2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Heiß auf’s Hochstift-Derby: Der aus Nieheim stammende Ex-Dringenberger Manuel Trost (l., 24 Jahre) und der Ex-Brakeler Kai Fähnrich (22) treffen am Sonntag mit dem BV Bad Lippspringe auf die Spvg. Brakel.
Heiß auf’s Hochstift-Derby: Der aus Nieheim stammende Ex-Dringenberger Manuel Trost (l., 24 Jahre) und der Ex-Brakeler Kai Fähnrich (22) treffen am Sonntag mit dem BV Bad Lippspringe auf die Spvg. Brakel.

"Brakel ist schwer zu bespielen"

Die beiden Ex-Brakeler Manuel Trost und Kai Fähnrich freuen sich, mit dem BV Bad Lippspringe am kommenden Sonntag in der Landesliga gegen die Spvg. Brakel anzutreten

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Mit Kai Fähnrich (22) und Manuel Trost (24) laufen zwei Spieler für den Landesligisten BV Bad Lippspringe auf, die eine Brakeler Vergangenheit haben. Am Sonntag, 11. Dezember, trifft das Duo aus dem Kreis Höxter mit ihrem Verein auf die Spielvereinigung, die aktuell besser in der Tabelle dasteht.

Herr Fähnrich, Herr Trost, Sie können sich noch nicht ganz auf das Spiel in Brakel vorbereiten, weil es heute Abend noch zum Nachholspiel gegen den SC Verl II geht. Wie groß ist dennoch die Vorfreude auf den Auftritt in der Nethestadt?
Kai Fähnrich: Natürlich liegt der Fokus erst einmal auf das Spiel in Verl, aber dennoch freut man sich auf das Match am Sonntag, das ist ja keine Frage.
Manuel Trost: Bis jetzt mache ich mir über das Spiel in Brakel noch nicht so sehr Gedanken, weil wir in Verl erst einmal ein schweres Spiel bestreiten müssen. Die Vorfreude beginnt dann am Freitag.

Aktuell steht die Spielvereinigung noch mit drei Zählern mehr auf dem Konto vor Ihrer Mannschaft. Wenn Sie in Verl nicht punkten, dann können sie aufgrund des Torverhältnisses auch nicht an der Sturm-Elf vorbeiziehen. War so eine Konstellation im Vorfeld zu erwarten?
Fähnrich: Dass Brakel keine schlechte Rolle spielen wird, das war mir klar. Aber von uns habe ich mir persönlich mehr erhofft. Nun gilt es das Beste aus der Situation zu machen.
Trost: Dann sollten wir zusehen, dass wir in Verl punkten. Ich habe Brakel schon in der Tabellenregion erwartet, denn man steigt ja nicht einfach so mit einem riesigen Vorsprung in die Landesliga auf. Allerdings hängen wir unseren Erwartungen hinterher, sodass wir in der jetzigen Situation nicht ganz so zufrieden sind.

Sie beide kennen einige, wenn nicht sogar fast jeden Spieler, der Ihnen am Sonntag auf dem Feld gegenüberstehen wird. Zu welchen Akteuren haben Sie einen engeren Draht?
Fähnrich: Eigentlich habe ich zu jedem Spieler immer noch Kontakt. Das bleibt ja auch gar nicht aus, da Brakel meine Heimat ist und ich fast jedes Wochenende meine Eltern besuche. Aber einen engeren Draht habe ich zum Dommi (Dominik Kling, d. Red.).
Trost: Mit Domme Kling und Chris Wetzler ist man schon des Öfteren mal unterwegs. Man kennt sich halt schon seit der Jugend. Mit Dirk Büsse habe ich auch einige Jahre zusammen in Dringenberg gespielt.


Wird dabei auch über das anstehende Duell gesprochen?
Fähnrich: Nachdem der Aufstieg von den Jungs in trockenen Tüchern gewesen ist, war dieses Spiel fast jedes Wochenende ein nettes Gesprächsthema (lacht).
Trost: Eigentlich kommt das Thema immer irgendwie auf den Tisch. Dabei handelt es sich allerdings meistens nicht um ernstzunehmende Diskussionen, sondern nur um Sticheleien unter Freunden.


Sie dürften die Mannschaft besser kennen, als viele andere Spieler in Ihrem Team. Führen Sie mit Ihren Kollegen Gespräche über Stärken und Schwächen der Brakeler?
Fähnrich: Bisher wurde innerhalb der Truppe noch gar nicht so über das Spiel gegen Brakel gesprochen. Ich bin mir aber sicher, dass dies noch im Laufe der Woche der Fall sein wird.
Trost: Das überlasse ich dann besser Kai. Er hat schließlich mit so gut wie jedem schon zusammen auf dem Platz gestanden.


Und was schätzen Sie an der Spielweise des Aufsteigers?
Fähnrich: In den letzten Jahren gab es wenige Veränderung am Personal. Die Truppe ist eingespielt und verfügt auf jeder Position über eine Menge Qualität. Großen Anteil an dieser Entwicklung hat aus meiner Sicht Burkhard, da er mit seiner Fußball verrückten Art genau das richtige Händchen für eine solch junge Mannschaft hat.
Trost: Sie spielen schnellen, zielstrebigen Fußball und sind auf jeder Position gut besetzt. Sie sind eine sehr eingespielte Mannschaft und sind dadurch schwer zu bespielen.


Kommen wir zu Ihrem Verein. Sie sind nach einem starken siebten Platz in der Vorsaison sicher eher unzufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Was war eigentlich das Saisonziel?
Fähnrich: Nachdem wir in der letzten Saison eine gute Rolle in der Liga gespielt haben, wurde das Ziel gesteckt diesmal oben mitzuspielen. Was wir können, haben wir nur in wenigen Spielen auf dem Platz gezeigt. Deswegen heißt es jetzt das Feld von hinten aufzuräumen.


Was läuft aus Ihrer Sicht bis dato noch nicht optimal?
Fähnrich: Mit zwölf Abgänge und zwölf Zugängen muss sich so eine Mannschaft auch erst einmal finden. Vieles hat einfach auf dem Platz nicht gepasst und so lässt man dann natürlich unnötig Punkte liegen.
Trost: Wir haben unser Niveau zu selten auf den Platz bringen können.


Herr Trost, wie heißt es so schön: Stürmer werden an ihren Toren gemessen. In der Vorsaison haben Sie beachtliche 14 Buden in 21 Spielen erzielt. Bis dato sind es nur fünf Treffer nach 14 Partien. Thomas Müller würde sich aktuell über so eine Bilanz freuen. Sie sicher nicht.
Trost: Natürlich möchte ich als Stürmer Tore schießen. Nach meiner Verletzung im Frühjahr brauchte ich ein bisschen länger als erwartet, um meine gewohnten Stärken wieder auf den Platz zu bringen. Die Tore fallen schon wieder von ganz allein, wenn ich weiter an mir arbeite.


Herr Fähnrich, aus der Ferne kann man nur schlecht Ihre Leistungen bewerten. Wie zufrieden sind Sie mit den bisherigen Auftritten?
Fähnrich: Für mich persönlich lief es die letzten Wochen nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Zwar habe ich meine Einsatzzeiten bekommen, aber mein Anspruch an mich selbst ist es, in der Startelf zu stehen und der Truppe von Minute eins an auf dem Rasen zu helfen.


Zum Abschluss muss ich Ihnen eine Frage stellen, die sich bestimmt viele Zuschauer, die am Sonntag wieder den Weg ins Thermo-Glas-Stadion suchen, stellen: Warum Bad Lippspringe und nicht Brakel?
Fähnrich: Fußball ist zwar die schönste Nebensache der Welt, dennoch war und ist mir das Berufliche dann doch wichtiger. Und so spiele ich im Moment in Bad Lippspringe, da dies einfach entspannter ist.
Trost: Ich wollte einfach mal was komplett Neues ausprobieren. Außerdem war es in Bad Lippspringe möglich, bereits letztes Jahr in der Landesliga zu spielen und ein Wechsel von Dringenberg innerhalb der Liga war für mich keine Option.

Aufrufe: 08.12.2016, 09:33 Uhr
Rene WenzelAutor