„El Brando ist mein Spitzname, weil mir als Joker schon früher öfter Tore oder Vorlagen gelungen sind“, erzählt Alexander Brandt, der erst vor Beginn dieser Saison von der dritten Mannschaft des Bayernligisten TSV Rain nach Ehingen gekommen ist. Am 15. Spieltag hatte Brandt gegen den SC Biberbach erneut seine Joker-Qualitäten unter Beweis gestellt. Dass er mit diesem „Hammer“ gewinnen könnte, glaubte er nicht: „Schon allein, weil ich der Einzige aus der A-Klasse war. Die meisten sind ja aus der Regionalliga.“ Doch Alexander Brandt konnte sich auf Unterstützung aus seinem Umfeld verlassen. „Meine Mannschaft hat sich darum gekümmert, dass wir möglichst viele Stimmen bekommen.“
Dass dieses Tor überhaupt aufgezeichnet wurde, ist dem Betreiber des Web-TV-Portals MeitingenTV, Wolfgang Prokoph, zu verdanken, der das Lokalderby filmte und den Videoausschnitt noch am selben Abend zur Verfügung stellte. Seine Idee war es auch das Video beim Internetportal BFV.tv einzureichen, was André Prues prompt am nächsten Tag erledigte. Und es klappte: Mit 28,5 Prozent aller Stimmen hat sich Brandt gegen seine fünf Konkurrenten durchgesetzt und vor Josip Tomic vom TSV 1860 Rosenheim (26,7 Prozent) und Florian de Prato vom VfR Garching (17,3 Prozent) gewonnen. „Das ist mein größter Moment als Sportler. Wenn wir jetzt noch in die Kreisklasse aufsteigen, wäre die Saison perfekt“, sagte der überglückliche Torschütze.
Alexander Brandt nimmt auch an der Wahl zum „Bayern-Treffer des Jahres“ teil und erhält zudem zwei Karten für ein Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München. Damit kann er sich einen perfekten Tag gestalten. Auch sein sportliches Vorbild entstammt diesem Verein: Bastian Schweinsteiger. „Eine Legende“, sagt Brandt, „allein wegen seiner Leistung im Finale der Weltmeisterschaft 2014 ist er für mich Deutschlands Sportler Nummer eins. Es macht mich traurig, zu sehen, wie er in Manchester behandelt wird. Er soll wieder zurück zu Bayern kommen und da in der zweiten Mannschaft mit seinem Bruder Tobi spielen.“
Am Montag war es soweit. Mit einem Bus brach das Team von Trainer Hermann Duschl vom Ehinger Sportplatz zum Studiobesuch nach München-Unterföhring auf. Kurz vor der Sendung durfte man sogar BR-Fußball-Experte Thomas Hitzlsperger noch ein paar Fragen stellen. „Das Angebot für den SV Ehingen zu spielen, lehnte er aus zeitlichen Gründen aber ab“, berichtet Sportlicher Leiter André Perfetto. „Auch der Verweis auf Tim Wiese und den SSV Dillingen konnte ihn nicht umstimmen.“
Ein weiteres Highlight des Abends durfte die Ehingerin Miriam Müller erleben. Sie wurde kurz vor der Liveübertragung vom Moderator Tom Meiler ausgewählt, um den Einlauf des zweiten Studiogastes, Biathlon-Star Laura Dahlmeier, zu proben und auf dem Stuhl neben ihm Platz zu nehmen. Auf die Frage, wie sich das denn anfühle, antwortete sie kurz und knapp: „Ja, schon ganz gut.“ Als Laura Dahlmeier dann tatsächlich in der Sendung auftrat, jubelte der Ehinger Anhang der sympathischen Bayerin so stark zu, dass sie sich während ihres Interviews nochmals für die Unterstützung bedankte.