2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
"Weiter geht's, Männer." Für Olympias Sascha Boll ist ein Rückzug kein Thema. Foto: Sell
"Weiter geht's, Männer." Für Olympias Sascha Boll ist ein Rückzug kein Thema. Foto: Sell

"Boller" bleibt MTSV Olympia Neumünster treu

27-jähriger Torwart des arg gebeutelten Verbandsligisten bekennt sich zu seinem Verein / Rückzug in der Saison ist für ihn keine Option

Für die Verbandsligafußballer des Tabellenletzten MTSV Olympia kann es nach dem Spielabbruch bei der Kaltenkirchener TS beim Stand von 0:12 in der Halbzeitpause nur besser werden. Es wird am Sonnabend um 14 Uhr spannend sein, die Reaktion der Forstweg-Elf gegen Fetihspor Kaltenkirchen zu beobachten - sofern die Platzverhältnisse mitspielen. Wir unterhielten uns mit Olympia-Torhüter Sascha Boll (27). Der Maurer spielt bereits im sechsten Jahr bei den ,,59ern", hat nach der Neugründung des MTSV-Ligateams also die vielen Höhen und die jüngsten Tiefen allesamt miterlebt. Der im Team nur ,,Boller" genannte Keeper hat sich mit Iker Casillas den fünffachen spanischen Welttorhüter als Vorbild gesucht.

Am vergangenen Sonnabend wurde die Partie in Kaltenkirchen nach einem 0:12-Rückstand und nur noch sieben verbliebenen Olympia-Spielern abgebrochen. Wäre es nicht Zeit, nun sogar die Saison abzubrechen?
Boll: Kaltenkirchen ist leider zuvor nicht auf eine Verlegung eingegangen, und eine Gruppe aus unserer Mannschaft befand sich im Urlaub. Der Kader ist nicht so groß, um die Löcher zu stopfen. Aber deswegen die komplette Saison abzubrechen, wäre nicht die richtige Antwort.

Woher nehmen Sie nach diesem desaströsen Spiel noch die Motivation, sich am Wochenende wieder zwischen die Pfosten zu stellen?

Weil ich weiß, dass es auch anders geht: Nämlich dann, wenn alle Leute, die zum Kader zählen, zur Verfügung stehen und ihre Leistungen abrufen.

In welchem Punkt ist Ihre Enttäuschung aktuell am größten: Die Regel, die einen Punktabzug bei Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls nach sich zieht und die für Olympia den Anfang vom Ende darstellen könnte; die Olympia-Offiziellen, die die Mannschaft mit einem zu kleinen Kader in die Saison geschickt haben, oder die inzwischen ehemaligen Mitspieler, die den Verein verlassen haben und mittlerweile bei anderen Teams mittrainieren?
Ich glaube, da treffen alle Punkte ein wenig zu. Man weiß nicht, wie die Saison gelaufen wäre ohne den Neun-Punkte-Abzug. Aber wir sind ja nicht die einzige davon betroffene Mannschaft.

In der Halle ist die Startformation bekanntlich wesentlich kleiner als im Meisterschaftsbetrieb unter freiem Himmel. Aber wird Olympia überhaupt an der Hallensaison teilnehmen?
In der Halle ist stets alles möglich. Wir haben in den vergangenen Jahren immer recht gut ausgesehen und werden auch dieses Jahr wieder eine gute Figur abgeben. Kurzum: Wir werden an Hallenturnieren teilnehmen.

Werden wir Sie auch nach der Winterpause noch im Olympia-Dress in der Verbandsliga sehen?
Ja, ich bleibe bei Olympia.
Aufrufe: 027.11.2015, 15:30 Uhr
SHZ / Interview: Marc NolteAutor