Blau-Weiß Straupitz wagt einen Neustart

Aufgrund des demografischen Wandels und dem Wegzug vieler guter Kicker aus der Region müssen immer mehr Vereine miteinander kooperieren. Aufgrund der langen Tradition des Straupitzer Fußballs und der Bitte vieler Anhänger wagen die Blau-Weißen in der kommenden Saison jedoch den mutigen Schritt und werden wieder eine eigene Männer-Mannschaft auf den Rasen schicken. Dabei starten die Kicker in der 2. Kreisklasse Niederlausitz und hoffen weiterhin auf lautstarke Unterstützung von den Fans an der Außenlinie.

Der Fußball in Straupitz blickt auf eine lange und zumeist erfolgreiche Vergangenheit zurück. Anno 1951 wurde der Verein unter dem Namen Lokomotive Straupitz gegründet. Das Männer-Team etablierte sich schnell im regionalen Fußballsport. Mit der Einweihung des Parksportplatzes in den 1970er-Jahren wurde eine Anlage geschaffen, die weit über den Standards des Amateurfußballs lag. Selbst gestandene Mannschaften aus der ehemaligen DDR-Liga bestritten ihr Trainingslager in Straupitz oder absolvierten dort Testspiele. Nach der Wende 1989/90 benannte sich der Verein um in SV Blau-Weiß Straupitz und trägt seitdem die Vereinsfarben umso stolzer auf der Brust.

Im Jahre 2006 suchte der Klub schließlich wieder die Nähe zum Dorf und zog um auf den Sportplatz am Kindergarten, wo seitdem ein schmuckes Vereinsgebäude in viel Eigenleistung und Engagement entstand. Gerne blicken die Mitglieder auf fußballerische Highlights in der langen Geschichte des Vereins zurück. Dabei ist beispielsweise das Aufstiegsspiel in die Bezirksklasse gegen Lübbenau im Park vor rund 250 Zuschauern, welches knapp verloren wurde. Besser machte es die Männer-Mannschaft von 2008/09, als sie Kreismeister wurde und ein Jahr lang Landesklasse-Luft gegen Mannschaften wie Luckenwalde oder Königs Wusterhausen schnupperte. Auch die Pokalendspiele waren für jeden blau-weißen Spieler und Anhänger unvergessliche Erlebnisse. Dazu zählt das Finale in Wittmannsdorf im Jahre 2005, welches Straupitz mit 2:0 für sich entschied. Oder das Endspiel um den Kreispokal 2008 in Boblitz gegen Missen, bei dem sich die Straupitzer vor 550 Zuschauern erst nach 120 Minuten geschlagen geben mussten. Das waren Gänsehautmomente. Auch die beiden Hallenkreismeistertitel 1998 und 2011 zeugen davon, dass Straupitz immer wieder gute Fußballer hervorbrachte. Diese erfolgreiche Tradition und Vergangenheit des Straupitzer Fußballs gilt es unbedingt zu erhalten. Auch wenn der Verein nun in der untersten Spielklasse an den Start geht und keine fußballerischen Wunder zu erwarten sind, hoffen die Spieler auf die Unterstützung aller Anhänger von Blau-Weiß.

Den ersten Schritt für den Erhalt des Straupitzer Fußballs haben Achim Pöthke und Uwe Prell getan, die sich für die Übernahme des Traineramtes bereit erklärten. Einige Neuzugänge formiert um die alteingesessenen Straupitzer Fußballer wurden bereits vermeldet. Am 9. Juli findet ein Arbeitseinsatz um 9 Uhr auf dem Kita-Sportplatz statt, während das Fußball-Team am 17. Juli ab 14 Uhr beim Turnier in Schmogrow erstmals bei einem Wettkampf antritt. Weitere Testspiele folgen bis zum Saisonstart Mitte August.

Bambinis trainieren mittwochs

Seit Schuljahresbeginn 2015 haben sich zwei Väter zusammengetan und eine Bambini-Trainingsgruppe gegründet. Auslöser waren ihre eigenen Söhne. Zehn Jungs zwischen sechs und acht Jahren gehören mittlerweile zur Trainingsgruppe von Peter Arndt und Lars Kasprick. Ziel ist es, am Spielbetrieb teilzunehmen. Dafür wird fleißig trainiert. Weitere Kinder sind herzlich willkommen. Das Training findet immer mittwochs von 16 Uhr bis 17.30 Uhr auf dem Kita-Sportplatz in Straupitz statt.