Da wagen sich die Amateurkicker hierzulande ja kaum aus der sommerlichen Deckung. Und dabei hat sich am 30. Juni um Mitternacht eine für sie wichtige Schranke geschlossen. Bis zu diesem Datum durften die Spieler den Verein wechseln, wenn sie mit Beginn der neuen Saison Ende August weiter am Spielbetrieb teilnehmen wollen. Von daher ist bis kurz vor Toresschluss eine Menge telefoniert worden - in die eine wie andere Richtung. Die Trainer und Fußballobleute werden heilfroh sein, dass sie ihre Kader beisammen haben und sich jetzt Gedanken über die ersten Trainingseinheiten machen können.
Für die höherklassigen Klubs, fürs Gelder- und Kleverland sprechen wir an dieser Stelle von der Landesliga, wird der Trainingsauftakt in der zweiten oder dritten Juli-Woche erfolgen. Sandro Scuderi, im zweiten Jahr für die Landesliga-Elf des SV Straelen verantwortlich, ist zwar gerade erst aus dem Urlaub zurück und noch nicht so ganz wieder im Hier und Jetzt angekommen, den Termin aber, an dem er seine Kicker nach den Wochen des Müßiggangs ein erstes Mal um sich versammeln wird, hat er parat. "Wir beginnen mit der Vorbereitung am 10. Juli, einem Donnerstag", sagt er.
Um den nächstliegenden Konkurrenten ausfindig zu machen, müssen die Grün-Gelben ihren Blick gar nicht weit schweifen lassen. Sie können sogar in der eigenen Stadt bleiben, was wiederum Hermann Tecklenburg, Chef des SV Straelen, freuen wird. Einer der in der nächsten Spielzeit nur noch zwölf Gegner des SVS sind nämlich die Sportfreunde Broekhuysen, die sich in der vergangenen Saison kurz vor Toresschluss die Landesliga-Zugehörigkeit gesichert haben. "Für mich ist das immer noch unfassbar", sagt Broekhuysens Fußball-Obmann Heinz Trienekens, der die auf den Verein zukommende Landesligazeit als ein "Abenteuer" bezeichnet. "Wir werden sicherlich das eine oder andere Mal Prügel beziehen", vermutet Trienekens, "aber am Ende können wir sagen, wir sind dabei gewesen." Und dümmer werde man davon bestimmt auch nicht.
In den zurückliegenden fünf Jahren ist die erste Fußballmannschaft der Grün-Schwarzen sage und schreibe dreimal aufgestiegen. Und sie durfte zudem vor drei Jahren in der ersten Runde des Verbandspokals die ruhmreichen Oberhausener Rot-Weißen herausfordern. Neben dem Aufstieg in die Landesliga noch so ein exponiertes Ereignis, das in den Annalen der Sportfreunde einen Platz ganz weit vorne einnimmt.
Die personellen Planungen in Broekhuysen wurden mit der Maßgabe geführt, die Meistermannschaft zusammenzuhalten. Schaut man auf die Liste mit den Zu- und Abgängen, dann ist das auch gelungen. Als Abgang ist nur Lukas Wisocki aufgeführt, der aus Studiengründen pausiert. Zuwachs erhält der Kader von Trainer Marc Kersjes durch Tobias Bachor (SV Sevelen), Holger Jansen (SV Straelen), Thomas Pauls (GSV Geldern), Leon Peun und Julian Schmidt (beide eigene Jugend). Die Vorbereitung beginnt am Montag, 14. Juli.
Dagegen fällt das Revirement beim SV Straelen um einiges größer aus. Den Kader der Grün-Gelben haben verlassen: Lukas Nabbefeld (berufsbedingt), Thorben Gbur (Laufbahnende), Philipp Green (USA-Aufenthalt), Dustin Eichholz (SV Hö./Nie. II), Kennedy Otchere (Wohnortwechsel nach Essen), Hakan Erkis (SVS II), Holger Jansen (SF Broekhuysen), Simon Porvitz (SVS II) und Dennis Pickolin (TSV Boisheim). Die entstandenen Lücken werden geschlossen durch Fabian Hermens (TSV Weeze), Patrick Znak (SV Hö./Nie. II), Baris Akbay (SSV Lüttingen), Dominik Idel (TuS Bösinghoven), Marcel Siepmann (Viktoria Goch) sowie Lukas Rix und Cem Kücükelci aus dem eigenen Nachwuchs.
Es ist also angerichtet - in Straelen, Broekhuysen und anderswo. Jetzt noch ein ein paar heiße Duelle an der Copacabana - und dann rollt der Ball auch bei uns wieder - als erstes im Voba-Supercup.