Der Worst Case ist eingetroffen

Nach dieser Niederlage muss der ehemalige Erstbundesligist den extrem bitteren Weg in die Karlsberg-Liga Saarland antreten. Der allerlerletzte Strohhalm, doch noch mit einer kleinen Restchance auf den Ligaerhalt die Saison zu beenden, konnte nicht ergriffen werden. Wie bereits in so vielen Spielen dieser Runde davor klafften auch am Samstag bei den Borussen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Das Tor des Tages erzielte Maximilian Düpre im Anschluss an eine Ecke von Tim Hartmann per Kopf (29.). Es gab durchaus einige Chancen für Neunkirchen, die aber alle vergeben wurden. Aus dem Borussen-Block wurden Feuerwerkskörper auf den Platz geschmissen. Die Polizei war im Einsatz. Es gab „Vorstand-raus-Rufe“. Neunkirchens Vorsitzender Martin Bach ging mit Teilen der Mannschaft hart ins Gericht. „Das war heute kein Abstiegskampf. Man muss ganz klar sagen, dass da wieder etliche Spieler ihren fehlenden Charakter unter Beweis gestellt haben. Das Gros der Mannschaft hat es in der kommenden Saison nicht mehr verdient, das Borussen-Trikot weiterhin tragen zu dürfen. Es gibt auch einige Ausnahmen, zu denen ich unter anderem Philippe Persch zähle“, sagte Bach. Die Mannschaft habe in der abgelaufenen Saison drei Trainer verschlissen. Während man auf Vorstandsebene weiterhin unter größten Anstrengungen an der finanziellen Sanierung des Vereins gearbeitet habe, hätte die Mannschaft gleichzeitig den Karren sportlich immer weiter in den Dreck gefahren. Trainer Tobias Grimm soll auch eine Klasse tiefer im Amt bleiben. „Er hat die Mannschaft in einer extrem schwierigen Situation übernommen und hier gute Arbeit abgeliefert. Wenn der Mannschaft im März die körperliche Fitness fehlt, kann er das nicht mehr zu diesem Zeitpunkt korrigieren. Er ist ein guter Trainer, der hervorragend im Nachwuchsbereich vernetzt ist“, betonte der Vorsitzende. Bezüglich des Saisonziels in der nächsten Runde wollte sich Bach unmittelbar nach dem nun feststehenden Abstieg noch nicht äußern. Man müsse zunächst sehen, wie der künftige Kader aussieht. Und bezüglich der Randerscheinungen ums Samstags-Spiel meinte er, man werde Stadionverbote prüfen. Das Stadion sei kein rechtsfreier Raum, in dem Verletzungen von anderen Personen in Kauf genommen würden könnten.