2024-04-19T07:32:36.736Z

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Wohin führt der Weg des FC Singen? | Foto: Rafael Schwarz
Wohin führt der Weg des FC Singen? | Foto: Rafael Schwarz

Bricht der FC Singen auseinander?

Razzia der Steuerfahndung zieht zahlreiche Abgänge nach sich +++ Gino Pace und Nedzad Plavci gehen

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Es sieht nicht gut aus beim FC Singen. Nachdem die Steuerfahndung im November 2014 eine Razzia beim Klub aus dem Hegau durchgeführt hatte, verlassen nun eine Vielzahl von Spielern den Verein.
Was ist bloß beim FC Singen los? Nachdem im November die Steuerfahndung beim FC Singen vorstellig wurde und auch Privaträume der Vorstandsmitglieder durchsucht wurden, haben nun eine Vielzahl von Spielern den Verein im Winter verlassen. Ausgelöst wurde die Razzia durch Aussagen eines ehemaligen, enttäuschten Spielers in einem Zeitungsinterview, wie der zweite Vorsitzende Frank Renz gegenüber der Badischen Zeitung sagte. Was ihnen genau vorgeworfen würde, sei den Verantwortlichen aber nicht bekannt, führt Renz weiter aus. Auch hätten sie keine Anhaltspunkte, wie lange sich die Untersuchung der Steuerbehörde noch hinziehen würde.

Die Gefahr von Auflösungserscheinungen sei laut Renz allerdings nicht gegeben. "Vorsorglich mussten wir nun einige Spieler abgeben", so der zweite Vorsitzende. Insgesamt sind es derzeit zehn Spieler, die die Hohentwieler im Winter verlassen haben. Darunter sind einige namhafte Akteure wie Kapitän Gino Pace, der sich dem Ligakonkurrenten FC Radolfzell anschließt und nicht leicht zu ersetzen sein wird, hatte er doch immerhin fünf Tore in zwölf Spielen erzielt. Auch der Weggang von Nedzad Plavci wird die Hohentwieler noch schmerzen, zeigte er sich mit 13 Toren in 15 Partien für den FCS doch äußerst treffsicher. Plavci zieht es genauso in die Schweiz wie Philipp Kasseckert, der 24-jährige Mittelfeldspieler kam auf elf Einsätze.

Der Weggang von Denis Lang und Tobias Weppelmann zu Ligakonkurrent Rielasingen-Arlen, habe allerdings schon vorher festgestanden. Renz zeigt sich auch überzeugt, dass es der Mannschaft gelingen wird, die Abgänge zu kompensieren. Weitere Abgänge schließt der Funktionär zudem aus. Aus Rielasingen verstärken Alen Lekavski und Andre Kohli die Singener. Ob es ihnen allerdings mit dem umgebauten Kader gelingen wird, eine ebenso erfolgreiche Rückrunde zu spielen, wie es ihnen in der Hinrunde gelang, müsse sich erst zeigen. "Das ist jetzt Aufgabe des Trainers", so Renz. Derzeit ist der FC Singen auf dem zweiten Rang in der Verbandsliga platziert.

Wie es allerdings weitergehen wird in Singen, steht derzeit noch in den Sternen. "Das machen wir vom Ausgang der Untersuchung der Steuerfahndung abhängig." Denn Renz betont auch, dass die Razzia in den eigenen Privaträumen die beteiligten Vorstandsmitglieder sehr geschockt habe. Daher seien sich viele auch nicht sicher, ob sie zur Wahl im Mai oder Juni wieder antreten würden.
Aufrufe: 029.1.2015, 15:35 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor