Das aber soll und muss sich ändern – finden Martin Schumacher, Sport- und Kulturdezernent der Stadt Bonn, und Stefan Günther, Leiter des Bonner Sport- und Bäderamtes. Gemeinsam mit Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, luden sie am Montag zum Ortstermin. Hintergrund: Am 25. Mai findet im Sportpark Nord wieder das Finale im Mittelrheinpokal statt. Ein Großkampftag für die ARD, die die Endspiele der 21 Landesverbände mit ihren Kameras begleitet. Gewinnt der Bonner SC am 2. Mai sein Halbfinale gegen Viktoria Köln, ist auch er dabei.
Bis 2021 ist der Sportpark Nord, vertraglich fixiert, Austragungsort des Mittelrheinfinales. Bis dahin wird sich einiges tun in der betagten Betonschüssel. Eingebettet in den sogenannten Sportentwicklungsplan, sollen jahrzehntelange Versäumnisse aufgearbeitet und der in Ehren ergraute Sportpark als zentrale Bonner Sportstätte schrittweise saniert und für überregionale Sportevents fitgemacht werden. „In diesen Planungsprozess werden auch die unterschiedlichen Nutzer des Sportparks intensiv eingebunden“, betonte Schumacher. Der Umbau in ein reines Fußballstadion komme genauso wenig in Frage wie die Erhöhung der Zuschauerkapazität oder gar ein kürzlich vom BSC-Präsidenten Dirk Mazurkiewicz angesprochener Neubau.
Die Mittel für eine Sanierung stünden allerdings bereit. „800 000 Euro pro Jahr sind in den Haushaltsplan eingestellt“, berichtete Günther. 2,8 Millionen Euro verschlangen die Sanierungsmaßnahmen, die 2010 und 2011 den Sportpark an moderne Wettkampf- und Eventanforderungen anpassen sollten. Eine Flutlichtanlage, zusätzliche Tore und Zäune zur Fantrennung, beleuchtete Zufahrtswege, neue Sitzschalen auf der Haupttribüne und neue Kassencontainer kommen in erster Linie dem Fußball-Regionalligisten Bonner SC zugute. Ebenso der Neubau des Kunstrasenplatzes an der Josefshöhe.
Aber auch die Leichtathleten sollen profitieren – von einer sanierten Laufbahn. Noch in Geduld fassen muss sich BSC-Cheftrainer Daniel Zillken. „Mittelfristig“, sagen Schumacher und Günther, soll eine neue Rasenfläche her, die das wahre spielerische Potenzial der Regionalligaakteure so richtig zur Geltung bringen könnte. Noch immer passen, stoppen und grätschen die Spieler des Viertligisten auf den Halmen, die schon BSC-Legende Werner Grau 1970 beackerte.
Bald soll auch FVM-Präsident Alfred Vianden ein Wunsch erfüllt werden. „Leider muss ich dem DFB, der im Sportpark Länderspiele der U-Nationalmannschaften austragen möchte, immer wieder absagen, weil das Flutlicht für TV-Übertragungen nicht ausreicht“, sagt Vianden. 200 Lux erhellen derzeit in Abendspielen den Sportpark. Für TV-Übertragungen sind aber mindestens 500 Lux erforderlich. Rund 200 000 Euro will sich die Stadt die neue Strahlkraft kosten lassen. Bis es soweit ist, bleibt das Pokalfinale des FVM das Highlight auf dem grünen Rasen.