2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Geschickt blockte hier Erndtebrücks Edinho jr. den Ball gegen den Lippstädter Stefan Kaldewey (rechts) ab. Foto: Wiegand
Geschickt blockte hier Erndtebrücks Edinho jr. den Ball gegen den Lippstädter Stefan Kaldewey (rechts) ab. Foto: Wiegand

Böhmer bleibt der Lippstadt-Schreck

Erndtebrücker Stürmer entschied auch das Rückspiel für den TuS - "Wintermeisterschaft" damit perfekt

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SV Lippstadt - TuS Erndtebrück 0:1

Und wieder grüßt das Murmeltier! Auch zum Rückrundenauftakt besiegte der TuS Erndtebrück heute Abend den SV Lippstadt mit 1:0, also genau wie vor vier Monaten im Hinspiel in der Pulverwald-Kampfbahn. Genau wie damals brachte Trainer Florian Schnorrenberg Philipp Böhmer als „Joker“ ins Spiel. Und den Rest ahnen Sie schon: ja, Philipp Böhmer erzielte auch diesmal das 1:0-Siegtor - diesmal nicht erst in der 93. Minute sondern schon eine gute halbe Stunde früher, in der 56. Minute.
Bei einer Ecke von links, getreten wie immer von Ahmet Saglam, spurtete Böhmer aus dem Zentrum hinaus ins freie Feld, Saglam und dem Ball entgegen. Listig köpfte er das Leder dann gegen die eigene Laufrichtung an Freund und Feind vorbei ins lange Eck zum einzigen Tor an diesem kalten Abend in der Soester Börde!

Der TuS Erndtebrück ist damit nicht nur Herbstmeister der Oberliga Westfalen, sondern auch imaginärer „Wintermeister“. Und das nicht nur weil das Match des Verfolgers Hammer SpVg in Gütersloh kurzfristig abgesagt wurde. Mit nunmehr 40 Punkten und schon acht Zählern Vorsprung auf die heute Abend unterlegenen Lippstädter können die Wittgensteiner beruhigt zur morgigen Weihnachtsfeier und in die kurze Winterpause starten.

Eigentlich begannen die Gäste vor 681 Zuschauern im schmucken Stadion am Bruchbaum souveräner und mit der gefälligeren Spielanlage. Aber bei den sehr schlechten Bodenverhältnissen war auch klar, dass nicht die schöne Spielerei gewinnen würde, sondern die Bereitschaft Zweikämpfe zu gewinnen, Bälle zu erobern und das einfache Spiel zu suchen. Das machte Lippstadt in der Folge dann deutlich besser und hatte folgerichtig auch klare Chance. Der TuS durfte sich bei Paul Schünemann im Tor bedanken, der mit zwei Glanztaten die „Null“ im Spiel hielt, vor allem als er in der 22. Minute mit einer Kamikaze-Aktion gegen Kevin Holz zur Ecke rettete. Erst in den letzten zehn Minuten vor der Pause ließ der Druck der Gastgeber nach, übernahm Erndtebrück wieder das Zepter.

„Ich habe meiner Mannschaft in der Kabine gesagt, dass jetzt nicht der Spielaufbau zählt sondern das wir über die zweiten Bälle kommen müssen“, erklärte Schnorrenberg nach dem Spiel. Zudem änderte er die Taktik des Spiels, nahm den blassen Przybylko raus und brachte Philipp Böhmer. Der TuS spielte nun nicht mehr im 4-4-2 sondern mit Böhmer hinter der nun einzigen Spitze Edinho jr. Das brachte den Gästen in der Zone jenseits der Mitellinie ein deutliches Übergewicht bei schnellen Gegenstößen. Auch war es bei langen Bällen Böhmer, der in die freien Räume spritzte und Lippstadt arg zu schaffen machte. Aber Erndtebrück spielte die Konter nicht zu Ende. Und weil man beste Chancen liegen ließ, blieb die Partie spannend. Wieder war es dann nämlich Schünemann, der gegen den eingewechselten Jevric mit einer Glanztat an den Pfosten den knappen Vorsprung hielt. Am Ende aber gingen Lippstadt Puste und Ideen aus, spulte Erndtebrück sein Können und seine Routine beeindruckend herunter und verdiente sich somit den nächsten „Dreier“.

„Uns machen diese drei Punkte total stolz“, freute sich Schnorrenberg, dessen Mannschaft in der Partie an den widrigen Bedingungen auf dem äußerst holprigen Acker stetig wuchs und die am Ende im Stile einer Klassemannschaft das Ding nach Hause schaukelte. „Wir haben das Spiel in der 1. Halbzeit verloren“, ärgerte sich dagegen Lippstadts Trainer Stefan Fröhlich und spielte damit auf die vergebenen Großchancen um die 20. Minute herum an. Man habe aber im Dezember neun Punkte geholt und könne darauf in der Rückserie aufbauen, machte der Lippstädter Coach seinem Anhang Mut.


Schiedsrichter: David Hennig (Ar. Sodingen) - Zuschauer: 681
Tore: 0:1 Philipp Böhmer (56.)




Aufrufe: 016.12.2016, 22:03 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor