Da die hohen Schul­den den Verein zu erdrücken drohten – sie betragen nach Angaben der Vorstandschaft zur Zeit noch rund 712.000 Euro – , hatte die Mitglie­derversammlung des FSV Bruck im November vergangenen Jahres be­schlossen, das komplette Sportgelände an der Ten­nenloher Straße zu ver­kaufen und in der Nähe des Emmy-Noether-Gymnasiums ein neues zu bauen. Ein Landwirt aus Eltersdorf, dem ein Großteil der benötigten Fläche gehört, hat dem FSV Bruck jedoch einen Strich durch die Rech­nung gemacht. Nach Angaben des Ver­eins will er nur dann sein Land herge­ben, wenn er eine denkmalgeschützte Scheune abreißen darf. Das aber konn­te die Stadt ihm nicht zugestehen. Außerdem hat die Stadt eher zufällig festgestellt, dass ein Teil des Geländes als Biotop ausgewiesen ist.

Andere Lösung

Um nicht im Jahre 2017, wenn Dar­lehen zurückgezahlt werden müssen, pleite zu sein, musste eine andere Lösung her. Darum hat der Vorstand nun den Mitgliedern in einer Außer­ordentlichen Versammlung vorge­schlagen, sowohl den A-Platz als auch den B-Platz zu verkaufen und den gesamten Sportbetrieb auf den südli­chen Teil des Geländes zu verlagern. Dort soll dann auch ein neues Sport­heim entstehen. Jedoch passen auf das Gelände, das von der Stadt gepachtet ist, neben dem Sportheim voraussicht­lich nur noch drei Fußball- und drei Tennisplätze. Weil der Pachtvertrag nur bis zum Jahr 2035 läuft, soll er um mindestens zehn Jahre verlängert werden. Mit Oberbürgermeister Florian Janik und dem Liegenschaftsamt hatte der Vor­stand bereits gesprochen. Das Ergeb­nis: Die Stadt würde das vereinseige­ne Gelände kaufen, jedoch soll der Kaufpreis sich „nach dem Rohbau­landwert für Sportstätten“ richten.

Damit käme die Stadt billig an gutes Land für Wohnbebauung, dem Verein würde der Erlös aber wohl nicht reichen, um sich zu entschulden, das Gelände umzugestalten, ein Ver­einsheim mit kleiner Halle darauf zu bauen, einen Kunstrasenplatz anzule­gen und dabei auch noch einen Über­schuss zu erzielen. Der Vorstand möchte darum, dass die Stadt das etwa 26.000 Quadratmeter große Gelände von A- und B-Platz vor dem Verkauf in eine Fläche für Wohnbe­bauung umwidmet. Dann könnte der Verein es zu einem Preis, wie er in Bruck für Bauland üblich ist, entwe­der an die Stadt verkaufen oder es selbst vermarkten.

Laut Vizepräsi­dent Klaus Zachhuber, der die Pläne vorstellte, könnte dabei ein Über­schuss von rund 2,5 Millionen Euro herausspringen. Nicht alle bei der Versammlung anwesenden Vereinsmitglieder waren mit diesen Vorschlägen einverstan­den. Weil einige Mitglieder offenbar die prekäre Situation des Vereins unterschätzten, teilweise heftig disku­tierten und Vorschläge machten, die kaum realisierbar sind, entfuhr es dem aufgebrachten Vizepräsidenten Klaus Six in Anspielung auf die Jah­reshauptversammlung beim 1. FC Nürnberg: „Wir machen uns doch lächerlich, die Diskussion ist nicht weit vom Club entfernt“. Präsident Joachim „Doc“ Wolter redete mit Engelszungen auf die Mitglieder ein und machte deutlich: Wenn jetzt nicht wie vorgeschlagen entschieden werde, sei der Verein im Jahre 2017 pleite.

Schließlich stimmten 35 der bei der Abstimmung anwesenden Mitglieder für den Vorschlag des Vorstands, den A- und B-Platz zu verkaufen und auf das südliche Pachtgelände umzuzie­hen. 17 Mitglieder stimmten dagegen, sechs enthielten sich. Der Rest der 84 in die Anwesenheitsliste eingetrage­nen Mitglieder fehlte bei der Abstim­mung. Prüfen will der Vorstand nun zusätz­lich auf Vorschlag eines Mitglieds, ob die Stadt es akzeptieren würde, wenn nur der A-Platz in eine Fläche für Wohnbebauung umgewidmet und dann verkauft wird. Dann aber würde der erzielbare Erlös wohl nicht rei­chen, um alle Wünsche zu erfüllen.

Aufrufe: 06.10.2014, 09:49 Uhr
K.-D. Schreiter (EN)Autor