2024-04-23T13:35:06.289Z

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Foto: Nachspielzeit
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Brandenburger will es wie Kramer machen

Der Vertrag des Jungprofis der Borussia ist verlängert worden, er wird aber wohl zunächst verliehen.

Nico Brandenburger hat ein Ziel. Er will in der Bundesliga spielen. Für Borussia. Er weiß indes, dass er geduldig sein muss. Darum hat er sich, in Absprache mit dem Klub, entschieden, einen Umweg zu gehen. Der Vertrag des 20-Jährigen wurde gerade bis 2017 verlängert - und in der nächsten Saison soll der junge Mann ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln.

"Danach will ich dann zurückkommen und 2016 in Gladbach durchstarten", sagt Brandenburger, der 2010 von Hertha BSC Berlin ins Fohleninternat wechselte und seit 2013 zum Profikader gehört.

Er hat sich mit Sportdirektor Max Eberl und Trainer Lucien Favre unterhalten über seine Perspektiven bei Borussia. "Im Moment ist die Konkurrenz auf meiner Position groß, da sind die Aussichten schlecht für mich, zu spielen - und so wäre es auch in der nächsten Saison", sagt Brandenburger. Er ist ein defensiv ausgerichteter Sechser - und da stehen aktuell Weltmeister Christoph Kramer und Havard Nordtveit sowie Routinier Thorben Marx vor ihm. Kramer geht im Sommer und Marx hört auf, doch es wird wohl Ersatz geholt. Mo Dahoud, 19 und erst seit Sommer Profi, ist gefühlt an Brandenburger vorbeigezogen, er hat im Europapokal zweimal gespielt und gehörte schon zum Bundesliga-Kader. Doch Dahoud ist ein offensiver Sechser, und was diese Jobbeschreibung angeht, ist weniger Konkurrenz da, Dahoud ist sozusagen der Backup von Granit Xhaka.

Lucien Favre hat Brandenburger aber gesagt, dass er von ihm überzeugt ist. Und er hat ihm Beispiele anderer Profis erzählt, die auf Umwegen Erstligaspieler wurden. Brandenburgers Vorbild ist Christoph Kramer. "Er ist über den VfL Bochum in der Zweiten Liga in die Bundesliga gekommen", sagt Brandenburger. Er will den Kramer-Weg gehen - und wie der Kollege mit "22, 23 Jahren gestandener Bundesligaspieler sein". Sollte sich aber doch die Gelegenheit ergeben, bei Borussia kurzfristig direkt den Schritt nach "oben" zu machen, "dann bin ich bereit", versichert Brandenburger. Es wäre die Korb-Variante. Auch der Rechtsverteidiger sollte ausgeliehen werden, um dann, ausgestattet mit Spielpraxis, zurückzukehren. Dann gab es Engpässe in der Defensive, plötzlich war er im Team und ist es bis heute. Im Fußball geht es zuweilen als schneller geplant. Max Eberl traut Brandenburger durchaus zu, dass er "bei uns auch den nächsten Schritt schafft und bald sein erstes Bundesligaspiel macht".

Die Vertragsverlängerung zeigt, dass Borussia an das Talent glaubt. "Ich habe mich kontinuierlich entwickelt, jetzt steht der nächste Schritt an: Regelmäßig zu spielen." Schon im Winter war eine Ausleihe angedacht, doch es fand sich kein geeigneter Klub. "Da ist es besser, hier bei Borussia in der Regionalliga zu spielen und Erfahrung zu sammeln", sagt Brandenburger. In der U23 gehört er inzwischen zu den Leadern, das hat Trainer Sven Demandt ihm zuletzt attestiert. "Ich werde im nächsten halben Jahr weiter Vollgas geben und dann den nächsten Schritt machen", sagt Brandenburger. Auf dem Kramer-Weg. "Wenn es anders kommt, hätte ich natürlich nichts dagegen", sagt Brandenburger.

Aufrufe: 016.2.2015, 15:00 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor