2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Bei Dynamo Dresden ist nicht nur die Stimmung gut: Auch die Zahlen stimmen. Foto: Robert Michael
Bei Dynamo Dresden ist nicht nur die Stimmung gut: Auch die Zahlen stimmen. Foto: Robert Michael

Blendende Bilanzen bei Dynamo Dresden

Dynamo will in den kommenden Jahren sämtliche Rechte zurückkaufen. Dafür zahlen die Mitglieder erneut einen doppelten Jahresbeitrag

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Die Stimmung war genauso gut wie die Zahlen. Selten wurde auf einer Mitgliederversammlung von Dynamo Dresden soviel Positives verkündetet. Dabei nahm der sportliche Höhenflug der Drittliga-Mannschaft, die nach 45 Minuten die Margon-Arena wieder verließ, um zum Training zu fahren, den geringsten Platz ein. Vielmehr standen die Bilanzzahlen im Mittelpunkt.

Wirtschaftsprüfer Dr. Fritz Kuhlmann präsentierte ein „gravierend besseres Ergebnis“ zum Abschluss der Saison 2014/15. „Erstmals seit vielen, vielen Jahren weist Dynamo ein positives Eigenkapital auf.“ Der Überschuss betrug durch die Sonderumlage in Höhe eines Jahresmitgliedsbeitrages, Zuschauer- und Pokaleinnahmen sowie dem Bayern-Spiel satte 3,4 Millionen Euro. Ein Großteil floss in die Rückzahlung des Kölmel-Darlehens.

Gegenüber dem Leipziger Medienunternehmer steht der Verein aber weiterhin in der Schuld. Zwei Millionen Euro Zinsen wurden in den vergangenen Jahren angehäuft. Diese sollen nun aus laufenden Liquiditätsreserven zurückgezahlt werden, erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Robert Schäfer. Der Rückkauf der Fernsehrechte, die die Sportwerbe GmbH besitzt, an der Kölmel 75 und Dynamo 25 Prozent hält, würde 1,1 Millionen Euro kosten. Um dies zu finanzieren, beschlossen die 751 anwesenden Mitglieder eine weitere Sonderumlage. Die erste hatte rund eine Million Euro eingebracht.

Damit würden die TV-Rechte zum 30. Juni 2016 komplett an Dynamo zurückgehen - allerdings gibt es einen Haken. Die Sportwerbe GmbH hatte wiederum ein Darlehen aufgenommen. Über die Höhe gab es zwischen Dynamo und Kölmel unterschiedliche Auffassungen. Der Verein geht von 650 000 Euro aus, der Medienunternehmer von 2,15 Millionen. Heraus kam ein Kompromiss, wonach Kölmel für maximal zwei weitere Jahre zehn Prozent der TV-Einnahmen erhält. Die 650 000 Euro sollen aus Überschüssen der laufenden Saison gezahlt werden. Schäfer rechnet zum Ende der Spielzeit mit einem Gewinn von 660 000 Euro.

Doch nicht nur die TV-Einnahmen sollen künftig wieder komplett in die Dynamo-Kasse fließen. Auch die Merchandising-Rechte werden zurückkauft, beschlossen die Mitglieder mit großer Mehrheit. „Das ist Vereinsgold, das wir in schweren Zeiten veräußern mussten“, wie Präsident Andreas Ritter erklärte. Bis frühestens 2020 will der Verein die Anteile an der Merchandising GmbH schrittweise zurückkaufen, der Preis liegt, abhängig vom Umsatz, zwischen 100 000 und 300 000 Euro.

Keine Mehrheit fand dagegen der Vorschlag, das Vorkaufsrecht der Mitglieder auf Tickets für Heimspiele von zwei auf eine Karte zu reduzieren. Sämtliche Anträge, die die Kompetenzen des Ehrenrates beschneiden sollte, wurden zurückgezogen. Die Streitereien sollen in persönlichen Gesprächen geklärt werden, begründete der Antragsteller.

Aufrufe: 015.11.2015, 18:32 Uhr
SZAutor