2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Impulsiv: Ulf Schmidt, Trainer des Kreisklassen-Spitzenreiters SV Dickenreishausen.     Foto: Hans Honold
Impulsiv: Ulf Schmidt, Trainer des Kreisklassen-Spitzenreiters SV Dickenreishausen. Foto: Hans Honold

Bodenständig, aber mit Visionen

Hans Wiedenmayer, Vorsitzender des SV Dickenreishausen, lehnt kostenintensive Abenteuer ab. Mit dem Thema Aufstieg beschäftigt er sich dafür umso mehr

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SV Dickenreishausen (SVD) hat als Spitzenreiter der Kreisklasse 1 sein jüngstes Meisterschaftsspiel gegen den FC Niederrieden letztendlich klar mit 3:0 gewonnen. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, bis der Sieg feststand. In der zweiten Spielhälfte war der SVD die überlegene Mannschaft und sicherte sich die Punkte.
Die Memminger Zeitung sprach nach dem Spiel mit dem Vorsitzenden des SVD, Hans Wiedenmayer (49), der selbst 24 Jahre lang für den Verein aktiv war. Die MZ wollte von Wiedenmayer vor allem wissen, wie er sich den aktuellen Höhenflug erklärt. Er sagte: „Nun, wir zählten in den vergangenen drei Jahren schon immer zu den Spitzenmannschaften. Doch unser Kader ist sehr dünn. Wegen zahlreicher verletzter Spieler hat es deswegen in der vergangenen Saison nicht zum Aufstieg gereicht.“ Auch in der neuen Runde habe der SVD mit vier Langzeitverletzten zu kämpfen, erklärte Wiedenmayer, „aber die Reservespieler fügen sich gut ein“.

Der Vorsitzende sprach von einer „homogenen und spritzigen Mannschaft, in der jeder für jeden rennt“. Wiedenmayer fügte hinzu: „Zudem haben wir mit Andreas Hasel einen echten Torjäger, mit Matthias Zettler einen Mann, der geschickt die Fäden im Mittelfeld zieht und eminent torgefährlich ist, und mit Kapitän Markus Zettler einen Spieler, der stets die Übersicht behält.“

Die Kameradschaft in der Mannschaft sei vorbildlich, betonte Wiedenmayer, „aber wir tun auch etwas dafür“. Er nannte dabei ein dreitägiges Trainingslager, die Fahrt zur Skihütte, Alteisen- und Papiersammlungen, Kameradschaftsabende und die gemeinsame Arbeit beim Bau des Sportheims und der Tribüne.
„Die Mannschaft um meinen Vorgänger René Körper hat hierbei insgesamt 4000 Arbeitsstunden abgeleistet. Das ist schon eine gewaltige Leistung und verdient höchste Anerkennung.“

Die Plätze in Dickenreishausen würden vom Verein gewässert. Um die weitere Pflege kümmere sich die Stadt, erklärte Wiedenmayer. Trainer Ulf Schmidt habe „maßgeblichen Anteil“ an der Leistung des Teams. Dessen „Impulsivität“ nähmen die Spieler aber gelassen hin, sagte Wiedenmayer mit einem Augenzwinkern. „Wir arbeiten jetzt schon im sechsten Jahr mit ihm zusammen. Das sagt einfach alles.“

„Sponsoren nur auf dem Trikot“

In der Zweiten Mannschaft leiste Georg Baur in Zusammenarbeit mit Ulf Schmidt ebenfalls „gute Arbeit“, hob der SVD-Vorsitzende hervor. Und fügte hinzu: „Unsere Spieler erhalten keinerlei Vergütung. Sponsoren haben wir nur auf den Trikots. Wir wollen unsere Eigenständigkeit bewahren und uns von außen nicht reinreden lassen.“

Es gebe auch eine „sehr intensive Jugendarbeit“ beim SVD. Eine Bambini-, eine F- und E-Jugend betreibe der Verein in Eigenregie. Die D-, C-, B-und A-Jugend seien in einer JFG (Junioren-Fördergemeinschaft) aktiv. Wiedenmayer: „140 Kinder und Jugendliche des SVD sind im Einsatz, da erhoffen wir uns einen guten Nachschub für die Seniorenmannschaften.

Einen Aufstieg kann sich Wiedenmayer „gut vorstellen“. Er schränkte jedoch ein: „Wir bleiben aber bodenständig. Wir können keine Spieler bezahlen. Wer trotzdem gerne zu uns kommen will, der ist herzlich willkommen.“




Aufrufe: 030.9.2015, 14:00 Uhr
Memminger Zeitung/hoAutor