2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Anfangs gut mitgespielt und trotzdem verloren: Paul Schulze-Zachau (oben, re.) und gewinnt das Kopfballduell gegen Manuel Orf vom TSV Großbardorf. Am Ende unterliegt Bruck dennoch 0:1. F: Aslanidis
Anfangs gut mitgespielt und trotzdem verloren: Paul Schulze-Zachau (oben, re.) und gewinnt das Kopfballduell gegen Manuel Orf vom TSV Großbardorf. Am Ende unterliegt Bruck dennoch 0:1. F: Aslanidis

Bruck grübelt und verliert

32. Spieltag: Der FSV kassiert gegen Großbardorf ein 0:1 +++ Forchheim unterliegt Ammerthal mit 1:3 +++ Eltersdorf verliert in Aubstadt +++ Ansbach bucht die Abstiegs-Relegation

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Der FSV Bruck hat sein vorletztes Bayernliga-Heimspiel gestern gegen den TSV Großbardorf 0:1 verloren. In der ersten Halbzeit zeigte die Mannschaft gute Ansätze. Dann allerdings begann das kollektive Grübeln. Schon am Samstag verlor der SC Eltersdorf sein Auswärtsspiel beim TSV Aubstadt mit 1:2, kassierte die SpVgg Jahn Forchheim gegen abstiegsbedrohte Ammerthaler eine herbe 1:3-Heimniederlage und besiegelte die SpVgg Ansbach mit der 2:3-Pleite die Teilnahme an der Abstiegs-Relegation.

FSV Erlangen-Bruck - TSV Großbardorf 0:1

Manchmal lohnt es sich, den Kopf auszuschalten. Beim FSV Bruck sind die Bayernliga-Fußballer an diesem Punkt angelangt. Seit September 2014 wartet die erste Mannschaft auf einen Heimsieg, seit zehn Spielen auf einen Dreier. In der Tabelle steht Bruck bereits als Kandidat für die Abstiegsrelegation fest. Nun geht es darum, Selbstbewusstsein zu tanken und personell etwas auszuprobieren.

Die Mannschaft von Trainer Normann Wagner hat gegen Großbardorf vor rund 150 Zuschauern beides versucht — in der Endabrechnung aber wieder zu viel nachgedacht. „Der Kopf lähmt die Beine“, sagt Wagner. „Die Jungs haben das Grübeln angefangen, nachdem wir unsere Chancen wieder nicht reingemacht haben.“ Das begann schon in der zweiten Minute. Bruck, im Vergleich zum Auswärtsspiel bei der DJK Ammerthal mit Thomas Wilke für Christopher Zemelka auf einer Position verändert, spielte mutig nach vorne. Ein strammer Fernschuss sauste am rechten Kreuzeck vorbei. Später brachte Leondrit Maraj eine Flanke vom umtriebigen David Wägner per Kopf nicht aufs Tor (17.).

Viel Dampf über rechts

Mit der neu formierten verkappten Dreierkette stimmte es zudem in der Defensive. Die Gäste, in der Tabelle auf Rang sechs notiert, kamen kaum zum Zug. Stattdessen machte der FSV weiter Dampf — vor allem über die rechte Außenbahn. Bis zum gegnerischen Strafraum zeigten die Hausherren temporeiche Angriffe. Der finale Pass allerdings kam nicht an. Trainer Wagner dirigierte sein Team nach vorne, motivierte und schimpfte über harmlose lange Bälle. Diese häuften sich nach einer guten halben Stunde. Statt wie zuvor über die Flügel Chancen herauszuspielen, hatte der FSV viele leichte Ballverluste. Das kollektive Grübeln begann.

Nach Wiederanpfiff wirkten die Brucker wie im Tiefschlaf, was Großbardorf prompt ausnutzte: Simon Snaschel netzte nach einem langen Ball zur 1:0-Gästeführung ein (59.). Wieder lag der FSV zu Hause zurück. Kurz darauf hätte Pascal Stahl für den TSV noch erhöhen können, doch er jagte die Kugel aus acht Metern freistehend in die Wolken (61.). Selbst diese Aktion rüttelte die Brucker nicht auf. Anstatt sich anzubieten, versteckten sich die Spieler auf dem Rasen. Im Mittelfeld ohne Anspielstation versuchten es die Hausherren wieder mit langen Bällen. Ohne Erfolg. Ein Freistoß von Nuhi Syleymani strich knapp über das Tor (68.), auch der Volleyschuss von Maraj war einen Tick zu hoch (83.). Niemand stemmte sich mehr gegen die fünfte Niederlage in Folge.

Wir üben Abschlüsse in jedem Training“, sagt Wagner. „Aber im Spiel geht kaum was aufs Tor.“ Zwei Partien bleiben dem FSV, um vor der Relegation doch noch ein Spiel zu gewinnen. Am kommenden Samstag (16 Uhr) geht es zum Regionalliga-Absteiger Spielvereinigung Bayern Hof. „Wir arbeiten akribisch weiter“, verspricht Trainer Wagner. Auch im mentalen Bereich. Fußball ist schließlich (reine) Kopfsache. Katharina Tontsch

Schiedsrichter: Johannes Mayer (FC Gelbelsee) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Simon Snaschel (59.)


SpVgg Jahn Forchheim - DJK Ammerthal 1:3 (1:0)

„Mit so einer Spielweise gewinnst du in der Bayernliga kein einziges Spiel“, sagte ein angefressener Jahn-Coach Michael Hutzler, der nach den vorangegangen 90 Minuten ungewohnt deutliche Worte fand: „Mehr als sauer und enttäuscht“, vor allem in Anbetracht des 3:2-Sieges gegen die SpVgg Weiden vergangene Woche sei das Auftreten seiner Mannschaft „unerklärlich“. Dabei schickte er genau die gleiche Startformation wieder aufs Feld. „Da hat keiner an seine Leistung anknüpfen können, obwohl der Gegner heute mehr als schlagbar war.“ Auf das für Hutzler „beste Spiel der Saison“ folgte eines der schwächsten.

Die DJK Ammerthal, die in der Relegation um den Klassenerhalt bangen wird, machte in Durchgang eins das komplette Zentrum eng, ließ der Heimmannschaft somit nahezu keine Räume für ihr berüchtigtes Kombinationsspiel. Zudem legten die Forchheimer nicht genug Leidenschaft an den Tag, um den Tabellen-15. dauerhaft unter Druck zu setzen. Dennoch war der Jahn spielbestimmend, hatte gegen Offensivbemühungen der Gäste nur selten Probleme. Wenn sich etwas tat, dann meist über die Außenbahnen, wo Sebastian Schäferlein öfters die Lücke fand, seine Hereingaben aber keine Abnehmer. Die erste wirkliche Torchance hatte die DJK durch Nico Becher, dessen Schuss für Keeper Rüdiger Beck aber noch kein größeres Problem darstellte (29.). Auf der anderen Seite brach Schäferlein nach Flanke von Kapitän Florian Clausnitzer zum wiederholten Male durch, versetzte einen Gegenspieler und scheiterte zunächst. Maximilian Göbhardt stand aber goldrichtig und erzielte im Nachsetzen die Führung für den Tabellenvierten. In einer Phase, in der Forchheim gerade etwas besser in die Partie fand, brachte der Pausenpfiff einen Bruch in das Spiel.

Nach dem Wechsel sollte sich das spätere Resultat bereits andeuten, als Becker im Eins-gegen Eins Beck schon überwunden hatte, aber nur die Latte traf (54.). Hinzu kamen nun auch individuelle Fehler, die den Ammerthalern bei Kontern zunächst ungenutzte Überzahlsituation verschafften. In der 72. Minute wurden die Hausherren für ihre Passivität bestraft: Ein Spielzug über Tobias Laurer und Michael Jonczy fand Dominik Mandula, der das Leder nur noch über die Linie drücken musste. Indes spielte sich der Jahn keine Torchancen mehr heraus und konnte sich nach 81 Minuten noch bei Beck bedanken, der gerade wieder nach eine längeren Behandlungspause auf den Beinen war und per Fußabwehr gegen Manuel Hiemer rettete.

Hutzler brachte mit Dominik Zametzer einen frischen Offensivspieler, der gleich mit seiner ersten Aktion der erneuten Führung sehr nahe kam. DJK-Keeper Kevin Schmidt kam mit Mühe noch an den Ball und den Nachschuss des ebenfalls eingewechselten Mergim Bajrami klärte ein Abwehrbein auf der Linie (84.). Zwei Minuten später die nächste Unachtsamkeit: Jonczy konnte im Strafraum unbedrängt auf Laurer ablegen, Beck hatte dieses Mal keine Abwehrchance mehr. In der Nachspielzeit blieb ein Freistoß von Thomas Roas in der Mauer hängen, was zu einer weiteren Ammerthaler Konterchance führte. An deren Ende sah Kevin Woleman gegen Laurer nach Notbremse die Rote Karte, Hiemer verwandelte den fälligen Strafstoß. Jonas Baier

Schiedsrichter: Andreas Weichert (SC Bog. Sch) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Maximilian Göbhardt (30.), 1:1 Dominik Mandula (72.), 1:2 Tobias Laurer (86.), 1:3 Manuel Hiemer (93. Foulelfmeter)
Platzverweise: Rot gegen Kevin Woleman (92./SpVgg Jahn Forchheim)

TSV Aubstadt - SC Eltersdorf 2:1 (2:0)

Mit dem TSV Aubstadt und dem SC Eltersdorf, trafen am Samstagnachmittag zwei Teams aufeinander, für die die laufende Bayernligasaison eigentlich schon zu Ende ist, denn beide Teams bewegen sich in der Grauzone der Tabelle. Der SC Eltersdorf wollte sich in der Tabelle aber eigentlich noch verbessern, musste sich aber letztlich unglücklich und unverdient mit 1:2 geschlagen geben.

Fast über die gesamte Spielzeit dominierte nämlich der Sportclub das Spiel, ließ aber vor Allem in der ersten Halbzeit klare Torchancen ungenutzt. „Wir haben gut gespielt, waren aber nicht zielstrebig genug“, so Manager Joachim Uhsemann nach dem Spiel. Schon in der 10. Minute, brachte nämlich Janz den Ball aus fünf Metern nicht im Tor unter. In der 11. Minute hatte der Sportclub dann eine weitere Chance, als Maximilian Großmann am Torwart der Gastgeber scheiterte.

Nach knapp 20 Minuten verwehrte der Unparteiische den Eltersdorfern auch noch einen klaren Elfmeter, als Tobias Herzner im Strafraum zu Fall kam. Das Spiel wäre vielleicht anders gelaufen, wenn der Sportclub durch den Elfmeter in Führung gegangen wäre. Nach einer knappen halben Stunde – praktisch gleich nach der umstrittenen Elfmetersituation - gingen die Gastgeber mit ihrem ersten Schuss aufs Tor prompt in Führung. Nach einem schönen Zuspiel, einer schnellen Drehung und einem schönen Schuss von Julian Grell stand es überraschend 1:0 für den TSV Aubstadt. Nur wenig später hätten die Platzherren das Ergebnis sogar noch ausbauen können, aber nach einem Freistoß von Rütztel, brachte Benkenstein den Ball nicht im Tor unter.

Aber in der 37. Minute gelang dann mit der zweiten ernsthaften Torchance der zweite Treffer. Thomann setzte sich auf der rechten Seite durch und jagte den Ball von der Strafraumkante aus zum 2:0 ins Eltersdorfer Tor.

Letztlich hatte sich der SCE den Pausenrückstand selber zuzuschreiben, denn selbst in einer drei zu eins Situation gegen den Torwart, lag der Ball schlussendlich nicht im Tor. Nach der Pause lief es für den SC Eltersdorf dann besser, was die Chancenverwertung betraf und die Folge war der verdiente Anschlusstreffer durch Tobias Herzner. Der Aubstadter Torwart hatte gegen seinen Freistoß aus 23 Metern keine Abwehrchance. Danach baute der SCE Druck auf und man merkte der Mannschaft an, dass sie unbedingt einen Punkt mit nach Hause nehmen wollte.

Die Gastgeber beschränkten sich auf Konter und ließen dabei einige ungenutzt. Der dritte Treffer war in dieser Phase möglich, wäre aber des guten zu viel gewesen. Auf Eltersdorfer Seite hatten Köhler aus zehn Metern und Abadjiew per Kopfball die besten Ausgleichschancen. Letztlich stand der Sportclub mit leeren Händen da, was Manager Uhsemann zu der Aussage kommen ließ: „Das Ergebnis ist ein Witz“. Ralf Foith

Schiedsrichter: Julian Kreye (W'steinach) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Julian Grell (25.), 2:0 Martin Thomann (37.), 2:1 Tobias Herzner (55.)

SV Alemannia Haibach - SpVgg Ansbach 3:2 (3:2)

Für die Ansbacher ist die Relegation im Zuge dieser Pleite nicht mehr zu vermeiden. In Haibach ging den Gästen sichtlich der Wille ab. Abstiegskampf sieht dann doch etwas anders aus. So konnten die Haibacher zunächst in Führung gehen, bekamen aber quasi im Gegenzug den Ausgleich und mussten kurz Zeit später sogar den 1:2-Rückstand hinnehmen. Mit Durchhaltevermögen konnte sie die Partie aber noch vor der Pause drehen. In der zweiten Hälfte blieben Torchancen dann auf beiden Seiten Mangelware, auch weil die SpVgg offensiv entschieden zu harmlos agierte.

Schiedsrichter: Stefan Klerner (DJK L'fels) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Christian Huth (11.), 1:1 Sebastian Stolz (12.), 1:2 Michael Gassner (17.), 2:2 Mihailo Cmiljanovic (27.), 3:2 Christian Johannes Breunig (34.)

Aufrufe: 010.5.2015, 20:44 Uhr
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