2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche

Boxen statt Fußball

Polizei rückte mit 14 Streifenwagen zum Spiel der Kreisliga D zwischen Elsdorf und dem FC Kerpen aus

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Elsdorf. Um Fußball ging es offenbar nur noch am Rande, als das Spiel der Kreisliga D, Staffel 6, zwischen dem SC Elsdorf und dem FC Kerpen am Sonntag aus den sportlichen Fugen geraten war und auf dem Aschenplatz an der Ohndorfer Straße statt der Lederkugel die Fäuste flogen.

Rangeleien auf dem Spielfeld, die vom Schiedsrichter mit mehreren gelben und roten Karten geahndet worden waren, hatten sich auf das Publikum übertragen. 30 bis 50 Personen gerieten aneinander. Die schon frühzeitig alarmierte Polizeistreife konnte nach Angaben von Polizeisprecher Anton Hamacher trotz der Drohung des Einsatzes von Pfefferspray und des „Einsatzmehrzweckstocks“ die Gemüter nicht beruhigen. Es wurde geschlagen und getreten. 14 Streifenwagen rückten um 14.30 Uhr auf dem Platz an.

Das Elsdorfer Vorstandmitglied Mark Weis berichtete, nach dem Schlusspfiff seien Kerpener auf die Elsdorfer Spieler eingestürmt und hätten sie gejagt und bedroht. Nur durch das massive Eingreifen der Polizei sei Schlimmeres verhindert worden. Auch auf Seiten des FC Kerpen hätten, so Weis, einige Besonnene versucht, ihre um sich schlagenden Vereinsmitglieder zu beruhigen. Schließlich sammelten sich die Elsdorfer auf dem angrenzenden Rasen, während die Poizei die Kerpener zu den Kabinen begleitete und dafür sorgte, dass es zu keinen neuen Handgreiflichkeiten kam. Erst als alle Kerpener das Gelände verlassen hatten, gingen auch die Elsdorfer Spieler zum Duschen.

Mehrere Beteiligte trugen laut Hamacher Blessuren davon, ein Arzt habe jedoch nicht gerufen werden müssen. Die Polizei erstattete Anzeige gegen mehrere Beteiligte wegen Widerstands. Ein 21-jähriger Fußballfan zeigte die Polizei an wegen Körperverletzung im Amt. Um ein Wiederaufflammen der Streitigkeiten zu verhindern, blieb die Polizei bis gegen 17 Uhr vor Ort.

„Alle beschuldigen sich gegenseitig“ sagt Hamacher. Jetzt müssten zunächst Zeugen vernommen werden. Laut Spielausschussvorsitzendem Udo Malzmüller steht im Spielbericht, dass die Ausschreitungen von Kerpener Seite ausgegangen waren. Schiedsrichterbeleidigungen, Tätlichkeiten und Attacken gegen die Elsdorfer Spieler habe der Schiedsrichter vermerkt.

Schon am Dienstag der nächsten Woche wird sich die Spruchkammer mit dem Zwischenfall beschäftigen. Der FC Kerpen wurde bis zur Verhandlung gesperrt und darf vorerst nicht am Spielbetrieb dieser Liga teilnehmen.

Das Spiel endete übrigens 2:1 für die Elsdorfer Reserve.

Aufrufe: 09.11.2015, 15:46 Uhr
KSTA-KR/Dietmar Fratz, Ingmar KellerAutor