2024-04-19T07:32:36.736Z

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Bora Karadag entpuppt sich als ein echtes Schlitzohr

Spitzenspiel zwischen FSV Duisburg und Rellinghausen verläuft turbulent und endet 2:2

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Rekordverdächtig: Neun Gelbe Karten, eine Matchstrafe, eine Rote Karte, vier Tore, zwei verletzte Spieler, von denen einer nach einer unglücklichen Landung mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste: Das Landesliga-Spitzenspiel zwischen dem FSV Duisburg und Spitzenreiter ESC Rellinghausen war alles - nur nicht langweilig.

Dass die "Bulls" vor über 400 begeistert mitgehenden Zuschauern aus einem aussichtslosen 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Remis machten, war der unbändigen Moral, dem agilen Ali Basaran und Standard-Spezi Bora Karadag zu verdanken.

Basaran holte in der turbulenten Endphase etwa 20 Meter vor dem Essener Gehäuse zwei Freistöße heraus. In der 80. Minute narrte Karadag die Vierer-Mauer des ESC und zirkelte die Kugel klug an Keeper Patrick Prell zum 1:2 vorbei ins Netz. Zu diesem Zeitpunkt musste der FSV mit zehn Kickern auskommen, da Osman Ardic bei einer Spielunterbrechung seinen Kontrahenten mit beiden Händen geschubst hatte (73.). FSV-Trainer Heiko Heinlein: "Den Platzverweis musste man geben. Vielleicht sind wir in Unterzahl auch erst richtig wach geworden. Die ganz großen Szenen, um die drohende Niederlage abzuwenden, hatten wir vorher nämlich nicht." Nach Karadags erstem Streich folgte sogleich der zweite Coup - der allerdings heftige Reaktionen auslöste. Karadags Freistoß wurde von Gäste-Schlussmann Prell nach vorne abgeklatscht. Ali Basaran reagierte und bugsierte die Kugel zum 2:2 ins leere Tor (85.). Prell blieb benommen liegen, musste mit Lippenplatzwunde vom Feld. "Unser Keeper wurde ganz klar getroffen und hat sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das ist natürlich bedauerlich, zumal wir auch Erhan Azatoglu mit Sprunggelenksbruch verloren haben", meinte Rellinghausens Trainer Karl Weiß.

Azatoglu wartete ab der 59. Minute eingehüllt in eine dicke Jacke zwischen den FSV-Fans auf den Krankenwagen. Seine Teamkollegen protestierten nach dem Ausgleich so energisch, dass Referee Mathias Fischer Gelb-Rot gegen Ioannis Ketsatis zückte (86.). "Er hat sich lautstark beschwert. Insgesamt war es ein intensives Spiel. Beide Teams haben sich gegenseitig hochgepusht", meinte der Schiedsrichter, der über beide Mannschaftskapitäne mehrfach um Besonnenheit bat.

Aufrufe: 016.11.2014, 21:45 Uhr
RP / Thomas TartemannAutor