SG Wattenscheid 09 - Bonner SC 3:0 (2:0)
Nach dem 0:3 (0:2) bei der SG Wattenscheid 09 im mit 618 Besuchern mäßig gefüllten Lohrheidestadion bleibt die Elf von Trainer Daniel Zillken vorerst bei 37 Zählern stehen. Bereits am Gründonnerstag (19.30 Uhr, Sportpark Nord) hat der BSC gegen den Tabellenvierten RW Oberhausen die nächste Gelegenheit, die 40 vollzumachen und sich für das 1:5 im Hinspiel zu revanchieren.
Innerhalb von nur 120 Sekunden hatte Wattenscheid durch die Treffer von Demir Tumbul (31.) und Nico Buckmaier (33.) den Grundstein für den zweiten Saisonsieg gegen den BSC gelegt. Der direkt verwandelte Freistoß von Manuel Glowacz zum 3:0 in der 75. Minute besiegelte dann endgültig das Schicksal des Aufsteigers.
Auch für Daniel Zillken gab es zu Spielverlauf und Ergebnis keine zwei Meinungen. „Wattenscheid war uns heute in allen Belangen überlegen und die stärkste Elf, gegen die wir bislang in der Rückrunde gespielt haben. Wir haben es nicht geschafft, an unsere Leistungsgrenze heranzukommen. Der Sieg ist auch in dieser Höhe völlig verdient“, sagte der BSC-Trainer.
Auch wenn Zillken vor der Partie insbesondere der Defensivabteilung einiges an Kritik ins Lastenheft geschrieben hatte, beließ es der 49-Jährige zunächst bei der Aufstellung, die am vergangenen Samstag die SF Siegen mit 4:2 nach Hause geschickt hatte. Dass die SG Wattenscheid ein anderes Kaliber als die wackeren Sportfreunde verkörpert, hatte der Bonner Übungsleiter indes im Vorfeld gleich mehrfach zu bedenken gegeben. Vor dem Duell gegen den BSC verzeichnete der einstige Bundesligist fünf Heimsiege in Folge.
Bis zur 31. Minute gab es allerdings aus Bonner Sicht keinen Grund zur Besorgnis. Die Gäste schienen der Wattenscheider Überlegenheit standhalten zu können. BSC-Schlussmann Martin Michel hielt in der Anfangsphase gegen den Ex-Bonner Daniel Keita-Ruel (9.) und Angelo Langer (22.) seinen Kasten sauber. „In der ersten Viertelstunde waren wir ebenbürtig“, meinte auch Zillken.
Dann aber schlugen die Gastgeber, die dem BSC schon im Hinspiel eine 2:3-Niederlage beigebracht hatten, innerhalb von nur zwei Minuten zweimal zu. In der 31. Minute überwand zunächst Demir Tumbul die Deckung des Aufsteigers mit einem platzierten Schuss aus rund 15 Metern. Der Mittelfeldspieler profitierte dabei vom Schuss von Manuel Glowacz, der vom Innenpfosten vor seine Füße prallte. Nur 120 Sekunden später vertändelte BSC-Innenverteidiger Andreas Dick den Ball im Spielaufbau. Ein folgenschwerer Fehler, den Nico Buckmaier zur 2:0-Pausenführung für die Gastgeber nutzte und zehn Minuten später Daniel Zillken dazu veranlasste, Mario Weber für Dick in die Bonner Deckung zu beordern. „Wer schlecht spielt, muss auch mit Konsequenzen rechnen“, meinte der BSC-Coach.
Dass die Gemütslage der Gäste trotz des Wattenscheider Doppelschlags keinen Schaden genommen hatte, demonstrierte der BSC nach dem Wechsel. Immer wieder mühte sich der Aufsteiger, gefährliche Szenen vor dem Tor der Hausherren heraufzubeschwören, blieb aber meist in Ansätzen stecken.
In der 55. Minute war es Anil Capkin, der im Wattenscheider Strafraum zu wenig Druck hinter den Ball bekam und es Bruno Donnici leicht machte, den Schuss zu parieren. Glück beanspruchte der SG-Keeper dagegen in der 67. Minute, als der Schuss von Lucas Musculus vom Innenpfosten in seine Arme prallte. Auf der anderen Seite blieb Martin Michel in der 75. Minute nach einem Glowacz-Freistoß zum 0:3 nur noch das Nachsehen.
SG Wattenscheid 09: Donnici, Langer, Tietz, Canbulut (78. Demircan), Keita-Ruel, Glowacz, Buckmaier (84. Stevanovic), Tumbul, Bah-Traore, Clever (32. Tanidis), Schneider.
Bonner SC: Michel, Capkin (58. Antoski), Lünenbach, Dick (42. Weber), Dündar, Retterath, Schumacher, Krempicki, Somuah (73. Kaiser), Lunga, Musculus.
Tore: 1:0 Demir Tumbul (31.), 2:0 Nico Buckmaier (33.), 3:0 Glowacz (75.)
Zuschauer: 618
Schiedsrichter: Sikorski (Repelen)
Der Bonner SC vermeldet schon ungewöhnlich frühzeitig den ersten Neuzugang für die kommende Saison. Sebastian Spinrath (24), gelernter Innenverteidiger, kommt vom Ligakonkurrenten SC Wiedenbrück und kann auf mehr als 170 Einsätze in der 4. Liga zurückblicken.