2024-04-19T07:32:36.736Z

Halle
Proteste: Die Bruchmühler waren nicht immer mit der rauen Gangart der Frankfurter einverstanden.  ©Matthias Haack
Proteste: Die Bruchmühler waren nicht immer mit der rauen Gangart der Frankfurter einverstanden. ©Matthias Haack

Bruchmühler Jungs begeistern

Frankfurter C-Junioren siegen im Finale

Mit einem zweiten Platz beendeten die Fußball-C-Junioren der SG Bruchmühle das Qualifikationsturnier für die Vorrunde um die Hallen-Landesmeisterschaft in Strausberg. Erst im Sechsmeter-Schießen im Finale mussten sich die Bruchmühler dem 1. FC Frankfurt (Oder) geschlagen geben und verpassten somit als Turnier-Zweiter nur haarscharf die Quali.

Getrübt wird die Freude über die tolle sportliche Leistung der SGB durch die Verletzungen dreier Spieler. Grund dafür war die teilweise übertriebene Härte einiger Mannschaften.

So kurz nach den Feiertagen war der Termin für das Turnier natürlich nicht besonders glücklich gewählt. Doch die Voraussetzungen waren für alle Teams gleich. Das Turnierfeld bestand aus den vier Kreisligisten Neuenhagen, Müncheberg, Borussia Fürstenwalde und Dynamo Eisenhüttenstadt sowie den vier Landesklasse-Vertretern des Großkreises Ostbrandenburg: Union Fürstenwalde, 1. FC Frankfurt (Oder) II, Petershagen-Eggersdorf und SG Bruchmühle. Das Team Blau-Weiß aus dem Doppeldorf trat ohne Entschuldigung nicht an.

SG 47 Bruchmühle - FC Rot-Weiß Neuenhagen 1:1

Für die SG Bruchmühle spielten: Paul Müller, Tobias Lorenz, Eric Bismark, Devrig Hemberger, Tom Stemmer, Justin Schmidt, Oliver Altenkirch, Nickolas Rahimic und Eric Riedel. Sie beherrschten die Neuenhagener nach Belieben. Nach Devrig Hembergers Treffer vergaßen die Bruchmühler allerdings, ihre Führung weiter auszubauen. Neuenhagen kam in der Folge besser ins Spiel. Nach einem unnötigen Dribbling von Eric Riedel im eigenen Strafraum und dem daraus resultierenden Ballverlust gelang dem FC Rot-Weiß der Ausgleich. Ebenso schmerzlich wie der vermeidbare Punktverlust war die muskuläre Verletzung von Justin Schmidt, der für den Rest des Turniers ausfiel.

Borussia Fürstenwalde - SG Bruchmühle 0:1

Durch das ärgerliche Auftakt-Remis waren die Bruchmühler Jungs schon zu diesem frühen Turnierzeitpunkt stark unter Druck geraten - wollten sie ihr Nahziel Halbfinale nicht ganz aus den Augen verlieren. Borussia Fürstenwalde war für die SGB ein unbekannter Gegner. Das Einzige, was Trainer Frank Hemberger im Vorfeld herausfinden konnte, war, dass es sich um den aktuellen Kreismeister Ostbrandenburgs handelt. Die Bruchmühler lösten jedoch die Aufgabe gegen die Spreestädter clever. Tobias Lorenz gelang früh die 1:0-Führung und diese konnte die SGB - auch dank des gut aufgelegten Eric Bismark im Tor - über die Zeit bringen. Damit war der erste wichtige Sieg an diesem Nachmittag unter Dach und Fach.

1. FC Frankfurt (Oder) - SG Bruchmühle 1:2

Gegen die jungen Sportschüler aus Frankfurt hätte der SG Bruchmühle schon ein Unentschieden für den Einzug ins Halbfinale genügt. Mit einem herrlichen Linksschuss in den Torwinkel gelang Paul Müller zunächst die 1:0-Führung. Wenig später konnten die Frankfurter dann aber ausgleichen. Im weiteren Verlauf gab es einige kleine Nicklichkeiten, vor allem von den Frankfurtern ins Spiel getragen. Es gab zu Recht Strafstoß für Bruchmühle, den Paul Müller an den rechten Torpfosten setzte. Einen weiteren verwandelte er jedoch souverän zum 2:1 für seine Mannschaft. Damit hatte die SGB die Vorrunde sogar als Gruppenerster überstanden und das Halbfinale erreicht.

Halbfinale:

Union Fürstenwalde - SG Bruchmühle 1:3 (nach Sechsmeter-Schießen)

Ins Halbfinale mussten die Bruchmühler mit weiteren personellen Problemen, denn auch Devrig Hemberger musste im Spiel gegen den Tabellenführer der Landesklasse Süd mit Muskel-Problemen passen. Doch das Team riss sich zusammen und hatte vor allem mit Paul Müller sowie Eric Bismark seine Aktivposten So konnten sich die Bruchmühler mit einem 0:0 nach regulärer Spielzeit ins Sechsmeter-Schießen retten. Und hier lief Eric Bismark zu Hochform auf. Er meisterte gleich zwei Strafstöße der Fürstenwalder. Paul Müller, Tom Stemmer und Leon Weintz trafen sicher für die SGB. Frank Hemberger qualifizierte sich mit seinen Jungs etwas überraschend fürs Finale.

Finale:

SG Bruchmühle - 1. FC Frankfurt (Oder) 2:3 (nach Sechs -Meter-Schießen)

Im Finale traf die SGB dann erneut auf die Frankfurter, die im zweiten Halbfinale die SG Müncheberg mit 1:0 bezwungen hatten. Mitte des Spiels konnte Tobias Lorenz die 1:0-Führung für die SGB erzielen und alles sah schon nach einer faustdicken Überraschung aus. Doch eine taktische Fehleinschätzung bescherte den Frankfurtern den Ausgleich. So musste auch im Finale die Entscheidung schließlich im Sechsmeter-Schießen fallen. Ärgerlich war, dass der FC Frankfurt erneut mit viel körperlichem Einsatz agierte und dass eine rüde Grätsche Tom Stemer zur schmerzhaften Aufgabe zwang. Leider blieb das böse Foul vom Schiedsrichter ungesühnt. So musste Keeper Eric Bismark als Schütze mit antreten. Er verwandelte. Zwar parierte er selbst noch zwei Strafstöße - aber die anderen Bruchmühler Schützen konnten ihre Chancen nicht nutzen.

Trainer Frank Hemberger war mit dem Erreichten vollauf zufrieden und sagte: "Zwar hätten wir nach dem tollen Einzug ins Finale auch gerne das Ticket zur Landesmeisterschaft gelöst. Das hat zwar nicht geklappt, doch die Jungs haben die SG Bruchmühle würdig vertreten. Besonders gefreut hat das Trainerteam, dass viele Spieler, die diesmal nicht aktiv mitwirken konnten, ihre Mannschaft dennoch lautstark und zahlreich unterstützten."

Dennoch ließ es sich Hemberger nicht nehmen, auch Kritik an die Verantwortlichen der Kreisturniere zu richten. Es sei nicht nur ihm aufgefallen, "dass die Organisation ausgesprochen lieblos war". Er bemerkte unter anderem, dass die zweitplatzierten Mannschaften bei den Turnieren regelrecht in die Röhre geguckt und keinerlei Ehrung erhalten hätten. "Auch die Durchführung durch die Turnierleitung habe lustlos gewirkt", erklärte Hemberger. Das hätte schon mit der Begrüßung begonnen und mit der Siegerehrung geendet, bei der nicht einmal ein paar Urkunden bereitlagen. Auch bei der Regelauslegung gemäß dem sogenannten Futsal bestehe noch dringender Redebedarf. Da habe sich so mancher Trainer besser informiert und sei regelfester gewesen als die Turnierleitung bzw. die Schiedsrichter.

"Das ist insofern schade, da durch diese neue Art des Hallenfußballs das körperbetonte Spiel verhindert und die technische Spielweise gefördert werden sollten. Dies aber sei beim besten Willen nicht zu erkennen gewesen - im Gegenteil", bemerkte der Bruchmühler.

Aufrufe: 08.1.2015, 09:17 Uhr
MOZ.de / Theo HeckesAutor